GOLF TIME 7/2019
Die GOLF TIME Ausgabe 7/2019 als E-Paper, Erscheinungstermin 14.10.2019.
TRAINING 15 SEITEN TIPPS & TRICKS
22. JHG. | AUSGABE 7 | OKTOBER 2019 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00
7-2019
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COME BACK
Sweet Home Alabama EIN ABSTECHER ENTLANG DES LEGENDÄREN ROBERT TRENT JONES TRAILS
BMW PGA CHAMPIONSHIP – WO EIN WILLETT, DA EIN WEG
STARKER ZWEITER BERND RITTHAMMER ÜBERZEUGT BEI DER PORSCHE EUROPEAN OPEN RUNDES
ROBO TEST ZWÖLF HYBRIDS AUF DEM PRÜFSTAND DURCH MENSCH & MASCHINE
JUBILÄUM DIE TRADITIONS-TROLLEY-SCHMIEDE TICAD FEIERT IHR 30-JÄHRIGES POWER GIRL CARO MASSON ÜBER DEN SENSATIONELL GEWONNENEN SOLHEIM CUP, DAMEN-GOLF UND IHRE ZUKUNFT
FOTO TIME TENNIS-FAN TIGER FUN TALK MARCEL SCHNEIDER REGELN DER CASEY-KÄFER SCHWUNGSTUDIE CHIARA HORDER
EDITOR’S INTRO
PERSONALIEN Das muss schon eine merkwürdige Situation sein – für beide Seiten: für Caroline „Caro“ Masson, zum vierten Mal in Folge für den Solheim Cup im Einsatz, und für Jason McDede, jahrelang der Caddie der LPGA-Spielerin. Der Amerikaner ist seit einem Jahr Caros Verlobter und seit über einem Jahr Caddie von Nelly Korda, eine der besten Spielerinnen des amerikanischen Teams und die jüngere Schwester von LPGA-Star Jessica Korda. Wie das geht? „Kein Problem“, sagt die Gladbeckerin beim ECCO-GOLF-Day im GC Valley München drei Tage nach dem 14,5 zu 13,5-Sieg im Solheim Cup, „ganz im Gegenteil, wir alle profitieren von dieser Situation.“ Die große Ausnahme: der 16. Solheim Cup in Gleneagles. Denn da wollte es das Schicksal, dass ausgerechnet Caro Masson gleich zweimal gegen die Kordas, einmal mit ihrem Verlobten als Taschenträger, antreten musste. Dass Masson beide Spiele denkbar knapp verloren hat, nimmt sie sportlich: „Da wäre mehr drin gewesen, sicherlich, aber so ist das eben im Sport…“ Differenzen zwischen ihr und Jason – theoretisch irgendwie nachvollziehbar – gab und gibt es deshalb keine. Und so nimmt die deutsche Rekord Solheim Cup Teilnehmerin gelassen, dass sie diesmal nur einen halben Punkt für Team Europa beitragen konnte. „Ich würde auch auf meine Kappe nehmen, alle meine Matches zu verlieren – Hauptsache das Team gewinnt“, sagt der Schalke 04-Fan (Cover Caro Masson „Spannender geht’s nicht“, ab Seite 20). Fronten- Wechsel!
„Da wäremehr drin gewesen, sicherlich! Aber so ist das eben im Sport. Ich würde auch auf meine Kappe nehmen, alle meine Matches zu verlieren – Hauptsache das Team gewinnt“
Hauptsache, das Team gewinnt! Das gilt auch für GOLF TIME. So haben zwei Experten ihres Fachs die Fronten gewechselt: Lydia Enigl, zuvor jahrelang bei „Extra Golf“, fungiert ab sofort als Österreich-Repräsentantin in ihrem gewohnten Umfeld. Tobias Kamp wiederum, bisher in leitender Funktion bei „perfect eagle“, verstärkt GOLF TIME im Marketing- und Event-Bereich mit Sitz in der Zentrale in München. Auf einen spannenden heißen Herbst – sowohl für Enigl und Kamp, aber auch für Caro Masson, die ganz heiß darauf ist, bis zum Jahresende ihre erfolgreiche Saison noch mit einem Sieg abzuschließen.
Lydia Enigl
Tobias Kamp
Ihr
OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur
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IN HALT
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COVER 20 NERVENKITZEL: Team Europe gewinnt in Gleneagles das Herzschlagfinale um den Solheim Cup 2019.
26 DER RÜCKKEHRER: Lange war es ruhig um Danny Willett. In Wentworth meldet
sich der ehemalige Masters-Champion zurück.
30 NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN: Mit einem sensationellen zweiten Platz erntet Bernd Ritthammer den Lohn für seine Mühen. PRODUKTE 34 ROBOTEST HYBRIDEN: Zwölf Modelle der führenden Hersteller im unbestechlichen Test durch Mensch und Maschine. 40 30 JAHRE TICAD: Seit 1989 strebt das Frankfurter Unternehmen nach Perfektion in Funktionalität und Performance.
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SOLHEIM CUP Caroline Masson im Interview nach dem spektakulären Sieg
42 NEWS: Neues aus der Welt der Accessoires, Apparel, Golfschuhe und Schläger.
49 FITTING: Marco Burger von HIO Fitting erklärt den Unterschied zwischen Fairway- Hölzern, Hybriden und Utility-Eisen. REISE 58 ALABAMA: Ein Abstecher entlang
DIE NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST ab Seite 34 ROBOTEST HYBRIDS
des Robert Trent Jones Trails durch den amerikanischen Bundesstaat.
62 SON GUAL: Adam Pamer verwirk- lichte sich auf Mallorca den Traum eines jeden Golfers.
64 MAROKKO: Vier Golf-Highlights rund um die Metropole Marrakesch, die wesentlich mehr zu bieten hat als Fairways und Grüns.
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STANDARDS 3 Editor‘s Intro / 6 Foto-TIME / 8 Go ask ... Marcel Schneider / 10 Countdown | News / 66 Götz-Zitat / 89 Cartoon / 92 Tea-TIME / 95 Börsen-TIME / 96 Impressum / 98 TIME-OUT
SWEET HOME ALABAMA Ein Golfurlaub im Südosten der USA hat seine Reize
BUNKERSCHLAG Allen John und Marco Schmuck demonstrieren den Schlag aus dem Sand 78
30 JAHRE TICAD Rundes Jubiläum der Traditions-Trolley- schmiede in Altenstadt
67 PORTUGAL: Mit spektakulärer Location und einem renommierten Architekten will Tróia Golf hoch hinaus. 68 GOLF TIME TOURS: Mit unserem hauseigenen Reiseveranstalter auf Entdeckungsreise gehen. TRAINING 74 SCHWUNGSTUDIE: Chiara Horder hat 2019 zahlreiche Amateurtitel gesammelt. Ihr Coach Danny Wilde erklärt das Erfolgsgeheimnis. 76 THE MOVE ACADEMY: Jonathan Taylor verhilft zu einem ausgeglichenen Yin und Yang im Golfschwung. 78 BUNKERSCHLAG: Marco Schmuck und Allen John demonstrieren den Schlag über die hochgezogene Bunkerkante. 79 PROFI-TIPP: European-Tour-Spieler Matthias Schwab setzt seine Priorität aufs Putten; und rät jedem Golfer ebenfalls dazu. 80 ALLIANZ GOLF-TIPP: Wenn der Ball direkt an der Mähkante liegt, ist guter Rat teuer. Maximilian Kieffer hilft gerne aus. 82 KAGAMI: Wie das Bild des Schlags mit dem Hammer auf den Nagel beim Schlag aus schwierigen Lagen hilft. 85 DR. DEHOUST: Wie ein steifer Nacken das typische Fehlerbild der meisten Amateure verstärkt – und was man dagegen tun kann. 86 BELOW PAR: Wie der Leiter-Tipp das eigene Golfspiel Sprosse für Sprosse in neue Sphären steigen lässt. TEA-TIME 90 ECCO GOLF DAY: Neun glückliche Golferinnen, eine nahbare Caroline Masson und ein traumhafter Platz im Golf Valley München. 92 EVENTS: Sandra Gal lädt zur Charity Trophy nach Mainz. Kitzbühel empfängt die Mercedes-Benz-Finalteilnehmer und vieles mehr ...
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26 ENDE DER LEIDENSZEIT Danny Willett meldet sich in der Weltspitze zurück
42 AUSRÜSTUNG Neue Schläger und Produkt- Highlights im Fokus
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SCHWUNGSTUDIE Danny Wilde analysiert den Schwung von Amateur-Ass Chiara Horder
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SZENENWECHSEL Tiger Woods, Sohn Charlie Axel und Freundin Erica Herman als begeisterte Zuschauer bei den U.S. Open
Auch Lindsey Vonn, die Ex von Tiger, war mit neuem Freund, dem NHL-Superstar P. K. Subban, im Stadion
WENNTIGER FREMDGEHT Was für eine Geste: Tiger Woods‘ geballte Faust und ernste Miene zum sensationellen Sieg von Rafael Nadal im Arthur Ashe Stadion in Flushing Meadows/New York. Fremdgehen der anderen Art. Bedingt durch seine neuerliche Knie-Operation zog es Tiger vor, mit Sohn Charlie Alex und Freundin Erica Herman den grünen Rasen mit dem blauen Hardcourt beim U.S. Open Finale zu tauschen. Es ist dies das erste Mal seit Langem, dass sich der Super-Star mit seinem Junior, inzwischen elf Jahre alt, in der Öffentlichkeit zeigte. Im azur-blauen Sweatshirt und mit obligatorischem Cappie. Schwer begeistert zeigte sich der neuerliche Open-Sieger Nadal nach seinem über fünf Stunden dauernden Finale: „Sensationell, dass Tiger hier im Stadion war und mich angefeuert hat.“ Weiter meinte die spanische Tennis-Legende, dass ihm lieber sei, Tiger schaue ihm zu als umgekehrt – da würde er als Hobby-Golfer ganz schön deprimiert sein... Letzte News von Tiger: Es ist eine Mini-Serie über den tiefen Fall und sein sensationelles Comeback geplant. GT
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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS
D er Schwabe Marcel Schneider war die Nummer sechs der Amateur- Weltrangliste (gewann 2012 die Australian Amateur Champion- ship), als er 2013 ins Profilager wechselte. Seither vier Siege auf der Challenge Tour (Rang 42), zuletzt 2018 in der Schweiz, seine beste Runde als Pro eine 63. Die Tour-Karte zum Greifen nahe. Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen. Du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe? Klar, Tiger Woods.
GO ASK MARCEL FUN-TALK Marcel Schneider ist drauf und dran, den ganz großen Durchbruch zu schaffen. Der Challenge-Tour-Spieler gibt Einblick in sein Golfer-Leben.
Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist? Als ich zum ersten Mal die BMW Open in Deutschland als Amateur mitspielte, stand ich kurz vor dem Abschlag. Hinter mir waren gleich die Zuschauer. Da sagte eine Frau zu ihrem Mann: Schau mal, das ist der Marcel Schneider, auch ein Deut- scher… Er antwortete nur: Ach, das ist nur ein Amateur, wirst gleich sehen, wie der die Abschläge vermasselt. Zwei Minuten später war ich dran -> und ein Volltreffer – Mitte Blatt – perfekt :-) Das Tollste am Leben als Tour-Pro? Die Welt zu bereisen, unglaubliche Orte zu sehen und zu erleben. Was gefällt dir daran am wenigsten? Das warten im Stau, am Flughafen, beim Check-in. FUN TALK Marcel Schneider beim Pro/Am mit Oskar Brunnthaler im GC Adamstal
Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)? Tiger Woods, Jason Day & ich *smile*
Dein Lieblingsschläger im Bag? Mein Driver.
Welcher Sieg bedeutet dir am meisten? Schwer! Mein erster Sieg auf der Challenge Tour 2018 oder der Sieg beim
drittgrößten Amateur-Turnier der Welt in Australien 2012!
Dein emotionalster Moment auf dem Platz?
Fisch, Fleisch oder vegetarisch? Fleisch.
Als ich auf der Challenge Tour 2018 gewonnen hatte, und das mit sechs Schlägen Vorsprung, das war ein ganz besonderes Gefühl. Dein emotionalster Moment abseits des Platzes? Da gibt es viele schöne Dinge.
Hund oder Katze? Weder noch.
Nie mehr Golf oder nie mehr Sex? Next ;-)
Wir nehmen dich mit auf eine Faschingsparty. Als was verkleidest du dich? Als Cowboy. Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Fliegen. Ein Quick-Tipp für unsere Leser: Woran sollten sie ammeisten arbeiten? Definitiv um das/auf dem Grün. Leider nicht so spannend – ich weiß – aber hier wird gescort. GT
Was wärst du geworden, wenn nicht Golf-Pro? Rennfahrer :-)
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RYDER CUP 2020 Die Details für die Qualifikation zum Ryder Cup stehen fest. Kapitän Padraig Harrington hat entschieden, dass sich die vier führenden Spieler der Ryder Cup European Points List und die fünf führenden Mitglieder der World Points List automatisch für die europäische Mannschaft in Whistling Straits, Wisconsin, qualifizieren wer- den. Harrington wird nach BMW PGA Championship 2019 und der Austragung im darauffolgen- den Jahr. Dabei werden die Punkte, die ab Mai kommenden Jahres geholt werden, stärker gewichtet, um die aktuelle Form der Spieler mehr in den Fokus zu rücken. ANPFIFF FÜR WHISTLING STRAITS
Ende des Qualifikati- onszeitraums die drei verbleibenden Mitglieder des Zwölf-Mann-Kaders via Wild Card bestimmen. Qualifizieren können sich die Spieler zwischen der
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VIZE KARLSSON
SEBASTIAN HEISELE Die Saison der Challenge Tour endet in diesem Jahr auf Mallorca. Dort versammeln sich zum Saisonende die 45 Besten der Jahreswertung, um auszuspielen, wer in der kommenden Saison eine Liga höher abschlagen darf. Einer der Kandidaten mit guten Aussichten im Road to Mallorca ist Sebastian Heisele. Der großgewachsene Deutsche sicherte sich bei der Open de Bretagne seinen ersten Titel im Unter- haus der European Tour. Heisele, 31, war mit einer Führung von einem Schlag in das Finale auf dem Platz des Golf Blue Green de Pléneuf- Val-André gestartet und zeigte auf demWeg zum Debüt-Titel keine Nerven. Sechs Birdies, darunter fünf auf den zweiten neun Löchern, schraubten das Gesamtergebnis auf 13 unter Par. Zwei Schläge vor dem nächsten Verfolger. „Es fühlt sich fantastisch an, zu gewinnen“, erklärte Heisele. „Ich habe nur versucht, meine Gelassenheit zu bewahren und an meinem Spielplan festzuhalten. „Das ist ein großer Vertrauensschub für mich. Es wird die Dinge in Zukunft sicherlich viel einfacher machen. Ich freue mich darauf, was der Rest der Saison bringen wird.“ Ein zweiter Platz bei der Open de Provence katapultierte Heisele zuletzt noch weiter nach oben in der Saison- wertung der zweiten europäischen Liga. Der Aufstieg ist greifbar geworden.
IN ROBERT KARLSSON hat Harrington zu- dem seinen ersten stellvertretenden Kapitän für den Ryder Cup ernannt. Der 50-jährige Schwede vertrat Europa zweimal als Spieler und war 2018 die rechte Hand von Kapitän Thomas Bjørn im Le Golf National. „Ich kenne Robert seit vielen Jahren und ich weiß, dass er einen reichen Erfahrungsschatz in das
Team einbringen wird. Als ehemaliger Ryder-Cup-Spieler und Order- of-Merit-Gewinner genießt er den Respekt seiner Kollegen. Ich bin mir sicher, dass ich sowohl im Vorfeld des Events als auch während der Woche selbst auf ihn zählen kann“, begründete Harrington seine Entscheidung.
SCHAUKAMPF DER KONTINENTE Am 21. Oktober wird in Japan im Vorfeld der Zozo Championship die Veranstaltung „The Challenge: Japan Skins“ über die Bühne gehen. Mit dabei sind Tiger Woods, Rory McIlroy, Jason Day und Hideki Matsuyama. Das Event wird weltweit übertragen und ist das erste von jährlich stattfindenden Wettbewerben, VIERKAMPF
die von der neuen Golf-Plattform GolfTV organisiert werden. Gespielt wird der Wettbewerb in der unterhaltsamen Spielform Skins Game. Woods erholt sich aktuell von einer Knie-Operation, will aber rechtzeitig für den Wettbewerb wieder fit sein.
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UNTER DEN ERWARTUNGEN… Große Namen, eine glorreiche Vergangenheit, aber aktuell keine Form. Fünf Enttäuschungen der European Tour-Saison 2019.
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SCHWARZ-ROT-GOLD MEISTER VON JUNG BIS ALT
MATTEO MANASSERO Einst die große Prophezeiung, nun jenseits der Top 1000 der Golfwelt. Verpasste 17 von 18 Cuts in dieser Spielzeit.
1 JUGEND FORSCHT Die besten Jugend- lichen Deutschlands trafen sich vom 6. bis 8. September an den drei Austragungsorten GC Holledau, GC Reischenhof sowie GC Neu- hof zu den Deutschen Meisterschaften. Dabei verteidigten Emil Albers vom GC Buchholz- Nordheide in der Altersklasse 14 der
war stärker denn je, die Stimmung im Turnier war fantastisch. Dass die Sieger der inter- nationalen Wertung aus Irland und den Niederlanden kommen, deutet an, dass das Turnier auch über unsere Grenzen hinweg immer beliebter wird“, analysierte Marcus Neumann, Vorstand Sport des Deutschen Golf Verbandes. 3 11.000 LÖCHER Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jungen und Mädchen in den Altersklassen 14, 16 und 18 setzten sich am Ende vier Mal die Mann- schaften des GC St. Leon-Rot und zwei Mal die des Münchener GC durch. Insgesamt gingen mehr als 11.000 Löcher an sechs Austragungsorten in die Bilanz ein, bis die sechs Sieger-Teams feststanden. 4 SENIOREN-SPEKTAKEL Die Damen der Altersklasse (AK) 30 des Münchener GC setzten sich bei den Deutschen Mannschaftsmeister- schaften (DMM) im Quellness & Golf-Resort Bad Griesbach ebenso durch wie die Herren der gleichen Altersklasse vom Frankfurter GC im GC Hohenstaufen und die Herren der AK 65 des G&LC Berlin-Wannsee im GC Stahl- berg im Lippetal. Während den Frankfurtern die Titelverteidigung gelang, sicherten sich die Senioren des G&LC Berlin-Wannsee den Sieg bei den Mannschaftsmeisterschaften, die am 21. und 22. September stattfanden, bereits zum dritten Mal in Folge.
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Jungen und Laurenz Schiergen vom GC Hummelbachaue in der AK 18 jeweils ihren Titel aus dem Vorjahr. Neue Meis- ter gab es bei den Jungen in der AK 16 mit Tim Berten- breiter (GC Hösel) und bei den Mädchen in der AK 14 mit Philipa Gollan (Lübeck-Travemünder GK),
CHRIS WOOD
Verletzungsprobleme führten zu einer Sai- son zum Vergessen für den englischen Ryder-Cup-Spieler. Verpasste die ersten acht Cuts der Saison.
in der AK 16 mit Finja Wietschorke (GC Han- nover) und in der AK 18 mit Nina Lang vom GC München Valley. 2 TOP-EVENT Bei der dritten Internatio- nalen Amateurmeisterschaft der Golfer mit Behinderungen im Baden Hills G&CC setzte sich in der Gesamtwertung (Bruttowertung) der Herren der Ire Brendan Lawlor durch und verwies Timo Klischan vom G&CC Motzener See auf Rang zwei. Bei den Damen siegte die Niederländerin Daphne van Houten . Zweite wurde Jennifer Sräga vom GC Augsburg. In den acht Kategorien, die für die Deutschen Meisterschaften gewertet wurden, gelan- gen den Spielern vier Titelverteidigungen. „Die internationale Konkurrenz bei der IAM
MARC WARREN
Dreimaliger Sieger auf der Tour, nun trotz voller Tour- Karte jenseits der Top 200 im Race to Dubai.
BRANDON STONE
Im vergangenen Jahr Sieger der lukrativen Scottish Open, in die- sem Jahr läuft nicht viel zusammen. Immerhin:
Die Tour-Karte ist für die Saison 2020 dennoch sicher.
ALEXANDER LEVY Schwaches Jahr auch vom Franzosen, dem fünfmaligen
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Sieger auf der European Tour.
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WASMACHT EIGENTLICH… VICTOR DUBUISSON? COMEBACK? Victor Dubuisson galt 2014 als Europas große Nummer, dann verschwand er in der Versenkung. Und heute?
H oudini wurde er genannt. Victor Dubuisson hatte dem favorisierten Jason Day einen packenden Kampf geboten. Immer wieder konnte er sich aus scheinbar ausweglosen Situatio- nen in der kakteenreichen Wüstenlandschaft Arizonas befreien. Dubuisson, der Entfesse- lungskünstler, titelten die Golfmedien. Zwar verlor er das WGC-Finale im Jahr 2014 gegen den Australier, doch der schüchterne Fran- zose war durch seinen beherzten Auftritt nun auch auf der großen Bühne angekommen. Zuvor hatte er bei der Turkish Airlines Open 2013 seinen ersten Titel auf der European Tour gefeiert.
gen auf der European Tour glauben nicht, dass die Verletzung der Hauptgrund für die Auszeit ist. Aus Tour-Kreisen war zu hören, er hätte einfach keine Lust mehr und gehe lieber angeln. Dubuisson gilt als unnahbar – auch aufgrund einer schwierigen Familiensituation. In der aktuellen Spielzeit kehrte er zurück – und wirkte fitter als zuvor. Dubuisson spielte die volle Saison. Seine Bilanz: 19 Starts, drei Aufgaben, sieben verpasste Cuts und ein Top- Zehn-Ergebnis. Die Tour-Karte für die kom- mende Saison ist wohl sicher. Bleibt abzuwar- ten, ob Houdini nochmals die große Bühne betreten wird. So wie damals in der Wüste Arizonas.
So überraschte es kaum, dass er später im Jahr Teil des Teams von Paul McGinley beim Ryder Cup war. Mit Partner Graeme McDowell zeigte er auch in Gleneagles überragende Leistungen, blieb insgesamt in drei Partien ungeschlagen. Vieles deutete auf eine große Zukunft hin. Doch der Aufwärtstrend setzte sich nicht fort. Zwar gewann Dubuisson auch 2015 die Turkish Airlines Open und spielte ansonsten eine solide Saison 2015, doch in der Folge wurde es stetig ruhiger. 2018 verschwand Dubuisson komplett von der Bildfläche. Die offizielle Begründung: Sein Trommelfell sei während eines Flugs geplatzt. Eine Operation war nötig. Saison-Aus. Kolle-
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DER GOLF TEST Tom Lewis, zweimaliger Sieger auf der European Tour, stellt sich im Golftest Fragen der eher ungewöhnlichen Art.
David Carey gelingt auf der Alps Tour eine wahnwitzige 57
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Nein, vielleicht mal ein Provisorischer, aber bis jetzt ist einmal Nachladen zum Glück das Maximum.
Jemals doppelt nachgeladen am Abschlag? Schon mal ein Match Play 10&8 gewon-
ERGEBNIS PAR
Nicht, dass ich wüsste. Einmal habe ich gegen David Howell und Andriy Shevchenko 6&5 verloren, habe es aber dennoch irgendwie geschafft, ihnen Geld abzunehmen.
ERGEBNIS PAR
nen oder verloren?
REKORDTIEF Wer glaubt, dass die bisherige Profi-Best- leistung von 58 Schlägen (Stephan Jäger, Jim Furyk, Ryo Ishikawa) nicht mehr zu unterbieten ist, der irrt. David Carey gelang am 5. September 2019 in der ersten Runde der Cervino Open (Alps Tour, eine Satellite Tour der Euro- pean Tour) eine 57. Der Cervino GC ist allerdings ein Par 68 Platz in den Italienischen Alpen. Dennoch hält Carey nun den Rekord der niedrigsten Runde im Rahmen eines offiziellen Turniers, auch wenn die elf unter Par nicht das niedrigste Ergebnis (zu Par) in der Geschichte ist. Das teilen sich 16 Spieler, die – mit 58er- oder 59er-Runden – 13 Schläge unter Par blieben; darunter auch die Deutschen Martin Kaymer (59, Habsberg Classic 2006) und Hinrich Arkenau (59, Sparkassen Open 2017). IR(R)E RUNDE
Bis jetzt ist eine 60 (–11) auf meinem Heimatplatz mein Rekord. Es war damals der 1. Januar. Das Jahr begann großartig. Bei der Made in Denmark lag ich einmal zwölf unter nach 13 Bahnen, wollte es dann aber zu sehr erzwingen. Es wurde nur eine Runde in den tiefen 60ern. Schon ein paar. Als Profi zum Beispiel bei der Scottish Open in Royal Aberdeen. In Abu Dhabi habe ich sogar ein Auto gewonnen, weil ich auf der Sieben eingelocht habe. Im Le Golf National hatte ich einmal eine sehr schwierige Phase, lag neun über nach acht Löchern, weil ich eine ganze Reihe wirklich sehr kurzer Putts verfehlt habe. Das war deprimierend. Ich erinnere mich an 150 Pfund von Dermot Desmond, dem irischen Geschäftsmann. Den gleichen Betrag habe ich meinem langjährigen Sponsor und Freund abgeknöpft. Mit meinem Kumpel Shevchenko spiele ich immer darum, wer am Ende Liegestütze machen muss. Leider noch keinen, obwohl ich ein paar Mal wirk- lich nah dran war. In Österreich habe ich einmal an einem Par 4 den Abschlag bis auf wenige Zentimeter ans Loch gebracht. Leider wollte er nicht fallen. Ich bin kein großer Trinker, aber ich erinnere mich an einen Besuch in Las Vegas bei meinem Trainer Butch Harmon. Ich war die Nacht unterwegs und musste am nächsten Tag ein paar Meilen in den Cascata GC fahren. Auf dem ersten Abschlag wäre ich nach dem Probeschwung fast hingefallen. Der folgende Schlag flog keine fünf Meter hoch. Ich habe auf drei Löchern sechs Bälle verloren und dann aufgegeben. Leider gab es einige Vorfälle. Unter anderem einen Holz-5-Unfall in Thailand, der eine prompte Strafe zur Folge hatte. Der Schlägerkopf löste sich und schoss in die Höhe. Genau zwischen meine Beine. Das war sehr schmerzhaft.
Wie sieht es mit einer 59 aus?
ERGEBNIS PAR
Wie viele Holes-in-One stehen in der Bilanz? Verschobene Putts aus wenigen Zentimetern? Was war die größte Summe, die du in einem Zock geholt hast?
ERGEBNIS BIRDIE
ERGEBNIS BIRDIE
ERGEBNIS BIRDIE
OLESEN BLEIBT SUSPENDIERT
Wie viele Alba- trosse hast du erzielt?
THORBJØRN OLESEN darf weiterhin bei keinem Turnier der European Tour abschla- gen. Ihm wird vorgeworfen, während eines Fluges von Memphis nach London eine Passagierin in der ersten Klasse sexuell belästigt zu haben und sich pöbelnd sowie aggressiv verhalten zu haben. Nach der Landung
ERGEBNIS PAR
Die schlimmste Katerrunde?
ERGEBNIS EAGLE
wurde er kurzzeitig festgenommen. Olesen bestreitet alle Vorwürfe. „Thorbjørn Olesen bleibt von der European Tour suspendiert, bis der Fall abgeschlossen ist“, erklärte ein Sprecher der Tour. Der 29-Jährige erschien zuletzt zu ei- nem Gerichtstermin in London. Am 13. Dezember findet eine weitere Anhörung statt, der vorläufige Ver- handlungstermin ist für den 11. Mai 2020 vor- gemerkt.
Und Wutanfälle mitsamt
ERGEBNIS BIRDIE
zerstörten Schlägern?
Sechs unter Par für den Engländer, der schon einmal kurz vor dem Karriereende stand, weil er einfach kein Interesse mehr hatte. Doch es gab keinen Plan B. Lewis riss sich zusammen und holte 2018 beim Portugal Masters seinen zweiten Tour-Titel.
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DREI FRAGEN AN… Lexi Thompson
Du hast einige harte Zeiten durchgemacht in den letzten Jahren. Wie läuft es jetzt so? Ehrlich gesagt, hoffe ich, dass niemand durch machen muss, was ich 2017 durchgemacht habe. Ich möchte den Leuten zeigen, dass du alle Auf gaben, die das Leben für dich bereithält, auch bewältigen kannst. Man muss nur weiter Gas geben und eine positive Einstellung behalten. Weitermachen und niemals aufgeben, sonst geht es in eine Abwärtsspirale. Wir sind alle Menschen. Wir haben Emotionen. Wir fühlen uns traurig, aber man muss stark genug sein, um die schlech ten Phasen zu überstehen. Ich habe gelernt, dass Golf nicht alles ist – egal wie ich spiele, meine Freunde und Familie sind immer für mich da. Siehst du dich als Vorbild für jüngere Golfer und Golferinnen? Als ich angefangen habe, war mein Ziel, das Spiel voranzutreiben. Ich liebe es, wenn der Nachwuchs uns zusieht und den Golfsport unterstützt. Ich könnte weit über Par spielen und sie würden mich dennoch anhimmeln. Wenn man nicht für seine Fans spielt, wäre das Spiel nicht ansatz weise so schön. Der Nachwuchs soll den Schläger in die Hand nehmen. Golf ist eine tolle Möglich keit, sich selbst kennenzulernen. Wie war es, als Zwölfjährige auf der LPGA Tour abzuschlagen? Ich war unmenschlich nervös. Ich habe auf dem Weg zum Platz meine Unterschrift eingeübt. Manche Fairways konnte ich gar nicht erreichen, ich habe auf die ausgemähten Flächen vor den Fairways gezielt. Aber durch diese Erfahrung war mir klar: Dort möchte ich hin. Seither war es mein großes Ziel, auf der LPGA Tour abzuschlagen.
RORY MCILROY hat seine verspätete Bereitschaft, nun doch Mitglied der European Tour zu bleiben, begründet. „Ich wusste zu Beginn dieses Jahres, dass ich die Irish Open nicht spielen würde, und die Regel war, dass man zwei zusätzliche Events spielen muss, wenn man sein Heimturnier absagt“, erklärte McIlroy. DEAL MIT PELLEY
Keith Pelley und ich haben uns hinge- setzt und ich habe ihm gesagt: „Keith, das kann ich unmöglich tun.“ Pelley und der Nordire einigten sich auf den Kom- promiss, bei dem McIlroy nun statt zwei zusätzlichen Turnieren drei Rolex Series Events pro Jahr spielen muss. „Ich denke, das war am Ende ein fairer Deal“, so McIlroys Analyse.
NUMMER EINS
ESTHER HENSELEIT belegt nach ihrem zwölften Platz bei der Lacoste Ladies Open de France in der Order of Merit der Ladies European Tour erstmals den ersten Rang. „Ich hoffe, dass ich gut spielen kann. Vielleicht habe ich dann die Chance, den Top Spot zu übernehmen“, sagte die Deutsche vor der Finalrunde. Neben der Führung in der Jahreswertung könnte Henseleit, 20, auch die Wertung zum Rookie of the Year gewinnen. Diese führt die Deutsche
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nach einer Saison, in die sie so steil gestartet ist wie ein Lob Shot von Phil Mickelson, mit großem Vorsprung an. „Es wäre großartig, beides in meiner ersten Saison zu erreichen.“ Zuvor war dies nur Laura Davies und Carlota Ciganda gelungen.
gen Erlebnis beim Solheim Cup zu verabschieden“, erklärte Lichten- hein. Ein Nachfolger steht bisher noch nicht fest. PREMIERE Ab dem 24. Oktober feiert die BMW Ladies Championship in Südkorea ihre Premiere. In Busan werden die weltbesten Golferinnen der LPGA Tour um zwei Millionen U.S.-Dollar Preisgeld antreten. UNZUFRIEDEN Rory McIlroy hat die European Tour
kritisiert. „Ich bin es irgendwie leid, auf die European Tour zu kommen, 15 unter Par zu schießen und ge- teilter 30. zu werden. Ich glaube nicht, dass die Plätze schwierig genug vorbereitet werden. Es gibt keine Strafe für schlechte Schläge. Das war bei der Scottish Open ähn- lich“, erklärte der Nordire nach der Alfred Dunhill Links Championship. MULTI-TALENT Football-Star und
Plus-Handicapper Tony Romo hat bei seinem Gastauftritt auf der PGA Tour überzeugt. An Tag eins der Safeway Open kam er auf eine 70 (–2) und lag damit fünf Schläge vor Phil Mickelson. An Tag zwei kam der ehemalige Quarterback der Dallas Cowboys dann ins Straucheln, kassierte eine 78 und verpasste die Sensation, auch am Wochenende des Turniers dabei zu sein.
EHREN-MITGLIED Shane Lowry ist nach seinem Open-Sieg zum Ehren- mitglied der European Tour ernannt worden. Der Ire ist damit der 56. Spieler, dem diese Ehre zuteil wird. ABTRITT Mark Lichtenhein, Chief Executive der Ladies European Tour, wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. „Ich habe meine Amtszeit sehr genossen und bin glücklich, mich mit dem einmali-
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Martin Kaymer macht auf oldschool, Florian Fritsch hat schon im September gute Vorsätze und Caroline Masson musste ausgerechnet vor dem Solheim Cup um ihr Gepäck bangen. TWEET IT!
Rembrandt? Nein, Martin Kaymer, der sich auf die 100. Ausgabe der KLM Open einstimmte.
Leckerli für den treuen Begleiter: Olivia Cowan mit Cad- die Ben Brewer
Eddie Pepperell fasst pointiert zusammen, was ihn während des Czech Masters beschäftigte
Ebenfalls rembrandtesk: Ein Gemälde von Phil Mickelson mit dem Namen: „The laughing Cavalier“
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Ehrenrunde dank Eurowings: Caro Massons Golf-Gepäck steckte eine Woche lang in Barcelona fest. Ausgerechnet in der Woche vor dem Solheim Cup.
Währenddessen in St. Leon-Rot: Florian Fritsch beklagt ein dezentes Bäuchlein.
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COVER | 16. SOLHEIM CUP
INTERVIEW Die Deutsche Caroline Masson über die Zukunft des Damen- Golfs, warum Amateur-Golfer sich von den Damen mehr abschauen können als von den Herren und über das golferische Highlight Solheim Cup in Gleneagles. GEHT NICHT SPANNENDER
Von Oskar Brunnthaler und Adrian Kramer
Fotos: GettyImages, Frank Föhlinger
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Impressionen vom 16. Solheim Cup in Gleneagles. Caroline Masson beim Ab- schlag und völlig sprachlos nach dem sensationellen 14,5:13,5-Sieg gegen die starken U.S.-Damen
P rofessioneller geht’s wohl nicht mehr: Zwei Tage nach demdenkbar knappen 14,5 zu 13,5-Sieg gegen die U.S.-Girls stand die nunmehr vierfache Solheim Cup-Spielerin Caro Masson, 30, im Golf Valley München beim ECCO Golf Day, organisiert von GOLF TIME, Rede und Antwort. Neun Golferinnen gewannen diesen Golftag mit der Gladbeckerin, die nicht nur jeweils sechs Löcher mit den Damen spielte, sondern auch frei von der Leber über ihr „größtes golferisches Erlebnis“ berichtete. Dabei verstand die LPGA-Spielerin, die groß- artige Dramatik, die Spannung bis zum letzten Putt bzw. die Euphorie nach dem Sieg anschau- lich rüberzubringen. Das fing schon einmal damit an, dass die U.S.-Damen alleine nach der addierten Weltrangliste aller zwölf Spielerinnen als haushohe Favoriten in das Giganten-Duell gingen: 388 zu 1212 – ein eklatanter Unterschied.
Dann herrschte vor den ersten Trainings in Gleneagles totales Chaos: Caros Golfschläger waren irgendwo imUniversum verschwunden und die Ersatzschläger erst am Tag vor dem ersten Match aufgetaucht (PING aus Arizona). Schließ- lich toppte den schon ohnedies großen Stress die Tatsache, dass Caros Verlobter, der Amerikaner Jason, als Caddie von Nelly Korda diente und ausgerechnet die Paarung Masson gegen Korda auf dem Plan stand – und das zum Auftakt im Fourball am Freitag – die Deutsche verlor 6&4. Und dann war da noch der letzte Pick in letzter Sekunde: Kapitänin Catriona Matthew vergab die Wildcard an Suzann Pettersen, 38, die 18 Monate Babypause hatte und in der Weltrang- liste auf Platz 607 rangiert. Ausgerechnet diese Norwegerin war es dann auch, die am Schluss- tag im letzten Match am 18. Loch ihren Birdie- Putt zum Sieg lochte. Viel verrückter als dieser 16. Solheim Cup kann es gar nicht laufen. Ca
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Caroline „Caro“ Masson stammt aus einer Sportler-Familie, ihr Vater Stephan ist heute Tennis-Trainer im Westfälischen Verband. Sein Vater wiederum machte Druck, weil er gegen einen 16-jährigen Boris Becker seiner- zeit keine Chace hatte. Das prägte: Stephan unterstützt seine Tochter, die aus eigenem Willen mit zwölf Jahren mit dem Golfspiel begann, aber setzt sie nie unter Druck. „Das macht sie schon selber“, weiß er, der beim Solheim Cup wohl der angespannteste Fan in Gleneagles war. Masson, seit 2009 Proette, ist eine der wenigen Damen, die inzwischen vom Golfspielen leben können. Aber: Nur fünf Prozent des Gesamteinkommens setzt sich aus Sponsoren-Geldern zusammen. Mit ein Grund: Die geringe Präsenz in der Öffentlichkeit. Damen-Golf findet im Fern- sehen nicht statt. Selbst der Solheim Cup war so gut wie nicht im TV vertreten. Schade, denn so wie dieser Solheim Cup gelaufen ist, könnte er medial mit jedem Ryder Cup der Männer mithalten. Fest steht jedenfalls: Dieser Erdteilkampf zwischen Europa und USA war die beste Werbung für Damen-Golf. Hier das exklusive Interview mit Caro Masson unmittelbar nach dem Solheim Cup. Relativ kurz (lacht) . Am Montagmorgen ging es für mich direkt zurück nach Düssel- dorf. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht und wir haben ordentlich gefeiert. Nach dem Sieg hatten wir den Pokal im Team-Raum, aus dem wir den ein oder anderen Schluck Champagner getrunken haben. Es war eine gute Party. Es heißt, das Team Europe verfüge über einen sehr guten Team-Spirit. Wie würdest du die Stimmung innerhalb des Teams beschreiben? Es ist witzig, weil man ja so einen ersten Eindruck von dem Team hat und sich über- legt, wie alles zusammenpasst. Es sind ja immerhin zwölf unterschiedliche Charaktere. Aber wir hatten alle von Anfang an das Ge- fühl, ‚boa, das passt richtig gut‘. Nach der Scottish Open hatten wir einige Wochen vor dem Solheim Cup einen gemeinsamen Wie war die erste Nacht nach dem gewonne- nen Solheim Cup? „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Wir hatten den Solheim Cup-Pokal und den ein oder anderen Schluck Champagner daraus getrunken...“
SCAN MICH Hier das voll- ständige Interview mit Caro Masson
Trainingstag in Gleneagles und hatten un- glaublichen Spaß zusammen. Auf und abseits des Platzes. Wir spürten von Anfang an, dass mit dem Team-Spirit was gehen könnte. Das heißt aber noch lange nicht, dass man am Ende auch gewinnt, aber es war super. Wir hatten Jokser dabei, genauso ruhige Vertreter und alle haben sich sofort gut integriert könnte. Das heißt aber noch lange nicht, dass man am Ende auch gewinnt“ „Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass mit dem Team-Spirit was gehen
gefühlt. Das Wichtigste in so einem Team- Event ist, dass jeder seine Rolle hat und voll akzeptiert ist in der Gruppe. Und das hat man, glaube ich, auch auf dem Platz gesehen. Du hast aus deinen drei Partien einen halben Punkt geholt. Wie bewertest du deine sport- liche Leistung in Gleneagles? Mit dem Sport ist das immer so eine Sache, da geschehen die kuriosesten Dinge. Direkt vor dem Solheim Cup konnte ich nicht wirklich trainieren, weil meine Schläger weg waren. Das war natürlich nicht optimal. Bei dem Format hängt es dann natürlich auch immer davon ab, gegen wen man spielt. Ich denke, dass ich einige gute Gegnerinnen hatte und eigentlich ganz ordentlich gespielt habe. Aber es ist ein Team-Event und, ganz ehrlich,
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Augenblick des Triumphes: Suzann Pettersen hat den Birdie-Putt gelocht Lange Gesichter bei den U.S.-Girls, als Pettersen den Sieg klarmacht
ich würde von mir aus ab sofort jedes Match verlieren, wenn wir am Ende trotzdem gewin- nen. Insofern ist meine Leistung für mich okay. Es war sportlich keine schlechte Woche, hat nur eben nicht immer ganz gepasst. Aber der halbe Punkt war auch wichtig. Mit dem verschobenen Putt auf der 18 war ich am Samstagabend auch nicht glücklich. Aber es hat gereicht und das ist es, was zählt. Du hast die besondere Atmosphäre ange- sprochen. War das der beste Solheim Cup? Die Stimmung war super, aber für mich war das Highlight der Solheim Cup in Deutschland. Damals hatte ich viele Freunde und meine Familie dabei, dieses Mal waren nur sechs Mitglieder von meiner Familie dabei – immerhin. Man möchte einfach eine gute Atmosphäre, aber auch, dass sich die Gäste wohlfühlen. Die Fans waren extrem fair. Die Stimmung hinter dem ersten Ab- schlag war unglaublich. Die Schotten lieben zu singen und ihre eigenen Songs zu machen. Diese Momente am ersten Tee vergesse ich nie. Dramatik, Kampfgeist und ein fairer Wett- bewerb. War der Solheim Cup in Gleneagles die beste Werbung für Damen-Golf? Definitiv, immerhin haben wir Sport- geschichte geschrieben und eine unglaubliche Show abgeliefert. Mehr können wir als Spieler nicht machen. Wir haben alles gegeben, es waren immer enge Matches und man hat viele extrem gute Golfschläge gesehen. Dann noch das Finish, wo eine Spielerin am letzten Loch mit ihrem Putt entscheidet, wer den Pokal mit nach Hause nimmt. Wenn Suzann ihn macht, gewinnt Europa, hätte sie den Putt verschoben, hätten die Amerikanerinnen ge- wonnen. Ein besseres Szenario gibt es nicht.
Woran, glaubst du, liegt es dann, dass ihr nicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommt wie die Herren? Ich denke, dass wir einfach keine faire Chance bekommen. Ich glaube, wenn man die Möglichkeit bekäme, so etwas im deutschen Fernsehen zu zeigen und die Leute sich damit beschäftigen können, dann wer- den sie sehen, dass Damen-Golf genauso attraktiv ist wie Herren-Golf. Ich glaube nicht, dass man im TV so einen großen Unterschied sieht. Ich glaube sogar, dass sich der Amateur mit uns besser identifizieren kann als mit den Herren. Aber diese Chance haben wir leider noch nicht bekommen. Wobei ich die Argumentation nicht wirklich verstehe. Die Zuschauerzahlen in Deutsch- land sind auch beim Herren-Golf nicht so gut. Deswegen finde ich einfach, dass uns jetzt auch die Chance gegeben werden sollte, Damen-Golf zu zeigen. Wir haben vier Deutsche auf der LPGA Tour. Wie viele deutsche Herren haben wir auf der PGA Tour oder selbst auf der European Tour? Auf jeden Fall. Die Ergebnisse waren super. Gerade von Esther (Henseleit) , die als Rookie das erste halbe Jahr auf der Ladies European Tour unglaublich gut gespielt hat. So etwas sehe ich immer gerne. Wir haben im Nach- wuchsbereich immer schon gute Spielerinnen gehabt. In den letzten Jahren trauen sich jetzt auch immer mehr, den Sprung ins Profilager zu wagen, und sind damit auch erfolgreich. Ich glaube, wenn sie den Willen haben, nach ganz vorne zu kommen, dann werden sie das auch schaffen. Um aber gegen die besten Spielerinnen der Welt anzutreten, führt nichts an der LPGA Tour vorbei. Gut Du siehst die Zukunft des deutschen Damen- Golfs also positiv?
Jeder, der den Solheim Cup verfolgt hat, muss einfach ein Fan sein. Auch weil man nicht nur Golf sieht, sondern eben auch jede Menge Emotionen, Fist Pumps und Umarmungen. Sowas holt einen auch emotional ein und genau das ist es, was wir brauchen. Jetzt müssen wir nur dafür sorgen, dass mehr Leute das sehen können. Aber für das Damen-Golf gab es mit Sicherheit keine bessere Woche als den Solheim Cup in Gleneagles. „Jede Menge Emotionen, Unarmungen und Fist Pumps. Für das Damen- Golf gab es mit Sicherheit keine bessere Woche als den Solheim Cup“
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Es ist eben wichtig, dass man sich als Sportler mit dem Unternehmen identifizieren kann. Wenn sich daraus eine gute Zusammenarbeit entwickelt, ist es das, wonach jeder Sportler sucht. Da hatte ich echt Glück, dass ich mit ECCO und PING zusammenarbeiten kann. Es war mal wieder eine sehr solide Saison. Ich habe nur zwei Cuts verpasst, einen davon in Schottland bei total verrückten Bedingun- gen. Das zeigt, dass mein Spiel eigentlich ganz solide ist. In den letzten Wochen kamen dann auch die Top-Resultate dazu, auf die ich lange warten musste. Da wird man schon mal unge- duldig, wenn man das Gefühl hat, dass man eigentlich nicht weit weg ist, aber es einfach nicht für ganz vorne reicht. Die Arbeit, die ich in meinen Schwung und mein Spiel gesteckt habe, spiegelt sich in der Konstanz der Ergeb- nisse wider. Das ist eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Saison. Und dann muss man einfach zum richtigen Zeitpunkt einen Treffer landen, um eine ordentliche zu seiner sehr guten Saison zu machen. Den Grundstein dafür habe ich in den letzten Wochen gelegt. Wie sieht dein sportliches Fazit zum Saison- ende 2019 aus?
genug sind sie allemal. Daran habe ich keine Zweifel. Ich denke, dass wir im deutschen Damen-Golf eine super Zukunft haben. Umso mehr brauchen wir die Unterstützung und eine Plattform, um das auch zeigen zu können. Der Schritt ins Profilager ist, gerade finanziell, mit großen Risiken verbunden. Wie wichtig ist es dabei, von Anfang an gute Partner an der Seite zu haben? Das ultimative Ziel ist es nicht, Sponsoren zu haben, die mal ein Jahr auf der Kleidung oder Mütze sind, mit denen man sich aber nicht wirklich identifizieren kann. Da habe ich von Anfang an Wert drauf gelegt und mit PING, die mit der Solheim-Familie schon immer den Damensport gefördert haben, den perfekten Partner gefunden. Ich spiele PING-Schläger, seit ich 15 Jahre alt bin und in meinem ersten Junior Solheim Cup mit- gespielt habe. Es ist einfach toll, solch einen Partner zu haben. Mit ECCO ist es genau das Gleiche. Nach meinem ersten Kontakt bin ich direkt nach Dänemark ins Headquarter geladen worden. Ich war fasziniert, was dort alles für die Mitarbeiter getan wird.
„Es ist eben wichtig, dass man sich als Sportler mit dem Unternehmen, das man am Ende ja auch repräsentiert, identifi- zieren kann“
DER PURE WAHNSINN Caro Masson über ihre Eindrücke beim 16. Solheim Cup.
habt, es live sehen zu können. Unsere Party ging natürlich bis in die Morgenstunden und ehrlich gesagt auch noch die ganze darauffolgende Woche. Zumindest in der team-internen WhatsApp-Gruppe. Rückblickend kann ich sagen, dass die Woche in Gleneagles wirklich alles in den Schatten stellt, was ich bisher erlebt habe. Der Zusammenhalt im Team war fantastisch und die Atmos- phäre dank der Zuschauer ein- fach atemberaubend. Noch jetzt bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an die Stimmung am ersten Tee oder am 18. Grün denke. Ich hoffe, dass ich euch dieses Solheim Cup-Gefühl so ganz gut beschreiben konnte und kann euch wirklich nur empfehlen, beim nächsten Mal dabei zu sein. Denn wenn gutes Golf, tolle Stimmung und Emotionen so zusammenkommen wie beim Solheim Cup, ist es wirklich etwas ganz Besonderes!
keiner konnte so richtig hin- gucken. Noch während der Putt unterwegs ist, reißt Suzann die Hände hoch, sie sieht ganz genau, dass der Putt das Loch nicht mehr verfehlen kann. Seitdem muss ich sagen, kann ich mich eigentlich nur noch dran erinnern, wie wir verrückt durch die Gegend springen, mit dem Team feiern und einfach unfassbar glücklich sind. Gefühlt haben wir stundenlang auf dem 18. Grün gefeiert und konnten wirklich fast nicht glauben, was da gerade passiert ist. Suzann, nach 20 Monaten Babypause, kontroverser Pick der Kapitänin Catriona Matthew, macht als letzte Spielerin im letzten Match den entscheidenen Putt zum Sieg! Für mich war das einfach Sportgeschichte und ich glaube, dass jeder, der live dabei war, es genauso sieht. Und ich bin mir ebenfalls sicher, dass auch deutsche Nichtgolfer diesen Moment extrem gefeiert hätten, hätten sie denn die Chance ge-
blauen Punkt für Europa ans Leaderboard zu bringen, aber ein paar verpasste Putts und viele gute Putts inklusive geloch- tem Chip von Jessica haben mir dann den Zahn gezogen. Aber es ist ja ein Team Event und nach kurzem Hin und Her stand plötzlich fest, dass wir die verbleibenden beiden Matches, bei denen es all square stand, gewinnen mussten, um den Cup in Schottland zu behalten. Und dann ging es plötzlich ganz schnell. Bronte Law gewinnt für uns ihr Match an der 17, während Suzann Pettersen schon über ihrem Birdieputt an der 18 steht. Auf einmal ist dieser Putt nicht nur zum Matchgewinn, sondern alles entscheidend. Geht er rein, gewinnen wir, geht er daneben, gewinnt die USA. Unsere komplette Mannschaft saß hinter dem Grün zusammen und – um ehrlich zu sein –
Wir haben es geschafft, der Sol- heim Cup ist zurück in Europa. Nach einer wirklich unheimlich tollen und spannenden Woche in Gleneagles haben wir das U.S.-Team ganz knapp mit 14,5 zu 13,5 Punkten geschlagen und nach sechs Jahren endlich wieder gewonnen. Und wie! Die Ergebnisse waren eigentlich über die gesamten drei Tage sehr eng, sodass wir schließlich mit Gleichstand bei 8:8 Punkten in die Einzel gingen. Den ganzen Tag über waren die Matches zwar ausgeglichen, dennoch hatte Team USA immer knapp die Nase vorne. Als ich mich dann leider Jessica Korda am 16. Loch geschlagen geben musste, sah es gar nicht gut für uns aus und die Enttäuschung über meine Niederlage war natürlich ent- sprechend groß. Ich hatte wirk- lich eine gute Chance, einen
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16. SOLHEIM CUP 2019 ALLE ERGEBNISSE TEAM EUROPA (KAPITÄN: CATRIONA MATTHEW) TEAM USA (CAPTAIN: JULI INKSTER) 1. TAG: FOURSOMES (VIERER) 1. TAG: FOURSOMES Carlota Ciganda / Bronte Law (Halved) ½ Morgan Pressel / Marina Alex (Halved) ½ Georgia Hall / Celine Boutier (2&1) 1 Lexi Thompson / Brittany Altomare 0 Caroline Masson / Jodi Ewart Shadoff 0 Nelly Korda / Jessica Korda (6&4) 1 Charley Hull / Azahara Munoz (2&1) 1 Megan Khang / Annie Park 0 2½ 1½ 1. TAG: FOUR-BALL (VIERER-BESTBALL) 1. TAG: FOUR-BALL Suzann Pettersen / Anne Van Dam (4&2) 1 Danielle Kang / Lizette Salas 0 Anna Nordqvist / Caroline Hedwall 0 Ally McDonald / Angel Yin (7&5) 1 Charley Hull / Azahara Munoz (Halved) ½ Nelly Korda / Brittany Altomare (Halved) ½ Carlota Ciganda / Bronte Law (Halved) ½ Jessica Korda / Lexi Thompson ½ 4½ 3½ 2. TAG: FOURSOMES (VIERER) 2. TAG: FOURSOMES Anna Nordqvist / Anne Van Dam 0 Morgan Pressel / Marina Alex (2&1) 1 Georgia Hall / Celine Boutier (3&2) 1 Lizette Salas / Ally McDonald 0 Charley Hull / Azahara Munoz (4&3) 1 Danielle Kang / Megan Khang 0 Carlota Ciganda / Bronte Law 0 Nelly Korda / Jessica Korda (6&5) 1 6½ 5½ 2. TAG: FOUR BALL (VIERER-BESTBALL) 2. TAG: FOUR BALL Suzann Pettersen / Anne Van Dam 0 Brittany Altomare / Annie Park (1 Up) 1 Jodi Ewart Shadoff / Caroline Masson (Halved) ½ Lexi Thompson / Marina Alex (Halved) ½ Georgia Hall / Celine Boutier (2 Up) 1 Ally McDonald / Angel Yin 0 Carlota Ciganda / Azahara Munoz 0 Lizette Salas / Danielle Kang (2 Up) 1 8 8 3. TAG: SINGLES 3. TAG: SINGLES Carlota Ciganda (1 Up) 1 Danielle Kang 0 Caroline Hedwall 0 Nelly Korda (2 Up) 1 Georgia Hall (2&1) 1 Lexi Thompson 0 Celine Boutier (2&1) 1 Annie Park 0 Azahara Munoz 0 Angel Yin (2&1) 1 Charley Hull (Halved) ½ Megan Khang (Halved) ½ Anne Van Dam 0 Lizette Salas (1 Up) 1 Caroline Masson 0 Jessica Korda (3&2) 1 Jodi Ewart Shadoff 0 Brittany Altomare (5&4) 1 Suzann Pettersen (1 Up) 1 Marina Alex 0 Bronte Law (2&1) 1 Ally McDonald 0 Anna Nordqvist (4&3) 1 Morgan Pressel 0 TEAM EUROPA 14½ TEAM USA 13½
Kühle Umarmung: Masson und Jessica Korda; Siegestrunken: Suzann Pettersen, Laura Davies
Und wie sieht deine Off-Season aus? Nach der Tour Championship im Novem- ber gibt es erst einmal eine Pause. Das muss auch mal sein, um etwas vom Sport wegzu- kommen, um danach wieder voll motiviert an die Arbeit gehen zu können. In erster Linie geht es darum, weiter an der Technik zu arbeiten. Alles etwas konstanter und tighter zu machen. Daran arbeite ich mit David Lead- better jetzt seit gut zwei Jahren. Aber am Ende kann man da machen was man will. Wenn man das auf dem Platz dann nicht abrufen kann, hilft das auch nicht. Insofern ist es eine Kombination aus Technik, dem Training auf dem Platz und Kurzspiel. Im Golf gibt es so viele Schläge, die man üben kann und muss und so viele Bereiche, in denen man sich weiterentwickeln kann. Ich versuche einfach, das Gesamtpaket noch besser zu machen. Das ist mir in den vergangenen Jahren immer gelungen und ich habe auch immer noch das Gefühl, mich weiterzuentwickeln und besser zu werden. Das gilt es, weiterzumachen. GT
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TURNIERE | INTERNATIONAL
SCHMERZLOS WELTKLASSE Danny Willett triumphiert bei der BMW PGA Championship und meldet sich nach langer Leidenszeit endgültig in der Weltspitze zurück. WO EIN WILLETT, DA EINWEG
Von Thomas Fischbacher
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Willett mit Frau Nicole und Sohn Zachariah James
PROMINENZ VOR REKORDKULISSE GOLF-FESTIVAL Ein Großer verabschiedet sich, der Hauptsponsor feiert Jubiläum und die Stars spielen vor Rekordkulisse.
W er Danny Willett in diesem Jahr auf der Driving Range des Wentworth Golf Club beobachtete, der sah einen lockeren, gut aufgelegten jungen Mann. Der Ryder-Cup-Spieler hatte seinen Spaß, unterbrach seine Trainingsein- heiten immer wieder, um mit dem Team und Kollegen zu scherzen. Willett, 31, hatte eine gute Zeit bei der BMW PGA Championship. Anders als im vergangenen Jahr. Im Mai 2018 verließ er den renommierten Golfclub südwestlich von London als Num- mer 462 der Welt. Nur zwei Jahre nach dem Sieg beim Masters, dem größten Triumph seiner Laufbahn, war Willett, der 2012 bei der BMW International Open seinen ersten Triumph auf der European Tour gefeiert hatte, am sportlichen Tiefpunkt angekommen. Er erlebte Tage, an denen er es nur aufgrund von Schmerzmitteln auf den Golfplatz schaffte, der Rücken bereitete starke Probleme. Es gab auch Tage, an denen er eigentlich gar nicht spielen wollte. 16 Monate später folgt mit dem Sieg bei der BMW Championship die Gewissheit, dass sich sein Spiel wieder in Richtung Weltklasse bewegt. Eine Entwicklung, die sich bereits im vergangenen November mit dem Sieg bei der DP World Tour Championship in Dubai, dem ersten seit April 2016 in Augusta, Georgia, angedeutet hatte. Drei Tage führte er das lukrative Turnier der Rolex Series an, drei Tage hatte er im Rampenlicht überstanden und als er auf der 18. Spielbahn seinen kurzen Putt zum Birdie einschob, huschte ein dezen- tes Lächeln über das Gesicht. Mehr nicht. „Ich wäre heute auch mit mir im Reinen gewesen, wenn ich 10. geworden wäre – das ist der große Unterschied“, erklärte er seine
Turnier zeigen Stars aus dem Showgeschäft wie Ronan Keating oder Niall Horan sowie ehemalige Sportstars wie Paul Scholes, Teddy Sheringham und Ryan Giggs ihre Golfkünste. Insgesamt kamen zur Ein- stimmung auf das Turnier stolze 22.000 Zuschauer auf die Anlage. „Das dürfte ein weltweiter Rekord für ein ProAm-Turnier sein“, ergänzt Birkmyre. Am Wochenende ging es auf der Bühne der Public Area musikalisch zur Sache. Alles mit dem Ziel, Menschen auf den Golfplatz zu bringen, die zuvor nicht viel mit Golf am Hut hatten.
Jubiläum feierte übrigens auch das Turnier. „Man hat mir damals die Kronjuwelen an- vertraut“, sagt Jamie Birkmyre über jenen Moment im Jahr 2005, als er zum Cham- pionship Director der erstmals unter dem Banner von BMW stehenden PGA Cham- pionship ernannt wurde. Die BMW PGA Championship hat traditionell etwas mehr zu bieten als ein Golfturnier. „Wir wollen ein Festival daraus machen“, erklärt Tur- nierdirektor Jamie Birkmyre. Und Festival- Stimmung herrschte vor allem am Mitt- woch auf der noblen Anlage. Beim ProAm
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1 Turnierdirektor Jamie Birkmyre 2 McIlroy beim Handshake mit Fußballlegende Ryan Giggs, vorne links Paul Scholes 3 Ex-ManU-Verteidiger Nemanja Vidić 4 Rory McIlroy und Niall Horan 5 Bilderbuch-Finish: Ex-Boyzone-Sänger Ronan Keating
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