GOLFTIME weekly 39/2019 - 2. Oktober 2019

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WEEKLY

Training Knifflige Lagen

GEWINNSPIEL VOLVIK DS 55 BÄLLE

Kolumne

Golf und die Plastik-Phobie

TURNIERKULTUR IM WANDEL

EDITOR‘S INTRO

K olumnist Götz Schmiedehausen beschäftigt sich in dieser Woche mit einer golfsoziologischen Frage: Er erklärt, warum eine gesunde Turnierkultur einen essentiellen Baustein des Clublebens darstellt – und weshalb diese immer weiter verkommt. Andy Gall, Head-Pro im Golfclub Eschenried, beschreibt hingegen, wie Sie sich aus schwierigen Lagen befreien können. Ein weiteres allgemeines Thema, mit dem sich auch der Golfsport beschäftigen sollte, ist der Kampf gegen Plastik. Mehr dazu ab Seite 40. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Restwoche und viel Spaß beim Lesen, Ihr

Thomas Fischbacher Chefredakteur Golftime.de

TOP-THEMEN

Cover Turniergolf am Aussterben?

Equipment Verbotene Hiebe

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Training Chippen aus schwierigen Lagen

Kolumne Golf und die Plastik-Phobie 40

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GOLF TIME | 8-2017

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DER GOLF-TITAN. Moden kommen und gehen, echte Werte haben Bestand. So wie Luxustrolleys der Marke TiCad. Seit nunmehr 30 Jahren steht TiCad für edle, sorgfältig von Hand gefertigte Unikate aus kostbarem Titan, zeitlos schön, funktional bis ins Detail durchdacht und stets absolut zuverlässig.

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Meinung: Der Turniergolfer – vom Aussterben bedroht Warum eine gesunde Turnierkultur einen essentiellen Baustein des Clublebens darstellt – und weshalb diese immer weiter verkommt.

Ist Golf-Deutschland turniermüde?

F rüher wirkte das Lächeln der Damen im Sekretari- at vor allem an jenen Tagen besonders angestrengt, wenn gefühlt jedes Mitglied telefonisch erfragen wollte, ob denn nun endlich die Anmeldung für das

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große Turnier des Autohändlers (Bankhauses, Elekt- ronikmarktes, Reisebüros usw.) möglich sei. Damals wurden die Turnerausschreibungen immer gleich prophylaktisch mit einer Warteliste ausgehängt, da klar war, dass innerhalb weniger Stunden die 120 Namensspalten belegt sein würden. Heute jedoch blenden nicht selten wochenlang rein- weiße Meldelisten die eilig am schwarzen Brett vo- rüberhuschenden Golfer. Überall in Deutschland klagen die Golfclubs über eine grassierende Turnier- müdigkeit ihrer Mitglieder. Was ist nur passiert? Ist es ein Virus? 50 Euro für das Edelsponsoren-Turnier Ich erinnere mich noch gerne an jenes Kribbeln im Bauch, welches ich als junger Golfer immer nur dann verspürt habe, wenn „vorgabewirksam“ gespielt wer- den sollte. Ein Gefühl, irgendwo zwischen „Bundesli- ga-Spitzenspiel“ und „Mathematik-Prüfung“. Mir war es im Grunde herzlich egal, ob ich am kos- tengünstigen Herrennachmittag teilnehmen würde oder 50 Euro für das Edelsponsoren-Turnier inves- tieren musste – im Vordergrund stand die seltene Gelegenheit, unter Wettbewerbsbedingungen Golf spielen zu können. In einer Saison kam ich so nicht selten auf über 40 Turnierteilnahmen. u

Doch vor ein paar Jahren wurde plötzlich die EDS (Extra Day Score)-Regel dahingehend modifiziert, dass man nun beliebig viele vorgabewirksame Pri- vatrunden einlegen darf und sogar schon neun Loch ausreichen, um eine handicap-wirksame Scorekar- te zu generieren. Unvermittelt schwand meine Lust auf Turniere wie das Interesse eines Zwölfjährigen am LEGO-Spielzeug, nachdem er Papas Playboy- Sammlung entdeckt hat. Denn das vormals beson- dere Erlebnis eines Spiels ums Handicap war plötz- lich unbegrenzt und jederzeit verfügbar. „ ... Unvermittelt schwand meine Lust auf Turniere wie das Interesse eines Zwölf- jährigen am LEGO-Spielzeug, nachdem er Papas Playboy- Sammlung entdeckt hat.“ Götz Schmiedehausen EDS-Alternative und Wetter-Apps Mir fiel zudem auf, dass ich mich an Details zu stören begann, die ich früher niemals in Frage gestellt hätte. An der aufgezwungenen Gleichung mit drei Unbe- kannten, der ich fünf und mehr Stunden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein sollte. Oder an den ausufernden Abendveranstaltungen, dem teilweise u

schon beachtlich hohen Nenngeld und an der oft im- mer gleichen Dramaturgie eines Turniertages. Auch stellte ich fest, dass viele meiner Golf-Freunde ähn- lich dachten wie ich. Doch neben der EDS-Alternative spielen zunehmend auch Wetter-Apps auf dem Smartphone eine große Rolle bei der allgemeinen Turnierplanung. Meist wird in der Wochenvorschau gecheckt, ob es am Spieltag zu warm, kalt, nass oder windig sein könnte. Je weiter der Wert vom Ideal (23° Celsius, leicht be- deckt, windstill) abweicht, desto kleiner das Teilneh- merfeld. Zeigt das Display am Tag vor dem Turnier gar eine schwarze Wolke am Himmel an, bricht al- lerorts die Seuche aus, denn plötzlich schmerzen die Glieder oder die Nase schwillt zu und es hagelt (be- dauerliche) Absagen in letzter Minute. Gesunde Turnierkultur essentiell Doch auch die Clubmitglieder haben sich in den letz- ten Jahren weiterentwickelt. So beschränkt sich das Clubleben des modernen Neugolfers nicht selten auf die monatliche Teilnah- me an einem „After Work“-Turnier über neun Loch, zudem erwartet er, dass bei Rückkehr auf die Club- hausterrasse zügig die Siegerehrung über die Büh-

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ne geht, da der Abend ja noch jung ist. Golf stellt heute für viele Aktive nur noch eine Beimischung dar und ist beileibe kein Lebensinhalt mehr. Diese Spieler nutzen die Golfanlage wie ein Fitness-Studio, sie betreten das Clubgelände ausschließlich für ihre Golfrunde, was völlig legitim ist. Diesen Golfern würde es letztlich genügen, sich aus einem Automaten auf dem Parkplatz die Scorekarte zu ziehen. „ ... Doch neben der EDS-Alternative spielen zunehmend auch Wetter-Apps auf dem Smartphone eine große Rolle bei der allgemeinen Turnierplanung.“ Götz Schmiedehausen Doch eine gesunde Turnierkultur stellt einen essenti- ellen Baustein des Clublebens dar. Aus ihr entstehen neue Freundschaften, sie erzeugt (mehr oder weni- ger) gesunde sportliche Rivalitäten und fördert vor allem die Identifikation mit dem Golfclub. Ohne sie verkommt das Clubhaus zu einer anony- men Bahnhofshalle. Der Leidenschaft des Einzelnen am Golfspiel muss dies keinen Abbruch tun, aber schade drum wäre es schon. GT

European tour : Open de EspaNa

Der Platz Club de Campo Villa de Madrid (Madrid, Spanien) Das Preisgeld 1,5 Millionen Euro Die Deutschen Maximilian Kieffer Max Schmitt Marcel Siem Bernd Ritthammer Die Stars Jon Rahm Rafa Cabrera-Bello Sergio Garcia Li Haotong

PGA Tour : Shriners Hospitals for children Open

Der Platz TPC Summerlin (Las Vegas, Nevada) Das Preisgeld 6,6 Millionen. U.S.-Dollar

Die Deutschen -

Die Stars Phil Mickelson Brooks Koepka Patrick Cantlay Webb Simpson Bryson DeChambeau

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LPGA Tour : Volunteers of America Classic

Der Platz Old American Golf Club (The Colony, Texas) Das Preisgeld 1,3 Millionen U.S.-DOllar

Die Deutschen ISI Gabsa

Die Stars Sung Hyun Park Jeongeun Lee6 Brooke Henderson- anne van dam

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European Outdoor Film Tour: The Longest Hole Das längste Golfloch der Welt – ein Film über zwei Charaktere, die sich durch die Mongolei golfen, ist Teil Highlights der European Outdoor Film Tour.

Par 14.000 bei knapp fast 2.000 Kilometer

E s war ein Projekt, das vor knapp zwei Jahren nicht nur die Golfwelt in Staunen versetzte. Eine Reise über 80 Tage, mehr als 20.000 Golfschläge und fast 2.000 Kilometer. Am Ende stand der Eintrag im Guinness

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Buch der Rekorde für das längste Golf-Loch der Welt. Adam Rolston und sein Caddie Ron Rutland starte- ten ihr Abenteuer „The longest hole“ an einem der westlichsten Punkte der Mongolei und absolvierten den letzten Schlag im Mt Bogd Golf Club nahe Ula- anbaatar im einzigen Golfplatz des Landes. Das längste Golfloch führte über Berge, durch Sümp- fe, Flüsse und Wüsten. Die offizielle Angabe: Par 14.000. „So viele Leute haben uns gesagt, dass wir verrückt seien“, so der Nordire und ehemalige Rugby-Spieler Rolston. „Die Kommentare reichten von ‚Unmöglich‘ bis hin zu ‚Habt ihr nichts besseres zu tun‘. Es war unglaublich und herausfordernd. Es ist ein wenig wie beim Rugby, man genießt es nicht jede Minute, aber im Rückblick genießt man die schwieri- gen Aufgaben.“ Der Film über dieses einzigartige Abenteuer eines ungleichen Duos mitsamt zugelaufenem Vierbeiner ist eines der Highlights der European Outdoor Film Tour. Dort laufen die besten Outdoor-Filme in kürzeren Versionen von etwa 20 Minuten. Das Filmprogramm u

hat eine Gesamtlänge von rund 120 Minuten. Zwi- schendurch gibt es eine Pause von circa 30 Minuten. Mit Rahmenprogramm wie Moderation und Gewinn- spiel dauert eine E.O.F.T.-Veranstaltung insgesamt ca. 2,5 - drei Stunden. Erster Deutschland-Termin ist der 11.10 in Füssen. GT INFO https://de.eoft.eu/de/

Fototime

Ex-Skifahrer Felix Neureuther in Aktion bei der Alfred Dunhill Links Championship.

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QUICK‘N‘DIRTY

... … unter Par lag am Ende der Alfred Dunhill Links Championship Turniersieger Victor Perez. Ein biss- chen zu viel des Guten, erklärte Rory McIlroy: „Ich bin es irgendwie leid, auf die European Tour zu kom- men, 15 unter Par zu schießen und geteilter 30. zu werden. Ich glaube nicht, dass die Plätze schwierig genug vorbereitet werden. Es gibt keine Strafe für schlechte Schläge. Das war bei der Scottish Open ähnlich.“ 39 unter Par lag McIlroy übrigens am Ende in der Team-Wertung mit seinem Vater Gerry. Und schrammte damit haarscharf am Sieg des ProAms vorbei. 22 u

... Punkte hat Esther Henseleit in dieser Spielzeit in der Order of Merit der Ladies European Tour gesam- melt. Damit führt die Deutsche mit knapp 95 Punk- ten vor Nuria Iturrioz aus Spanien, die aber eigent- lich vorwiegend auf der Symetra Tour in den USA abschlägt. 584.66 79 ... Schläge benötigte Laura Fünfstück im Finale der Mediterranean Ladies Open. Die Deutsche war erst- mals als Führende in eine Finalrunde auf der Ladies European Tour gestartet, begann ihre Runde aller- dings mit zwei Doppel-Bogeys in Folge. Dennoch reichte es trotz eines Finals zum Vergessens zu Platz vier. u ... Top-zehn-Ergebnisse in Folge hat Fünfstück damit erreicht – Siebte bei der Czech Ladies Open, Fünfte bei der Ladies Open de France und nun Platz vier in Spanien. Bei insgesamt 22 Starts auf der Ladies Eu- ropean Tour landete sie sechs Mal unter den besten Zehn. 3

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L E A D I N G G O L F C L U B S G E R M A N Y

… der Saisonwertung der Challenge Tour (Road to Mallorca) ist Sebastian Heisele. Der Deutsche ver- besserte sich durch Platz zwei bei der Open de Pro- vence. Mit 65.774 Punkten wäre Heisele, 31, Stand jetzt fest für die kommende Saison auf der European Tour spielberechtigt. 15

-7 … lag Martin Kaymer nach drei Runden bei der Al- fred Dunhill Links Championship, durfte aber den- noch am Sonntag nicht abschlagen. Der Deutsche verpasste als 75. den Cut. Bei den vergangenen drei Starts reichte es nur einmal für den Sprung ins Wo- chenende.

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70 … Schläge (zwei unter Par) benötigte der ehemalige Football-Star Tony Romo an Tag eins der Safeway Open und lag damit fünf Schläge vor Phil Mickelson, der mit einer 75 ins Straucheln kam. An Tag zwei kam dann Romo ins Straucheln, kassierte eine 78 und ver- passte die Sensation, auch amWochenende des Tur- niers mit dabei zu sein. Die Qualifikation für das Wo- chenende hätte Romo in eine unangenehme Situation gebracht. Denn der ehemalige Quarterback der Dallas Cowboys war am Sonntag als Analyst für CBS bei einem Football-Spiel fest eingeplant. GT

Gewinnspiel

Der Preis ist heiß: Ein Dutzend Volvik DS 55

Die Gewinnspielfrage: Wie viele Schläge unter Par lag am Ende der Alfred Dunhill Links Championship Sieger Victor Perez? 22 oder 28 unter Par? Ihre Antwort schicken Sie an gewinnspiel@golftime.de , Stichwort „Perez Dunhill“. Einsendeschluss: 8. Okt. 2019. Sollten mehr korrekte Antworten als Preise eingehen, entscheidet das Los.

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SAMSONTE IP HOLDINGS S.ÀR.L. © 2019 SAMSONTE IP HOLDINGS S.ÀR.L. ALL RIGHTS RESERVED.

Equipment Illegale Driver: Mehrere Spieler müssen reagieren Das neue Testverfahren der PGA Tour, um nicht mit den Regeln übereinstimmende Driver auszusortieren, landet bei der Safeway Open gleich mehrere Treffer.

Streb gehörte zu den Spielern, deren Driver als „zu schnell“ deklariert wurden

S eit dieser Saison überprüft die PGA Tour bei ih- ren Turnieren zufällig Driver auf ihre Regelkonformi- tät der Characteristic Time (CT). Der Wert gibt Auf- schluss über die Effizienz der Energieübertragung

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und ist von R&A und USGA reglementiert. Laut eines Berichts von Reuters sollen bei der Safeway Open mehrere Spieler „erwischt“ worden sein, deren Dri- ver sich außerhalb des erlaubten Werts befanden. Zu den Spielern sollen auch Corey Conners, Jason Dufner und Michael Thompson gehören. Die Driver verteilten sich über mehrer Hersteller und wurden vor dem Turnier aus dem Spiel genommen. Einige Spieler bezweifelten die Genauigkeit des Tests der PGA Tour und schickten ihre Schläger dem je- weiligen Hersteller zur erneuten Messung zurück. Ein anonymer Sprecher eines betroffenen Hersteller erklärte das Zustandekommen der unerlaubt hohen Werte wie folgt: „Alle Driver sind zu Beginn innerhalb des erlaubten Werts. Mit der Zeit fangen sich aber Schlägerkopf und Schlagfläche an zu verformen.“ Dadurch könne es passieren, dass die Characteristic Time einzelner Driver zu hoch werde. „Die Unterschiede in der Performance sind aber kaum messbar. Vor allem resultiert es nicht in höhe- ren Ballgeschwindigkeiten.“ u

Schauffele gab den Anstoß Bei der Open Championship wurde der Driver von Xander Schauffele zufällig ausgewählt, überprüft und stellte sich als „zu schnell“ heraus. In der Folge sah sich die PGA Tour gezwungen, Maß- nahmen gehen illegale Driver zu ergreifen und wird künftig bei jedem Turniere bis zu 30 Driver zufällig auswählen und überprüfen. GT

Ebenfalls mit zu schnellem Driver unterwegs: Xander Schauffele

training

Andy Gall: Schwierige Lagen Andy Gall, Leiter der Golfakademie im Golfclub Eschenried und Gut Häusern, erklärt „Chippen in schwierigen Lagen“.

Chippen aus schwierigen Lagen

u B ergab, bergauf, oberhalb und unterhalb – wäh- rend einer Golfrunde stößt man beim Stand und der Balllage auf vielerlei Abwechslung. Andy Gall erklärt, wie Sie sich am besten darauf einstellen. GT

1. Stand oberhalb

2. Stand unterhalb

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1. Stand bergauf

2. Stand bergab

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Meinung

Kolumne: Golf und die Plastik-Phobie Wie in einem deutschen Golfclub über verbotene Verbote, Plastik-Tees und Gummiabrieb diskutiert wird. Eine Kolumne von Oskar Brunnthaler.

Von Oskar Brunnthaler

E s gibt schon sonderbare Entwicklungen: Nach- dem über fast 30 Jahre Plastik-Tees im GC Schloss Breitenburg verbotenwaren, wurdedieseVerordnung nunmehr aufgehoben. In Zeiten der weltweiten Plas- tik-Phobie. „Seit etwa drei Monaten dürfen auf unse- rem schönen Golfplatz Plastik-Tees benutzt werden“,

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schreibt GC Schloss Breitenburg-Mitglied Burkhard Baye an den Club-Vorstand. „Da ich nicht weiß, wer in der heutigen Zeit solch eine unsinnige Entschei- dung trifft, wende ich mich an euch, um kurzfristig wieder ein Verbot von Plastik-Tees auf unserem Platz zu erwirken, oder anders ausgedrückt: es dürfen nur Holz-Tees verwendet werden.“

„ ... Wird demnächst die Freitags-Demo der Jugend vor dem Clubhaus enden?“ Oskar Brunnthaler

Gegen die Verschmutzung der Umwelt durch Plas- tik sowie die Plastik-Vermüllung der Weltmeere wird weltweit gekämpft, argumentiert Burkhard Baye, un- ter anderem durch ein Verbot von Plastik-Tüten. Baye in seinem Weckruf weiter: „Müssen sich erst die po- litischen Parteien oder Umweltverbände dieses The- mas annehmen? Wird demnächst die Freitags-De- monstration der Jugend vor dem Clubhaus enden? Die aktuelle Entscheidung für Plastik-Tees erfüllt alle negativ besetzten Vorurteile der Allgemeinheit über

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Golfer: die überwiegend alten Ärzte, Anwälte, Groß- grundbesitzer, Manager und sonstigen Bonzen igno- rieren die Notwendigkeit für Umweltschutz. Das ist in der heutigen Zeit nicht zu verstehen und

nicht akzeptabel.“ Verbote verboten

Der Club-Vorstand hat bislang auf Bayes Notruf nicht reagiert. Aber beim Betreiber und Präsidenten des GC Schloss Breitenburg, Moritz Graf zu Rantzau, nachgefragt, gibt es folgende nicht uninteressante Antwort: „Laut DGV dürfen keine Produkte verboten werden, seien es z. B. Golfschläger oder eben auch Tees. Um aber dem Umweltgedanken Rechnung zu tragen, führen wir im Pro-Shop keine Plastik-Tees und rechnen mit der Verantwortung der Golfer.“ Außerdem möchte der zweifache Schleswig-Hol- stein-Landesmeister (2009/11) Probleme wie Plas- tik-Tees nicht über Verbote regulieren, sondern ap- pelliert an die Vernunft der Golfer. Und bringt den CO2-Fußabdruck ins Spiel: „Wenn wir schon das Thema Umweltschutz ansprechen, dann bezweifele ich, ob Holz-Tees, noch dazu gefärbte, nicht ebenso umweltschädlich sind, vor allem, wenn fast bei jedem Abschlag die Holz-Tees brechen und dann wegge- schmissen werden...“ u

Umweltbewusstsein hat sich duchgesetzt Und noch weiter ausholend: „Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was der Gum- mi- Abrieb am Schlägergriff, an den Handschuhen, an der Schlägerhaube für die Umwelt bedeutet...?“ Eines finde ich an der so banal scheinenden und doch wichtigen Diskussion – auch wenn es nur um Plastik- Tees geht – absolut gut: das Umweltbewusstsein hat sich in den Köpfen durchgesetzt. Egal, ob die Grünen mit ihrem Gedankengut Furore machen oder ob sich die Golfer auf den Grüns Gedanken darüber machen, wie sie ihren Golfclub noch umweltfreundlicher ma- chen können. Also doch wieder kleine Sandhäufchen als „Tees“, so wie es einst Old Tom Morris vor über hundert Jahren praktiziert hat! GT

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Das letzte Wort

“GOLF UND SEX SIND DIE EINZIGEN DINGE, DIE SPASS MACHEN SELBST WENN DU NICHT WAHNSINNIG GUT DARIN BIST...“ JIMMY DEMARET

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Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Marcus Brunnthaler (8,9) Registergericht: Amtsgericht München Registernummer: HRB 120739 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE195604278 Redaktion: Marcus Brunnthaler, Thomas Fischbacher (8,9), Christian Husung, Adrian Kramer (6,9), Götz Schmiedehausen (9,8), Tim Starke (8,6) Fotos: GettyImages Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Marcus Brunnthaler Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdrucke, auch auszugsweise, bedürfen der Zustimmung der Geschäfts- bzw. Verlagsleitung.

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GOLF TIMEweekly | 1-2018

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