GOLF TIME 6/2019 (Teaser)

EDITOR’S INTRO

Richtig falsch!

PREISGELDER Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ich finde die Höhe des Preisgeldes für den FedExCup-Sieg von 15 Mio. Dollar einfach krank. Irrwitzig, solche Summen auszuschütten, ja, geradezu unanständig. Es ist das größte Einzel-Preisgeld in der Geschichte des Sports – ein sehr zweifelhafter Rekord. Schön für Rory McIlroy, der bei der Tour Championship im East Lake Golfclub (Atlanta/USA) dieses absurde Preisgeld einstrich. Wobei der Nordire schon lange nicht mehr des Geldes wegen die Golfschläger schwingt. Er würde auch für ein Zehntel, entsprechend dem Preisgeld bei den Majors, antreten, und auch das ist schon ein Betrag, der einen ungläubig den Kopf schütteln lässt. Klar, im Spitzensport werden Gelder bezahlt, die jeder Vernunft entbehren: Hunderte Millionen als Transfer-Summe für einen Fußballer sind genauso wahnwitzig wie die 15 Mio. FedExCup-Prämie. Wobei gerne argumentiert wird, dies seien ja keine Steuergelder, oder, oder... – das Geld komme ja von Sponsoren. Nur: Auch die potenten Geldgeber werden immer rarer, sind auf lange Sicht nicht mehr bereit, solche Schnapszahlen zu berappen. Frage: Weshalb gibt es die German Open, Deutschlands ältestes Traditions- turnier, seit 1999 nicht mehr? Weil kein Sponsor gefunden wird, der bereit ist, für die Ausrichtung des Turniers die notwendige Summe von 10 Mio. aufzu- bringen. Bei einem Preisgeld von 2 Mio.! Beim FedExCup waren es jetzt 46 Mio. Dollar, die an die 30 qualifizierten Spieler ausbezahlt wurden! Krass! Da ist zum Vergleich der Ryder Cup oder der Solheim Cup eine rühmliche Ausnahme: Es geht rein um die Ehre, wobei klar ist, dass alleine eine Ryder-Cup/ Solheim-Cup-Nominierung auch schon ein paar Groschen wert ist. Beispiel Caro Masson: Sie ist bereits zum vierten Mal im europäischen Solheim- Cup-Team (Cover „Highlights in den Highlands“, ab Seite 20). Und: Lucas Glover hat keine einzige Ryder-Cup-Nominierung, belegt den gleichen Moneylist- Platz wie Caro (Nr. 37), allein an Preisgeldern aber verdient der Amerikaner etwa zehnmal so viel wie die deutsche Solheim-Cup-Rekordlerin. Fazit: Die Preisgeld-Politik gerechter anzugehen wäre einfach richtiger.

„Rory würde auch für ein Zehntel dieser Summe antreten, entsprechend dem Preisgeld etwa bei denMajors. Des Geldes wegen schwingt der Nordire die Golfschläger allerdings schon lange nicht mehr“

Ihr

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

3

GOLF TIME | 6-2019

www.golftime.de

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online