GOLF TIME 1/2020
DR. MED. NORBERT DEHOUST Lehrstellenleiter der deutschen Gesell- schaft für Manuelle Medizin (MWE) und der österr. Arbeits- gemeinschaft für Manuelle Medizin (ÖAMM), Hcp –4,1
BESSER GUT ZU FUSS BEI LANGEM GEHEN UND LANGEM STEHEN Was tun bei degenerativen Veränderungen der Sprung- und Zehengelenke?
P robleme mit den Füßen verderben die schönste Golfrunde. Beim Golfen wer- den nicht nur beträchtliche Entfernun- gen zurückgelegt, was grundsätzlich auf den Fairways eine sehr empfehlenswerte und gesunde Sache ist, da im Gegensatz zu asphaltierten Straßen die stoßdämpfenden Eigenschaften des Rasens günstig für die Gelenke sind, insbesondere, wenn sich schon degenerative Veränderungen der Knie-, Hüft- oder Sprunggelenke eingestellt haben. Da allerdings nicht nur Abrollbewegungen wie beim schnellen Gehen stattfinden, die vor allem bei Beweglichkeitseinschränkun- gen der Großzehengrundgelenke oder steifen Vorfüßen eine Rolle spielen würden, sondern auch seitliche Rollbewegungen der Füße beim Rück- und Durchschwung stattfinden, sind Bewegungseinschränkungen und muskuläre Fehlfunktionen im Bereich des Mittelfußes, der Fußwurzel und des Sprunggelenks hin- derlich oder schmerzhaft. Das Großzehengrundgelenk kann in der Regel eine gute Beuge- und Streckbewegung von ca. 45% durchführen. Sollte die Gelenkkapsel einsteifen, wird diese Beweglichkeit teilweise drastisch reduziert und die Betroffenen rollen nicht mehr ordentlich über das Großzehen- grundgelenk ab. Die Ausweichbewegungen können unter Umständen zu Fehlbelastungen anderer Abschnitte des Fußes oder gar des
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Dehnen der Großzehengelenke
Manuelle Therapie mit mobilisierenden Anwendungen
steife Gelenkkapsel sollte aber genügend Zeit bekommen, um sich richtig zu dehnen und durch das regelmäßige Ziehen auch gedehnt bleiben. 2 Bei einer Einsteifung des Vorfußes mit Schmerzen beimAufstehen, einer leich- ten Besserung bei kurzen Wegstrecken und wieder Beschwerdeverstärkung bei längeren Gehstrecken mit Schmerzen im Ballenbe- reich, empfiehlt sich die Anwendung einer Therapieronde zur Eigenmobilisation. 3 Bei Bewegungseinschränkungen im Mittelfuß, der Fußwurzel und des Sprunggelenks empfiehlt sich wiederum die Manuelle Medizin mit mobilisierenden An- wendungen durch Manualtherapeuten, um die ursprünglichen Bewegungsvoraussetzun- gen zu entwickeln. Danach kann mit Übungs- programmen der Spiraldynamik die musku- läre Koordination wieder trainiert werden. INFO Zu den Eigenmobilisationen informiert u. a. der Autor unter info@mbz-herrsching.de
Kniegelenks, des Hüftgelenks und der Wir- belsäule führen. WAS KANN MAN SELBST TUN? 1 Überprüfen Sie die Beweglichkeit Ihrer Großzehengrundgelenke und beugen Sie die Gelenke aktiv und passiv im Seitenver- gleich. Sollte die schmerzhafte Seite auch die steifere sein, dann kann tägliches Ziehen am Großzeh mit mildem Zug über einen längeren Zeitraum gehalten (1 bis 2 Min.) helfen. Dabei sollte allerdings kein Schmerz entstehen. Die
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EINFACH UND EFFEKTIV Anwendung einer Therapieronde zur Eigenmobilisation des Vorfußes
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GOLF TIME | 1-2020
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