GOLF TIME 8/2019
M it Fairwayhölzern ist das so eine Sache. Am einfachsten wäre es natürlich, das pas- sende Hölzchen zum Driver zu kaufen. Dabei kann man ja an sich nicht so viel falsch machen. Könnte man zumindest meinen. Tat- sächlich unterscheiden sich Driver und Fair- wayhölzer – sowohl vom Schwung als auch vom Einsatzbereich – so stark voneinander, dass von dieser achtlosen Vorgehensweise dringend abzuraten ist. Fairwayhölzer werden am Abschlag gerne an kurzen oder engen Bahnen aus dem Bag gezogen. Aber auch zum Erreichen von langen Par-4-Bahnen und kurzen Par 5s mit dem zweiten Schlag. Oder für den langen Transportschlag, um möglichst viele Meter auf dem Weg zum Grün gutzumachen. Ein- mal ganz zu schweigen von ihrem vielseitigen Nutzen aus dem Rough oder Fairway-Bunker sowie zum variantenreichen Spiel rund ums Grün. Man sollte sich also genau überlegen und entscheiden, für welche Einsätze man ein Fairwayholz am häufigsten benutzt. Auf die- ser Entscheidung sollte man – zusammen mit den von uns auf den folgenden Seiten präsen- tierten Daten – in der Lage sein, das passende kleine Holz fürs eigene Spiel zu finden. TESTVERFAHREN Nach jeweils vorher- gehender Justierung wurden mit jedem Fairwayholz, eingespannt in den Miya Shot Robo V-Schwungroboter mit seinen drei unabhängig voneinander arbeitenden Servo- motoren, insgesamt 50 Bälle geschlagen. Davon zehn im Sweetspot mit „square“ aus- gerichtetem Schlägerblatt, zehn im Sweetspot mit sechs Grad geöffnetem Schlägerblatt, um Slices zu simulieren, sowie weitere zehn im Sweetspot mit sechs Grad geschlossener Schlagfläche (Hook). Hinzu kamen zehn außerhalb des Sweetspots, nahe des Schafts (Heel), getroffene Schläge sowie zehn nahe der Schlägerspitze (Toe). Damit wurde die Fehlertoleranz bei unsauber getroffenen Bäl- len simuliert. Die Geschwindigkeit, mit der die Bälle im Treffmoment geschlagen wurden, betrug bei jedem Schlag 85 mph (~ 137 km/h). Alle Modelle waren mit Graphitschäften mit „Regular Flex” versehen. Als Ball wurde für den Test einheitlich der Callaway Chrome Soft verwendet.
TEST-EXPERTE Adrian Kramer (GOLF TIME) ist für die Bedienung des Miya Shot Robo V-Schwung- roboters (T&K Golf Research) sowie die Auswertung der Daten des Foresight GCQuad verantwortlich
In der Regel gilt: Je höher die Spin Rate, desto höher die Flugbahn, da sich der Ball dadurch höher in den Himmel „schraubt“. Dies geht jedoch zulasten der Carry-Länge sowie des Rolls und damit der Gesamtdistanz (Carry plus Roll). Zu wenig Spin wiederum bzw. eine zu flache Flugbahn resultieren meist ebenfalls in einem kurzen Carry, jedoch in der Regel verbunden mit einem längeren Roll. Der Ball „stürzt“ hier regelrecht ab. Das perfekte Zusammenspiel ist auch hier einmal mehr das A und O – nicht zuletzt natürlich der Ball bzw. dessen Spin-Eigenschaften. Bei den Fehlertoleranz-Kategorien ist dies hingegen eine ganz einfache Sache. Hier gilt: Je geringer die Abweichung von der Ideallinie null, desto besser (ein Minus bedeutet ein Ergebnis links vom Ziel oder kürzer, kein Minus bedeutet rechts davon bzw. weiter). GT
Wir haben uns bemüht, die Lofts der Schlä- ger so vergleichbar wie möglich bei 15 Grad zu halten. Aufgrund der unterschiedlichen Systeme wurden einige der Fairwayhölzer mit 14,5 Grad getestet. Große Unterschiede sind deshalb aber nicht zu erwarten. NEUES MATERIAL Seit der Saison 2019 ver- wenden wir zur Erfassung der Daten einen Foresight GC Quad Launch Monitor. Im direkten Vergleich zu den vergangenen Robotests – durchgeführt und erfasst mit TrackMan– können sich daher geringfügige Abweichungen gerade bei den gemessenen Daten wie Ball Speed, Spin Rate und Carry ergeben. FOKUS Welche Kriterien spielen bei der Wahl eines Fairwayholzes eine entscheidende Rolle, welches sind dabei eher subjektive Eigenschaften? Zunächst sollte ein Fairwayholz einen möglichst hohen Ball Speed im Treffmoment generieren, wodurch der Energietransfer auf den Ball verdeutlicht wird und in der Regel in größeren Längen resultiert. Beim Abflug- winkel und auch bei der maximalen Höhe (Peak Height) der Flugbahn des Balls ist dies eine andere Sache: Beide Faktoren sind eher subjektiv, werden dabei maßgeblich von der Spin Rate des Balls beeinflusst.
FEEDBACK Sie haben Fragen zu den GOLF TIME Robotests? Senden Sie uns eine E-Mail an robotest@golftime.de. Alle Testdaten sowie ausführliche Analyse-Charts finden Sie zudem im Internet auf unserer Testplattform unter www.robogolf.com
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