GOLF TIME 6/2022

COVER | LUKE DONALD

Abschlag beim „Wunder von Medinah“: Luke Donald gab 2012 im ersten Single-Match gegen Bubba Watson den Takt vor und gewann seine Partie mit 2&1

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mir, dennoch beizutreten. Und ich trainierte praktisch ohne Pause. Ich konnte nicht genug davon bekommen und wollte einfach weiter üben, weiter lernen, immer besser werden. Ich liebte es, Golf im Fernsehen zu sehen, und bat meine Mutter, mich nach der Schule zum Golfplatz zu bringen. Aber ich wurde nie dazu ge drängt. Mir wurde nie gesagt, dass ich drei Stunden am Tag üben müsse. Das war nicht der Fall und nicht der Stil meiner Eltern. Auf lokaler Ebene wurde mein Talent bald erkannt und ich wurde für die U16- und U18-Turniere ausgewählt. Als ich dann 16 Jahre alt war, kam ich gleich ins Herrenteam. Zu diesem Zeitpunkt war ich wahrschein lich einer der besten 15 oder 20 Amateure in Großbritannien und dachte definitiv, dass dies etwas sei, was ich möglicherweise tun könnte. Ich liebte es, Leuten wie Faldo und Seve zuzusehen, sie waren sehr inspirierend für mich. Ich war immer schon ein sehr konstan ter Spieler, obwohl ein Großteil meines

s ist schwierig an der Spitze. Es ist schwer, dorthin zu ge langen, noch schwerer, dort zu bleiben, und auch schwer zu ertragen, wenn der unver

„DIE BESTEN MOMENTE MEI NER KARRIERE HATTE ICH FAST ALLE BEIM RYDER CUP. ES IST ETWAS GANZ BESONDERES, NICHT NUR ALLEINE, SONDERN TEIL EINES TEAMS ZU SEIN.“ Ich begann auf dem Par-3-Platz Little Hay in Hemel Hempstead Golf zu spielen, und machte weiter, als mein Vater Mitte der 1980er-Jahre ein Timesharing-Haus in La Manga kaufte. Es gab einen Pitch-und Putt-Platz, den ich mit Dad und meinen bei den Brüdern gespielt habe – und wir haben drei Jahre lang viel Sport betrieben, darun ter Tennis und Golf. Dann wagten wir uns mit vier Schlägern auf den großen Platz. Da habe ich mich damals total in den Golfsport verliebt. Zu Hause trat ich meinem ersten Golfclub, Hazlemere, im Alter von neun Jahren bei, obwohl man das eigentlich erst mit zwölf konnte. Aber sie waren sehr nett zu mir, sahen mein Talent und erlaubten

meidliche Abstieg beginnt. Luke Donald weiß das besser als die meisten anderen, nachdem er zwischen 2011 und 2012 für 56 Wochen die Nummer 1 der Welt war. Jetzt, ein Jahrzehnt später, liegt der vier malige Ryder-Cup-Sieger auf Platz 569 der Weltrangliste, nachdem er in diesem Jahr elf Cuts verpasst hat. Es kam jedoch noch schlimmer: Der heute 44-jährige Engländer belegte in der FedEx-Cup-Saisonwertung lediglich Rang 170 und verlor damit auch noch die volle PGA-Tour-Karte. Donald selbst hat die Widrigkeiten mit gro ßer Demut hingenommen. Und der Mann, der als Ersatz für Henrik Stenson das Amt als Europas Ryder-Cup-Kapitän für 2023 übernommen hat, bleibt optimistisch, dass auch sein Spiel wieder zurückkommen wird. Doch lehnen wir uns ein wenig zurück und lassen Luke Donald selbst erzählen ...

22 GOLF TIME | 6-2022

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