GOLF TIME 6/2019 (Teaser)

Die GOLF TIME Ausgabe 6/2019 als E-Paper, Erscheinungstermin 09.09.2019 (Teaser-Variante, 21 Seiten).

TRAINING 15 SEITEN TIPPS & TRICKS

22. JHG. | AUSGABE 6 | SEPTEMBER 2019 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

6-2019

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KEINE KOMPROMISSE Wie Bob Parsons mit PXG den Golfmarkt ordentlich aufwirbelt

ABU DHABI DREIGESTIRN IM WÜSTENSAND

SHOW DOWN(S) Gelungenes DGL-Finale auf Gut Kaden, offene DM im GC Valley STARKER EINSTAND Max Schmitt über sein Rookie- Jahr auf der European Tour

ROBO TEST 12 EISEN AUF DEM PRÜFSTAND DURCH MENSCH & MASCHINE

NACH ZWEI NIEDERLAGEN IN FOLGE STEHEN DIE ZEICHEN FÜR CAROLINE MASSON UND CO. GANZ KLAR AUF HEIMSIEG REV NCHE 16. SOLHEIM CUP

FUN TALK MATTHIAS SCHWAB FOTO TIME SMILING CINDERELLA REGELN DER FALSCHE BALL SCHWUNGSTUDIE HINAKO SHIBUNO

EDITOR’S INTRO

Richtig falsch!

PREISGELDER Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ich finde die Höhe des Preisgeldes für den FedExCup-Sieg von 15 Mio. Dollar einfach krank. Irrwitzig, solche Summen auszuschütten, ja, geradezu unanständig. Es ist das größte Einzel-Preisgeld in der Geschichte des Sports – ein sehr zweifelhafter Rekord. Schön für Rory McIlroy, der bei der Tour Championship im East Lake Golfclub (Atlanta/USA) dieses absurde Preisgeld einstrich. Wobei der Nordire schon lange nicht mehr des Geldes wegen die Golfschläger schwingt. Er würde auch für ein Zehntel, entsprechend dem Preisgeld bei den Majors, antreten, und auch das ist schon ein Betrag, der einen ungläubig den Kopf schütteln lässt. Klar, im Spitzensport werden Gelder bezahlt, die jeder Vernunft entbehren: Hunderte Millionen als Transfer-Summe für einen Fußballer sind genauso wahnwitzig wie die 15 Mio. FedExCup-Prämie. Wobei gerne argumentiert wird, dies seien ja keine Steuergelder, oder, oder... – das Geld komme ja von Sponsoren. Nur: Auch die potenten Geldgeber werden immer rarer, sind auf lange Sicht nicht mehr bereit, solche Schnapszahlen zu berappen. Frage: Weshalb gibt es die German Open, Deutschlands ältestes Traditions- turnier, seit 1999 nicht mehr? Weil kein Sponsor gefunden wird, der bereit ist, für die Ausrichtung des Turniers die notwendige Summe von 10 Mio. aufzu- bringen. Bei einem Preisgeld von 2 Mio.! Beim FedExCup waren es jetzt 46 Mio. Dollar, die an die 30 qualifizierten Spieler ausbezahlt wurden! Krass! Da ist zum Vergleich der Ryder Cup oder der Solheim Cup eine rühmliche Ausnahme: Es geht rein um die Ehre, wobei klar ist, dass alleine eine Ryder-Cup/ Solheim-Cup-Nominierung auch schon ein paar Groschen wert ist. Beispiel Caro Masson: Sie ist bereits zum vierten Mal im europäischen Solheim- Cup-Team (Cover „Highlights in den Highlands“, ab Seite 20). Und: Lucas Glover hat keine einzige Ryder-Cup-Nominierung, belegt den gleichen Moneylist- Platz wie Caro (Nr. 37), allein an Preisgeldern aber verdient der Amerikaner etwa zehnmal so viel wie die deutsche Solheim-Cup-Rekordlerin. Fazit: Die Preisgeld-Politik gerechter anzugehen wäre einfach richtiger.

„Rory würde auch für ein Zehntel dieser Summe antreten, entsprechend dem Preisgeld etwa bei denMajors. Des Geldes wegen schwingt der Nordire die Golfschläger allerdings schon lange nicht mehr“

Ihr

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

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IN HALT

6 | 2019

COVER 20 HIGHLIGHT IN DEN HIGHLANDS: Europa brennt beim Solheim Cup in Gleneagles auf Revanche. 32 OFFENE ABRECHNUNG: Max Schmitt über seine erste Saison auf der European Tour. TURNIERE 28 FINAL FOUR: Stuttgart und St. Leon-Rot triumphieren beim großen Finale.

30 DEUTSCHE MEISTERSCHAFT: Großer Sport bei der Premiere im GC München Valley.

34 DEUTSCHE PUTTLIGA: Die Regionalfinals haben begonnen.

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58 AFTER WORK GOLF CUP: Golf-Deutschland hat einen neuen Feiertag. PRODUKTE 32 EISEN IM TEST: Zwölf Game-Improvement- Eisen im Robo-Test.

MEGA-EVENT Das erwartet die Golfwelt beim Solheim Cup in Gleneagles

DIE NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST ab Seite 36 ROBOTEST EISEN

42 PXG: Ein Blick auf die turbulente

Geschichte von Parsons Xtreme Golf.

46 NEWS: Die Neuheiten aus dem Equipment-Markt im Überblick. REISE 62 DREIGESTIRN: Abu Dhabi überzeugt mit Weltklasse-Golf und Top-Freizeitangebot.

66 ANDERMATT: Olympiasieger Bernhard Russi über seine Golfleidenschaft.

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STANDARDS 3 Editor‘s Intro / 6 Foto-TIME / 6 Go ask ... Matthias Schwab / 8 Countdown | News / 55 Götz-Zitat / 91 Cartoon / 92 Tea Time / 95 Börsen Time / 96 Impressum / 98 TIME-OUT

DER FALKE RUFT Was Abu Dhabi alles zu bieten hat ...

68 MALLORCA: Der perfekte Rückzugsort für Golfer und Familien.

70 GOLF TIME TOURS: Mit unserem hauseigenen Reiseveranstalter auf Entdeckungsreise gehen. TRAINING 76 SCHWUNGSTUDIE: Ein Blick auf den Schwung von Senkrechtstarterin Hinako Shibuno.

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78 THE MOVE ACADEMY: Jonathan Taylor verrät den Trick mit dem Timing.

FINAL FOUR So liefen die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften

80 PROFI-TIPP: Marco Schmuck und Allen John erklären den Pitch der Profis.

81 MATTHIAS SCHWAB: Der Tour-Pro über Reiz und Schwierigkeit des Lob Shots.

82 ALLIANZ TIPP: Maximilian Kieffer zeigt den Schlag aus der Hanglage.

83 LEADBETTER: Weshalb der Schwungtipp „von innen“ nicht immer funktioniert.

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84 KAGAMI: Wie ein Strauss-Walzer Ihren Rhytmus verbessern kann.

86 SPORTPHYSIO: Dr. Christian Haid zeigt den Weg zum perfekten Schwung.

AUSRÜSTUNG Neue Schläger und Produkt-Highlights im Fokus 32

87 DR. DEHOUST: Wer auf das Winkeln vor dem Treffmoment verzichten sollte.

88 KURT SCHÖNWALD: Der Acht-Griff-Drill verbessert das Putting.

MAX SCHMITT über sein erstes Jahr auf der Euro- pean Tour

89 GOLF ROUTINES: Einfach und gezielt das Handicap verbessern.

90 EVO SWING: 20 Meter länger vom Tee in nur zwei Tagen – so geht’s ... TEA TIME 92 EVENTS: Jubiläum im Schwarzwald, Finale in Stockholm und vieles mehr.

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TRAININGS Wertvolle Tipps und Tricks für Ihr eigenes Spiel

FOTO TIME

STRAHLEFRAU Hat die Herzen der Golfwelt im Sturm erobert: Hinako Shibuno

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RÜCKKEHR DER SMILING CINDERELLA Fest steht: Niemand hat je zuvor einen Major-Titel mit mehr Leichtigkeit errungen als Hinako Shibuno, 20, bei der Women’s British Open. Es war ihr erster professioneller Start außerhalb Japans, und als sie den Marquess‘ Course im Woburn Country Club erstmals gesehen hatte, wunderte sie sich über die vielen Bäume. Shibuno hatte sich auf Linksgolf eingestellt. Ihre Bilanz für die Woche: Tausende High-Fives mit den Fans, Hunderte Selfies, kiloweise Süßigkeiten und unzählige Male dieses jugendlich-erfrischende Lächeln. Was vielleicht auch an ihrem Manager lag, der sich jeden Tag in ein neues Kostüm stürzte, um für die nötige Lockerheit zu sorgen. Fazit: Ein historisch unaufgeregter Auftritt und ein historischer Sieg. Dementsprechend wurde sie bei der Rückkehr in Tokio von den Fans gefeiert. GT

Foto: Twitter

Hinako Shibuno verlässt Tokio als Grünschnabel und kehrt als Major-Siegerin zurück

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS

M atthias Schwab, 24, hat sich seit seinem Sprung ins Profilager stetig weiterentwickelt und ist angekommen auf der European Tour. Der nächste Schritt? Majors und die ganz große Bühne. Wir haben uns mit der österreichischen Tour-Hoffnung im Golfclub am Mondsee getroffen. Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen. Du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe? Sam Horsfield. Ich kenne ihn aus College-Zeiten und er ist wirklich unge- mein stark, wenn es darauf ankommt. Dein Lieblingsschläger im Bag? Das Eisen 6, mein Schläger für die Driving Range. Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)? Rory, Tiger und Bernhard Langer. Dein emotionalster Moment auf dem Platz? Ich bin nicht der emotionalste Typ auf dem Platz, aber als ich zu Amateur-Zeiten nach einem Jahr Verletzungspause wieder bei einem Turnier dabei sein konnte, war ich sehr glücklich.

GO ASK MATTHIAS

FUN-TALK Matthias Schwab und Thomas Fischbacher im Golfclub am Mondsee

Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist? Beim British Amateur 2012 ist mir ein sehr schwieriges Up-and-Down gelungen. Dadurch habe ich den Cut geschafft. Gibt es einen Schlag, den du gerne noch mal machen möchtest? Ja, beim gleichen Turnier sogar. Den 1,5-Meter-Putt auf der 18 im Finale, das ich dadurch leider verloren habe. Das Tollste am Leben als Tour-Pro? Das Reisen macht mir Spaß. Und die Tatsache, dass wir immer auf perfekt präparierten Plätzen spielen. Was gefällt dir daran am wenigsten? Die Schattenseite ist für mich, dass man doch viel Zeit auf sich alleine gestellt ist. Was wärst du geworden, wenn nicht Tour-Pro? Ich denke, ich wäre gerne Manager geworden. Wahrscheinlich in der Golf- branche. Du bist in eine Kneipen-Schlägerei verwickelt. Welchen deiner Kollegen hättest du gerne an deiner Seite? Scott Hend, furchteinflößend gebaut, wirkt immer etwas grantig und hat eine abschreckende Aura.

FUN-TALK Der österreichische Tour-Star Matthias Schwab gibt im Fun-Talk einige interessante Einblicke.

Was ist deine große Stärke beim Golf? Definitiv das Eisenspiel.

Und die Schwäche? Das kurze Spiel, insbesondere das Putten. GT

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IRLAND MACHT DAS RENNEN

RYDER CUP Eine kleine Kostprobe, wie große Golfevents auf der irischen Insel ablaufen, gab es zuletzt bei der Open Championship in Royal Portrush. Fast eine viertel Million Golfverrückte waren wäh- rend der Turnierwoche auf die An- lage an der nordirischen Nordküste geströmt. Gut fünf Autostunden weiter südwestlich wird 2026 das nächste hochkarätige und elektri- sierende Golfturnier stattfinden. Wie die European Tour bekannt gab, kehrt der Ryder Cup 2026 nach Irland zurück. Adare Manor, gele- gen in der Grafschaft Limerick, wird zum

ersten Mal Gastgeber des alle zwei Jahre stattfindenden Kontinental- wettkampfs zwischen Europa und den Vereinigten Staaten sein. Das Fünf-Sterne-Resort tritt in die Fußstapfen vonWhistling Straits in Wisconsin (2020), Marco Simone in Italien (2022) und Bethpage Black in New York (2024). Der Ryder Cup wird damit zum zwei- ten Mal in Irland ausgetragen, genau 20 Jahre nachdem 2006 der K Club den Wettbewerb veran- staltet hatte. Damals gewann Team Europe unter der Leitung von Ian Woosnam mit dem Rekordergebnis von 18,5 zu 9,5.

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15-MILLIONEN-MANN Bis zum Sonntag der Tour Championship war es eine solide Saison für Rory McIlroy. Mit der Players Championship und der Canadian Open hatte er zwei Turniere auf der PGA Tour gewonnen. Ein Major-Turnier – allen voran natürlich der erhoffte Sieg beimMasters Tourna- ment oder der Open in seiner Heimat im Royal Portrush GC – blieb ihm allerdings verwehrt. Daran hat sich auch am Sonntag im East Lake Golf Club nichts geändert. Aber mit dem Sieg bei der Tour Championship des FedExCups strich McIlroy mal eben das höchste Einzelpreisgeld in der Sport- geschichte ein: 15 Millionen US-Dollar wechselten den Besitzer. Das macht eine solide Saison zur erfolg- reichsten in der Geschichte des Golfs – wenn man nur das Preisgeld betrachtet.  McIlroy gewann mit vier Schlägen Vorsprung auf Xander Schauffele. Durch den neuen Spielmodus des FedExCup-Finalturniers war nach dem letzten Putt direkt ersichtlich, wer den goldenen Topf am Ende des Regenbogens einstrich. Als Fünfter in der Gesamtwertung vor der Tour Championship war McIlroy mit fünf unter Par in das Turnier im East Lake Golf Club gestartet. „Mein Ziel war es nicht nur, das Turnier zu gewinnen, sondern auch das niedrigste Ergebnis zu spielen, wären alle bei Even Par ins Rennen gegangen“, sagte McIlroy nach seinem lukra- tiven Sieg. Ziel erfüllt. „Der Sieg macht es zu einer wirklich großartigen Saison.“ Aber gleichzeitig

Adare Manor

ESKALATION ÜBER DENWOLKEN?

THORBJØRN OLESEN wurde wegen sexueller Belästigung an- geklagt. Olesen, 29, soll auf einem Flug von Nashville nach London Heathrow in der ersten Klasse andere Passagiere verbal attackiert, im Gang uriniert und eine weibliche Passagierin offenbar belästigt

haben. Ein Gerichtsverfahren läuft, Olesen plädiert auf nicht schuldig. Bis zum Urteil darf der Ryder-Cup- Spieler weder auf der PGA noch auf der European Tour abschlagen. Olesen wurde am Flughafen Heathrow von der Metropolitan Police in Gewahrsam genommen und nach einer Untersuchung entlassen. Ian Poulter befand sich ebenfalls auf dem Flug. Sein Manager Paul Dunkley bestätigte, dass Poulter versuchte, einen „angetrunkenen“ Passagier zu

beruhigen. Poulter hätte sich im Anschluss schlafen gelegt und die weiteren Vorfälle nicht mehr mitbekommen. „Das Nächste, was er mitbekommen hatte, war die Polizei auf dem Flughafen Heathrow“, so Dunkley in der Tageszeitung The Sun.

habe er jede Menge Punkte, an denen er für die kommende Spielzeit noch zu arbeiten hat. Mit Sicherheit wird seine Major- Bilanz einer dieser Punkte sein.

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KAMPF GEGEN SLOW PLAY

DIE MEISTEN MAJOR-SIEGE BEI DEN SENIOREN Die Champions der Champions – Bernhard Langer hat seinen Vorsprung in der Kategorie Rekord-Major-Sieger der Über- 50-Jährigen ausgebaut.

VIER-PUNKTE-PLAN Regeltest, Stra- fen und Nachhilfe – Langsamspieler sollen es in Zukunft deutlich schwerer haben als bisher. Zumindest auf der European Tour. Dazu haben die Offiziel- len einen Vier-Punkte-Plan verabschie- det. Ein Spieler muss nun nur noch zwei Mal in einer Runde die Zeitvorgaben verletzen, um eine Strafe von einem Schlag zu erhalten. Darüber hinaus wird es deutlich höhere Bußgelder für Spieler geben, die während der gesam- ten Saison regelmäßig „auf die Uhr“ genommen werden, auch die zur Ver- fügung stehende Zeit für einen Schlag soll reduziert werden. Ebenfalls neu: Tour-Mitglieder sollen regelmäßig ei- nen Regeltest absolvieren müssen, um unnötige Einsätze der Rules Officials zu vermeiden. Keith Pelley, Chief Executive der European Tour, erklärte: „Nachdem wir von unserer Turnierleitung beauf- tragt wurden, noch entschlossener mit diesem Thema umzugehen, war es an der Zeit, weitere Schritte einzuleiten. Ich glaube, dass der Plan, den wir für die Saison 2020 umsetzen, zu einer sinn- vollen Veränderung führen wird, die den Golfsport für die Spieler und unsere Fans noch angenehmer macht.“

SANDRA GAL wird 2019 bei keinem Turnier der LPGA Tour mehr abschlagen. Die 34-Jäh- rige kündigte auf ihrem Instagram-Kanal an, bis zum Jahresende die Schläger ruhen las- sen zu wollen. „Ich habe mich entschieden, für den Rest des Jahres einen ‚Medical Leave‘ zu nehmen“, erklärte Gal. „Ich habe das ganze Jahr über schon Probleme mit einem niedri- gen Energie-Level und ich muss mich in den nächsten Monaten um mich selbst kümmern, damit ich im nächsten Jahr frisch und gesund anfangen kann.“ Zuletzt stand die Deutsche im Feld der Women’s British Open, verpasste aber zum vierten Mal in Folge den Sprung ins Wochenende. Es ist davon auszugehen, dass Gal kommende Spielzeit mit einer Medical Extension auf der LPGA Tour antreten darf. Sie muss in diesem Fall innerhalb einer be- stimmten Anzahl an Turnieren so viel Geld einspielen, wie ihr Abstand auf die besten 80 der Saisonwertung am Ende der Saison 2019 betragen hat. Gal ist seit 2008 ständiges Mit- glied der höchsten Kategorie auf der LPGA Tour. 2011 holte sie ihren einzigen Sieg. AKKU LEER

BERNHARD LANGER In Lytham and

St. Annes stemmte der Deutsche zum elften Mal einen Major-Pokal bei den Senioren gen Himmel. JACK NICKLAUS Wohl ewiger Rekordhalter bei den Herren, aber in der Seniorenriege reicht es nicht ganz zur Spitze. Hat unwirkliche 45 Mal auf der Champions Tour gewonnen – Rekord. Fünf Siege mehr als Bernhard Langer. Bis jetzt. GARY PLAYER Ebenfalls kein Un- bekannter in der Kategorie Major- Sieger über 50. Gewann zuletzt 1997 die Senior British Open. HALE IRWIN

11 MAL

8 MAL

EWIGER LANGER

6

7 MAL

BERNHARD LANGER war auf der PGA Tour Champions lange von Erfolg zu Erfolg geeilt, hatte derart stabil gespielt, dass ein Turnierergebnis außerhalb der besten Zehn zur absoluten Ausnahmeerscheinung verkommen war. Eine Zeit lang folgten für den Rekordhalter bei den Über-50-Jährigen keine Spitzenresultate mehr. Im Charles Schwab Cup, der Saisonwertung, die Langer fünf Mal gewinnen konnte, rutschte er nach starkem Saisonauftakt auf Platz elf. Ein historischer Tiefstand. An dessen seichter Tiefe man

6 MAL

erkennt, auf welchen unwirklichen Höhen der spiele- risch nicht alternde Deutsche jahrelang wandelte. Dass diese Phase nur eine kurzzeitige Formschwäche war und keineswegs der Anfang vom Ende der Langer-Ära in der Senioren-Altersklasse, zeigte sich bei der Senior Open in Royal Lytham & St. Annes. Am Sonntag gelang das, was während der langen Karriere schon so oft gelungen war: Weltklasse-Golf – als es darauf ankam. Major-Titel Nummer elf. Rekord ausgebaut. Die Geschichte vom ewigen Langer ist noch lange nicht vorbei.

TOM WATSON

Wäre 2009 fast der älteste Major-Sieger der Herren gewor- den. Gewann zwei Jahre später seinen sechsten Major-Titel bei den Senioren.

6 MAL

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DER GOLF TEST

Matt Wallace, BMW-Open- Sieger von 2018, stellt sich im Golftest Fragen der eher ungewöhnlichen Art.

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SCHWARZ-ROT-GOLD BECHTHOLDS TRIUMPH 1 EUROPEAN YOUNG MASTERS Sensationeller Sieg für das Junior Team Germany bei den European Young Masters im tschechischen Golf & Spa Kunetická Hora, östlich von Prag! Das Quartett um Paula Schulz-Hanßen (GC St. Leon-Rot), Magdalena Maier (Münchener GC), Yannick Malik (Münchener GC) und Tiger Christensen (Hamburger GC) setzte sich souve- rän gegen das Feld der U16-Europameisterschaft durch. Das Turnier wurde am Finaltag wegen eines Gewitters abgebrochen, so dass die dritte Runde nicht mehr in die Wertung einfloss. 2 IAM DEUTSCHLAND Einen Schlag Vorsprung hatte der Sieger Rasmus Neergaard-Petersen am Ende vor seinen Verfolgern bei den 80. Internatio- nalen Amateurmeisterschaften von Deutschland (IAM). Der Däne sicherte sich damit zum zweiten Mal in Folge den Titel der Herren. Auf dem geteilten zweiten Platz landeten Anton Albers vom Hamburger L&GC Hittfeld, der Tscheche Jiri Zuska, der seine sportliche Heimat beim GC St. Leon-Rot hat und der Österreicher Daniel Hebenstreit vom GCC Brunn. 3 MARIE BECHTHOLD hat ihren ersten großen internationalen Titel gewonnen. Die 18-jährige Nationalspielerin aus Heidelberg gewann im englischen Gog Magog Golf Club die prestigereiche English Girls Amateur Open Championship und folgte damit ihrer Clubkameradin Celina Rosa Sattelkau, die im Vorjahr bei den English Girls triumphiert hatte. Bechtold setzte sich in einem international stark besetzten Feld mit einem Gesamtergebnis von 283 (-5) durch. Platz zwei ging an die Engländerin Caitlin White- head (284), die Münchnerin Chiara Horder belegte mit einem weiteren Zähler Rückstand den geteilten dritten Rang.

Ja, absolut, allerdings nicht auf der Euro- pean Tour. Es ist hart und zur großen Über- raschung kann ich mich nicht wirklich an die Runden oder irgendwelche Ergebnisse erinnern. Noch nicht, aber ich war öfter mal nah dran. Mit einem Freund habe ich zuletzt in Moor Park, Hertfordshire, gespielt und 9&7 gewonnen. Wenn ich provisorische hinzu zähle, dann mit Sicherheit. Ein Mal war ich mir sicher, dass die ersten Bälle verloren sind, habe dann aber den ersten gefunden – und ein Birdie gespielt. Bisher waren es vier. Ich beanspruche für mich, bei zwei Majors in Folge ein Ass geschafft zu haben. Beim Masters auf dem Weg zum Sieg beim Par 3 Contest und dann bei der PGA Championship mit Jordan Spieth in der Gruppe und in der vor Tiger Woods. Der Par 3 Contest beim Masters lief für mich wirklich sensationell. Der Sieg, das Ass und dazu noch jeweils einen Tausender von Eddie Pepperell und Danny Willett.

Hast Du jemals mit einem fie- sen Kater bei einem Turnier teilgenommen. Hast Du jemals ein Match Play 10&9 verloren?

ERGEBNIS PAR

ERGEBNIS PAR

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Jemals doppelt am Abschlag nachgeladen?

ERGEBNIS PAR

Wie sieht es mit Holes-in- one aus?

ERGEBNIS EAGLE

Jemals eine Partie gewon- nen, in der es um sehr viel Geld ging? Die Albatross- Bilanz?

ERGEBNIS EAGLE

Nein, und ich war auch nicht wirklich nah dran. Das wird ein Bogey im Golf Test, oder?

ERGEBNIS PAR

Und Sockets? Ich habe einige fabriziert, das passiert schon mal auf der Range oder der Probe- runde, wenn man an etwas arbeitet. Aber während eines Turniers bin ich zum Glück bisher verschont geblieben.

ERGEBNIS PAR

Leider passiert das immer wieder. Das teuerste und schmerzvollste Mal war beim Arnold Palmer Invitational. Das hat viel Preisgeld und Weltranglisten- punkte gekostet. Keinen einzigen – und das stimmt wirk- lich. Fragt bei PING nach. Ich weiß, es gab schon Momente, in denen ich etwas die Kontrolle verloren habe auf dem Platz, aber mein Ventil ist mein Mundwerk, ich bin kein Schläger-Zerstörer.

Wie oft hast Du schon einen Putt aus unter 50 Zentimetern daneben ge- schoben? Wie viele Schläger hast Du schon zer- brochen?

ERGEBNIS BIRDIE

ERGEBNIS PAR

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Ein gutes Testergebnis für Matt Wallace, dessen großes Ziel es ist, Teil des europäischen Ryder- Cup-Teams für Whistling Straits zu werden.

TOTAL -5

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POSITIVER BESCHEID

Bei der Open Championship wurdest du zum zweiten Mal Zweiter bei einem Major – ist einer der Major-Titel nun das große Ziel?? Ja und Nein, es ist sehr schwierig, zu gewin- nen und man weiß nie, wann die Möglichkeit kommen wird. Man kann es nicht erzwingen, bei vier Turnieren im Jahr immer oben dabei zu sein. Aber wenn man es schafft, muss man bereit sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich irgendwann nochmal in diese Position kommen könnte. Aber mit 28 Jahren habe ich ja noch ein paar Jahre vor mir. Wir sind ja keine Tennis- oder Fussballspieler. Trösten gute Ergebnisse manchmal über verpasste Chancen hinweg? Ich glaube, da unterscheide ichmich von vielen. Ich spiele immer, um amEnde Sieger zu sein. Man blickt nicht auf die Karriere zurück und sagt ‚Oh, ich wurde Dritter bei der Players‘ oder ‚Wow, ich war mal unter den Top fünf beimMasters und habe tolle Pars amEnde gespielt.‘ Das sind keine Geschichten, die ich irgendwann mal erzählen werde, darauf bin ich nicht stolz. Nur Siege und Pokale zählen. Viele deiner Kollegen reisen mit Privatjets, dich hat man während der Open aus einem Billig-Flieger aussteigen sehen. Wie viel Wert legst du auf Luxus und Komfort beim Reisen? Ich fliege nur im Privatjet, wenn es wirklich notwendig ist. Bei der Open bin ich nach Belfast geflogen und konnte mit demAuto weiterfahren. Da war es nicht notwendig. Ich bin nicht in der Position, jetzt nur noch im Privatjet zu reisen, was ganz nett wäre. Sprechen wir in ein paar Jahren nochmal … DREI FRAGEN AN… Tommy Fleetwood

MARTIN KAYMER bleibt auch in der kommenden Spielzeit Mitglied der PGA Tour. Der Deutsche hatte in dieser Saison 14 Mal auf der U.S.-Tour abgeschlagen, die Tour fordert von ihren Mitgliedern al- lerdings 15 Starts, um ihre Spielberechti- gung zu behalten. Insofern war die Tour- Karte mit Kaymers verpasstem Cut bei der Wyndham Championship scheinbar verlo- ren. Da der Deutsche bei der Open Cham- pionship im Juli aber als erster Nachrücker auch bis Donnerstag in Portrush auf sei- nen Einsatz hoffte, wertete die Tour dies nachträglich als Start. Kaymers ursprüngli- cher Plan für diese Woche sah vor, die par- allel stattfindende Barbasol Championship in Kentucky zu spielen. Stattdessen flog er aber nach Nordirland in der Hoffnung auf eine Startzeit beim Major, die nie zustande kam. Die Tour stand auf Kaymers Seite, der

Antrag wurde genehmigt. Aus 14 mach 15. Kaymer hatte die Spielzeit auf Position 150 des FedExCup beendet. In der Status-Hier- archie liegt er in der kommenden Spielzeit unter den Aufsteigern der Korn Ferry Tour (ehemals Web.com). Die zukünftige Kate- gorie bietet je nach Situation zwischen 15 bis 20 Starts pro Spielzeit.

RIP JUNIOR

GORDON BRAND JNR. ist gestorben. Der Schotte verstarb am 1. August überraschend im Alter von nur 60 Jahren. Brand Jnr. hat während seiner Laufbahn zwei Mal in einem europäischen Ryder-Cup-Team mitgewirkt. 1987 war er bei Europas erstem Auswärts- triumph in Muirfield Village dabei. 1989 konnte er den Titel im The Belfry verteidigen. Auf der European Tour gelangen ihm insgesamt acht Siege. Während der Open Championship war Brand Jnr. noch als Radio-

Kommentator bei der BBC aktiv. Er stand in der Woche seines plötzlichen Todes auf der Startliste der PGA Seniors Cham- pionship auf der europäischen Senioren-Tour. Brand Jnr. hinterlässt Ehefrau Sheena.

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der Sieg nicht an Stenson (T3), son- dern an den Südafrikaner Erik van Rooyen ging. DEUTSCHE MEISTER Die Herren des Bochumer GC und die Damen vom Stuttgarter GC Solitude sind die Deutschen Meister der Alters- klasse 50. Die Teams setzten sich im St. Eurach L&GC durch. Der letzte Durchgang konnte gewitterbedingt nicht zu Ende gespielt werden.

Woods will bei der Zozo Champion- ship der PGA Tour in Japan im Okto- ber aber wieder fit sein. SAISONBESTER Die PGA of America hat zum zweiten Mal in Folge Brooks Koepka als Spieler der Saison ausgezeichnet. Der Ameri- kaner setzte sich knapp vor FedEx- Cup-Sieger Rory McIlroy durch. ZAHLTAG Beim FedExCup-Finale der PGA Tour in Atlanta wurden

insgesamt 46 Millionen U.S. Dollar an das Feld ausgeschüttet. Sieger McIlroy heimste davon 15 ein. TRAUM-ASS Ein Hole-in-One ge- lingt auch den Profis nicht häufig. Umso schöner, wenn es in der Hei- mat klappt. Henrik Stenson lochte beim Scandinavian Invitation an Loch 6 des Hills Golf & Sports Club in Göteborg ein. Die Heimkulis- se jubelte frenetisch. Auch wenn

TACO KING Mark King, ehemals in verantwortlichen Positionen bei Adidas und Honma, wechselt die Branche und geht als CEO zur Restaurantkette Taco Bell. KNIE-OP Tiger Woods hat sich er- neut operieren lassen. Während die Kollegen bei der Tour Champion- ship antraten, wurde beim Ameri- kaner ein kleinerer Knorpelschaden im Knie arthroskopisch behandelt.

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Eddie Pepperell entschuldigt sich bei einem Kollegen, Phil Mickelson schlürft feinste Tropfen am Pool und Brooks Koepka zieht blank. Die Highlights aus den sozialen Medien. TWEET IT!

Verliebt, verlobt, … Michelle Wie und Jonnie West haben in Los Angeles geheiratet.

Eddie Pepperell, das Enfant terrible

Brooks Koepka zieht blank: Die Nummer eins der Welt entblößt sich für die aktuelle Ausgabe der Body Issue des ESPN Magazine.

der Twitter-Welt, hat wieder zugeschlagen, dieses Mal mit Ent- schuldigung im Anschluss.

Und? Wer fühlt sich

irgendwie ertappt?

Get together: Captain

Tiger versammelt die Kandidaten für das amerikanische Team des Presidents Cup.

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Die einen spielen Golf, der andere liegt am Pool und schlürft Wein. Beide Seiten sind zufrieden.

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COVER | SOLHEIM CUP

HIGHLIGHTS IN DEN HIGHLANDS GIGANTEN-DUELL Nach zwei Niederlagen brennen die Europäerinnen beim 16. Solheim Cup auf Revanche. Dabei ist Gleneagles ein idealer Austragungsort. Haben doch hier beim Ryder Cup vor fünf Jahren die Männer klar gewonnen.

AMBIENTE Gleneagles als Spielstätte des 16. Solheim Cups hat große Tradition: Das vor über hundert Jahren gegründete Edel-Resort war 2014 auch Austragungsort des Ryder Cups

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Lexi Thompson

D a soll noch einer kommen und sagen „Damen-Golf kann man vergessen...“. Wer einmal bei einem der 15 Solheim Cups dabei war, kann nur begeistert sein: Ein Event wie beim Ryder Cup, dem Pendant der Herren – Stimmung pur, tolle sportliche Leistungen und fanatische Zuschauer-Massen. Keine Frage, das alle zwei Jahre ausge- tragene Erdteil-Duell zwischen Europa und USA, diesmal vom 13. bis 15. September in Gleneagles in den schottischen Highlands, ist das absolute golferische Highlight dieses Jahres. Mit dabei als einzige Deutsche: Caro Masson, 30, die nunmehr zum vierten Mal in Folge dem europäischen Team angehört und nach ihrer erfolgreichen Premiere 2013 im Colorado GC (Denver, USA) in der Folge zwei Nieder- lagen gegen die US-Girls einstecken musste. Darunter unglücklich 2015 in St. Leon-Rot vor heimischer Kulisse. „Das soll diesmal anders laufen“, meint Masson, „wir brennen auf Revanche, noch dazu mit diesem Heimvorteil.“ Dabei darf allerdings das amerikanische Team unter Captain Juli Inkster nicht unterschätzt werden: Inkster gehört als Spielerin und Kapitänin nunmehr elf Mal dem US-Solheim-Cup-Team an, mit Stars wie Lexi Thompson, den Geschwistern Nelly und Jessica Korda oder Lizette Salas sind Top-Spielerinnen im Einsatz, die zweifellos den Euro-Girls das Leben schwer machen werden. Bleibt abzuwarten, wie weit Masson und Co. dem Druck der Amerikanerinnen stand halten und ihrer Favoriten- Rolle gerecht werden. Fest steht jedenfalls – egal, wer den riesigen Kristall-Pokal gewinnen wird, der Damen- Golfsport geht jetzt schon als der große Sieger aus diesem Duell Europa gegen die USA hervor.

Caroline Masson

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