GOLF TIME 5/2017

Die GOLF TIME Ausgabe 5/2017 in der E-Paper-Variante.

20. JHG. | AUSGABE 5 | JULI 2017 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

Portugal West Cliffs Golf links

5-2017

www.golftime.de

Königlich 146. opeN champioNship was spieler und zuschauer in royal birkdale erwartet HAnG LooSE Bmw iNterNatioNal opeN wellenreiten, lederhosen und Überraschungen

Mission Profi Golf-Nachwuchs der alltag von deutschlands aufstrebender amateur- golfelite

Zuwachs GermaN futures Neues turnier der global Junior golf tour

20 Jahre golftiME Großes Gewinnspiel: 200.000 Euro im Jackpot! Die WilDe 96 callaway’s KiNGs of DistaNce Matteo Manassero, Joe Miller, sandra carlborg & co. in gut kaden MEga-wEit So GEHt dEr AmtIErEndE, ZwEIFACHE worLd LonG drIvE CHAmpIon Und rEkordHALtEr JoE mILLEr Im IntErvIEw

Mein lieblingsloch charl schwartzel Tour-Tipps colsaerts & Pieters Fun-Talk rikard karlberg regel-TiMe was Passiert eigeNtlich, weNN . . .

“Drive it home!” Rickie Fowler

Wir sind stolz, Rickie Fowler und das 146. The Open zu unterstützen. Dedicated to the #PerfectDrive. www.facebook.com/MercedesBenzGolf

EDITOR’S INTRO

SCHATTENDASEIN Welche talentierte Golferin träumt nicht davon, einmal so berühmt zu werden wie Annika Sörenstam, Lexi Thompson, Michelle Wie oder, oder, oder? Deutschlands Spitzengolferinnen Caro Masson, Sandra Gal, Sophia Popov, Karolin Lampert oder einst Martina Eberl oder Nicole Stillig können ein Lied davon singen, wie hart das Leben auf der Ladies European Tour (LET) ist. Ihren Unterhalt können die Damen von ihrem Beruf „Golferin“ nur recht und schlecht bestreiten, auch wenn sie großartige Erfolge haben. Sie leben vorbildlich das Leben einer Leistungssportlerin, der Haken ist allerdings: Von dem Preisgeld, das da ausgeschüttet wird, können gerade mal die Top 10 ein entsprechendes Auskommen finden. Der Rest ist auf Sponsoren oder eben die lieben Eltern angewiesen. Nach dem schwer nachvollziehbaren Ausstieg des milliardenschweren Champions League Sponsors Hypo Vereinsbank als Sponsor der Ladies German Open im Golfpark Gut Häusern kam nun Ende Juni die nächste Hiobsbotschaft: „Die ISPS Handa Ladies European Masters in Düsseldorf abgesagt.“ Zwei Monate vor dem im Turnier-Kalender eingetragenen einzigen deutschen Event der LET konnten sich die Vertragspartner nicht einigen. Aus, Schluss, basta für die Damen im GC Hubbelrath (News „Leider abgesagt“, Seite 14). Eiskalt abserviert

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

»Eine Allianz von potenziellen Sponsoren müsste doch möglich sein, die das Verwelken dieses zarten Pflänzchens Ladies European Tour verhindern könnte“

Die Tragödie: Zwischen zwei Turnieren zwei Monate und 13 Tage Pause (Mai/Juni), und ins- gesamt nur 18 Events auf der LET. Da kann von einer normalen Spielsaison keine Rede mehr sein. Max Kieffer hat jetzt schon mehr Turniere in diesem Jahr gespielt. Solheim Cup-Fix-Starterin Catriona

SIEGEREHRUNG Da war die Welt noch in Ordnung: Ladies European Masters 2016 in Hubbelrath

Matthew bringt es auf den Punkt: „Man braucht als aufstrebende Spielerin schon einen Nebenjob, um weitermachen zu können.“ Und Lampert sagt: „Es ist nervig, wenn man gut drauf ist und nicht spielen kann.“ Es ist nur schwer nachzuvollziehen, dass es in diesem Jahr kein einziges Turnier der LET in Deutschland geben soll. Ist diese Absage nur der Anfang vom Ende der Ladies European Tour? Nach dem Hipe der Golf-Mädels beim Solheim-Cup vor zwei Jahren in St. Leon-Rot ist diese Entwicklung nicht zu verstehen. Eine Allianz von potenziellen Sponsoren müsste doch möglich sein, die das Verwelken dieses zarten Pflänzchens Ladies European Tour verhindern könnte.

Ihr

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SCHNALL

DICH AN.

Länger als jeder Driver zuvor. Der neue G400 Driver bringt die Aerodynamische Form und Stabilität auf eine neues Level. Die geschmiedete Schlagfläche bringt mehr Geschwindigkeit und die Tungsten Gewichte in der Sohle sorgen für mehr Schläge, die auf dem Fairway landen.

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mehr Gefühl zu erzeugen. Die Schlagfläche ist präzise maschinell hergestellt und bringt höhere Ballgeschwindigkeiten und damit mehr Länge.

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“Colour-Shift” Technologie Die hochwertige Kupfer Schaft Oberfläche verändert sich in ein, weniger ablenkendes, Schwarz wenn der Ball angesprochen wird.

IN HALT

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COVER 26

UNFASSBAR LANG! Long Drive-Weltmeister Joe Miller gibt Einblicke in eine Welt, in der es einzig darum geht, wer den Längsten hat.

JOE MILLER Der Welt­ meister im WeiteBälle­ Dreschen erzählt über The Rock und die Welt 26

30 KINGS OF DISTANCE 2017

Ein unvergesslicher Golftag mit Matteo Manassero, Joe Miller, Sandra Carlborg & Co. in Gut Kaden.

TURNIERE 34 BMW INTERNATIONAL OPEN Die Highlights einer gelungenen Turnierwoche in München und ein überraschendes Comeback. 40 146TH OPEN CHAMPIONSHIP Royal Birkdale, im Nordwesten Englands, ist zum zehnten Mal die Bühne der British Open. PRODUKTE 42 ORTSTERMIN, TEIL 2 Vom Gummigemisch zum Premium- ball. Hier entsteht der legendäre Pro V1 von Titleist, das meistgespielte Ballmodell der Welt. NEUE PRODUKTE Egal, ob innovative Putthilfe oder der neueste Trolley, hier finden Sie die wichtigsten Neuvorstellungen. 46

REISE 68

WEST CLIFFS GOLF LINKS Die spektakuläre neue Golfanlage bereichert die ohnehin erstklassige Golfregion nördlich von Lissabon. GOLF TIME TOURS Entdecken Sie mit unserem hauseige- nen Full Service-Golfreise-Veranstalter die schönsten Golfdestinationen.

58 SAMSONITE GOLF CLUB TOUR Die Finalisten der renommierten Turnierserie fliegen im Frühjahr 2018 nach Mauritius.

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60 MERCEDES-BENZ AWGC

Deutschlands größte 9-Loch-Turnier- serie nimmt während der laufenden Saison zunehmend an Fahrt auf.

CLUBS 54

TRAINING 76 TOUR-TIPPS

GOLF TEAM GERMANY Ein Einblick in den Alltag der deutschen Golf-Nachwuchs-Elite und die damit verbundenen Herausforderungen.

62 DEUTSCHE PUTTLIGA

Langsam, aber sicher, setzt sich das Teilnehmerfeld für die Regionalfinals zusammen.

Nicolas Colsaerts und Thomas Pieters zeigen, wie Sie zwei schwierige Schläge problemlos meistern.

64 REGEL-TIME

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THE GERMAN FUTURES Das internationale Junioren- turnier The German Futures geht im Golf Valley über die Bühne.

78 EFFIZIENTES FITTING

Golfregelbuch vs. persönliche Einschätzung des Spielers bei strittigen Spielsituationen.

Welcher Fokus in welchen Segmenten ausschlaggebend ist.

BRUTAL WEICH BRUTALE LÄNGE VOMDRIVER UND ULTRAWEICHE PERFORMANCE RUND UMS GRÜN

30 KINGS OF DISTANCE Lang, gerade, gut – beim Meeeting der Longhitter kam so mancher Besucher aus dem Staunen nicht mehr heraus

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BMW INT. OPEN Nach zehn Jahren Funkstille erlebt ein Argentinier in München seine Wiedergeburt

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PROFI-TIPPS Nicolas Colsaerts und Thomas Pieters helfen Ihnen aus der Patsche 76

WEST CLIFFS GOLF RESORT Erleben Sie die wunderbaren neuen Links, nördlich von Lissabon

79 FITNESS FÜR GOLFER

88 STRATEGIE ÜBERDENKEN

So bekommen Sie eine stabile Basis im Golfschwung.

Platz schaffen für neue Bewegungs- muster.

80 SCHWUNGUMSTELLUNG

89 PERFEKTER TURNIERSTART Das Problem „erster Abschlag“ und wie man am sichersten loslegt.

STANDARDS 3 Editor’s Intro 8 Foto-TIME 12 Go ask ... Rikard Karlberg 14 Countdown | News 24 Mein Lieblingsloch 65 Römmerts Weinlese 66 Das Götz-Zitat 94 Cartoon 95 Börsen-TIME

Eine Technikumstellung bedingt viel Kopfarbeit – aber nicht auf der Runde.

82 POWER-PUTT

90 EINFACH VORLEGEN

Wie Sie konstanter und damit sicherer putten.

Wie man sich schwere Par 3-Löcher einfach macht.

85 GOLF-ROUTINES

91 MARKIER DEN MAL!

Handicap garantiert verbessern dank abwechslungsreicher Übungen.

Was muss beim Markieren des Balls auf dem Grün beachtet werden?

86 MENTALE STÄRKE

96 Impressum 98 TIME-Out

TEA TIME 92

Selbstbewusstsein ist alles. So bekommen Sie es auf dem Platz.

SOCIETY- UND EVENT-NEWS Neues von den GolfHeroes & Co., Thomas Müller sammelt 200.000 Euro.

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FOTO TIME

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O’ZAPFT IS – ODERNICHT?

Die Players’ Night der BMW International Open gehört partytechnisch zu den absoluten High­ lights im Turnierkalender der European Tour. Man munkelt sogar, die Feier allein sei für viele der Teilnehmer Grund genug, dem Turnier einen Besuch abzustatten. Das Motto in diesem Jahr: urig bayerisch. Und so konnte man unter ande­ rem Sergio García sowie Henrik Stenson mit ihren Begleitungen Angela und Emma im Münchener SzeneClub P1 in Tracht bewundern. Zu den zahlreichen Herausforderungen, die die Profis während des Abends zu bewältigen hatten, gehörte auch der Fassanstich, der nicht immer souverän gelöst wurde. Man kann ja nicht in jeder Disziplin Profi sein. GT

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS

Go ask RIKARD

Dein emotionalster Moment auf dem Golfplatz?

Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen schwierigen Downhill-Putt mit Break aus drei Metern zu lochen. Wen wählst du für diese Aufgabe? Alex Norén, keine Frage.

Als ich mein erstes Turnier, 2010 auf der Asian Tour, gewann. Das war für

mich sehr emotional, auch wenn ich eigentlich nicht der emotionale Typ bin.

Dein emotionalster Moment abseits des Golfplatzes? Definitiv die Geburt meiner Zwillings Töchter, vor eineinhalb Jahren. Die Geburt erwies sich als wesentlich anstrengender, als erwartet.

Deine Top-3- Golfer aller Zeiten?

Rikard Karlberg, Marcus Brunnthaler (GT) @BMW International Open 2017 ProAm, GC München Eichenried

Tiger Woods, dann am unterhalt­ samsten Phil Mickelson und Arnold

Palmer.

Ein Schlag, auf den du stolz bist?

FUN TALK Platz 5 bei der BMW Int. Open. für Rikard Karlberg. Wir haben dem smarten Schweden ein paar Fragen der anderen Art gestellt ...

Mein Putt zum Birdie und Sieg im Stechen bei der Italian Open 2015 gegen Martin Kaymer. Der war so schwer zu lesen, aber ich vertraute meinen Instinkten und spielte ihn perfekt. Ein Schlag, den du gerne noch einmal ausführen würdest? Ach, das sind viele ... Aber beim King’s Cup Golf Hua Hin 2013 in Black Mountain, da habe ich wahrschein­ lich den Sieg wegen eines Bogeys auf der 13, ein Par 5, verspielt. Ich ging voll auf Birdie und kam mit einem Bogey vom Grün. Das war ärgerlich, weil unnötig.

Dein Lieblingsschläger im Bag?

Mein 60° Lob Wedge. Ich liebe es. Ich kann damit so viel machen.

Schon als Kind habe ich damit immer herumgespielt, Flop Shots geübt, etc.

Wir nehmen dich zu einer Kostümparty mit. Wie verkleidest du dich? Man sagt mir eine gewisse Ähnlich­ keit zu Edward Norton nach. Daher würde ich als Edward Norton gehen.

Welche Superpower hättest du gerne? Unsichtbar zu sein. Das wäre toll.

Was wärst du geworden, wenn nicht Golfprofi?

Das ist tatsächlich eine Frage, die ich mir selbst immer wieder stelle,

aber – ehrlich gesagt – habe ich keine Antwort darauf. Vielleicht Golfclub Manager?

Hund oder Katze? Hund.

Fisch, Fleisch oder Gemüse?

Inzwischen vor allem Gemüse.

DFrage

Nie mehr Golf oder nie mehr Sex? Och, das ist unmöglich. Ich nehme mal an, nie mehr Golf!?

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Bodenkontakt und Spin unter feuchten Spielbedingungen und aus dem Rough.

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LEIDER ABGESAGT ÜBERRASCHEND Damenprofigolf steht in Deutsch- land unter keinem guten Stern. Erst konnte nach 2014 kein neuer Sponsor für die Ladies German Open gefunden werden, nun erwischte der Rückzug von ISPS Handa als Titelsponsor des Ladies European Masters Veranstalter U.COM und die Profigolffans in Deutschland eiskalt. Nähere Gründe für den Ausstieg der japanischen Non-Profit-Orga- nisation wurden nicht bekannt gegeben. U.COM musste deshalb das vom 7. bis 10. September geplante Ladies

European Tour-Event im Golfclub Hubbelrath in Düsseldorf absagen. Ziel war eigentlich, das Turnier langfristig in Düsseldorf zu etablieren, nun verschwin- det das Ladies European Masters nach einem

einmaligen Gast- spiel erneut in der Versenkung.

CHAMPION DES MONATS

BROOKS KOEPKA Er ist der Über- raschungssieger der U.S. Open in Erin Hills. Mit einem Endergebnis von

16 Schlägen unter Par stellte Brooks Koepka die Bestmarke von Rory McIlroy (2011) ein und kassierte für seinen Sieg die Rekordsumme von 2,16 Mio. Dollar. Nachdem der Junge aus Florida 2012 im Alter von 22 Jahren Profi wurde, schlug er einen eher unorthodoxen Karriereweg ein. Denn Koepka schloss sich erst einmal der europäischen Challenge Tour an, wo er auch schnell sein erstes Turnier gewinnen konnte. 2013 war Koepka sogar gleich dreimal in Europas zweiter Liga siegreich, was ihm die Spielberech- tigung für die European Tour einbrachte. 2014 machte Brooks dann auch in den USA erstmals von sich reden, als er erst geteilter Dritter bei der Frys.com Open wurde und bei der U.S. Open sensationell als geteilter Vierter ins Ziel kam. Im Verlauf seiner ersten European Tour-Saison schaffte Koepka einige Top-10-Ergebnisse und gewann

FRAGEZEICHEN Im Mai wurde Tiger Woods berauscht und desorientiert von der Polizei aufgegriffen. Nun scheint klar, dass starke Schmerzmittel und nicht etwa Alkohol die Ausfallerscheinungen bei Woods hervor­ gerufen haben. Im Juni unterzog er sich einem „Intensivprogramm, um die Dosierung seiner Medika­ mente in den Griff zu bekommen“, das er laut seiner TwitterMeldung vom 3. Juli erfolgreich beenden konnte. Ob Tiger je wieder Profigolf spielen wird, bezweifelt nun sogar Jack Nicklaus. „Seine Probleme haben mehr mit seinem Leben als mit Golf zu tun“, meinte der Rekordmajorsieger in einem Interview. Vielmehr glaubt er, dass sich Tiger zukünftig vor­ nehmlich um die Weiterentwicklung des Golfsports kümmern wird. UNGEWISSE ZUKUNFT

schließlich im November die hochdotierte Turkish Airlines Open. Als Achter im Race to Dubai wurde er hochverdient zu „Europas Rookie des Jahres“ gewählt. Seit 2015 spielt Koepka auf der PGA Tour. Der erste Sieg in seinem Heimatland gelang ihm im Juni bei der U.S. Open.

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DIE PROMINENTESTEN SPIELER/CADDIE BEZIEHUNGEN

PHIL & BONES

Sie verdienen Millionen, dabei tragen sie nur einem Golfer die Tasche hinterher. Dies sind die bekanntesten Teams im Profigolf.

SCHEIDUNG Seit dem Split von Tiger Woods und Steve Williams hat keine

Spieler-Caddie-Trennung mehr so viel Aufsehen erregt wie das Ende der Partnerschaft von Phil Mickelson und Jim „Bones“ Mackay. Seit 1992 war Bones Mickelsons Taschenträger, Berater und enger Freund. „Wir haben beide gespürt, dass wir eine Veränderung brauchen. Ich bin sehr dankbar für die 25 Jahre, die ich mit Bones erleben durfte“, lautet Mickelsons Statement. Mackays offizielle Note liest sich ähnlich. Denn im Gegensatz zu Woods und

TIGER WOODS/ STEVE WILLIAMS 1999-2011 Sie waren das ultimative Dreamteam. Der Neuseeländer wurde dank seines Preisgeldanteils jahrelang als bestver­ dienender Sportler Neuseelands geführt. Der Rausschmiss schockte Williams, der Tiger trotz dessen Dauerverletzungen, Skandale und Schwungumstellungen treu geblieben war. P. MICKELSON/ JIM MACKAY 1992 – 2017 Seit Phils ProfiDebüt in Memphis war Bones sein Caddie. Mit ihm feierte er seine 48 Turniersiege, darunter fünf Majors. Die U.S. Open 2017 sollte ihr letztes Turnier werden. Doch Mickelson sagte aus privaten Gründen ab, deshalb drehten Phil und Bones auch ihre letzte gemein­ same Golfrunde in Memphis. JIM FURYK/MIKE COWAN 1999 – HEUTE Seit über 40 Jahren arbeitet „Fluff“ als Caddie im Profigolf. Bevor er Furyks Bag schulterte, war er 18 Jahre für Pete Jacobson (19781996) tätig, dann war Tiger Woods (1996 – 1999) sein Arbeitgeber. Aufgrund einer Indiskretion feuerte Woods Cowan, sie blieben jedoch Freunde. JORDAN SPIETH/ MICHAEL GRELLER 2011 – HEUTE Der Mathelehrer Michael Greller war nur ein HobbyCaddie, bevor er die Tasche des TopAmateurs Jordan Spieth bei der U.S. Junior Amateur 2011 schulterte. 2013 nahm er eine einjährige Auszeit vom Job, um weiter für Neuprofi Spieth arbeiten zu können. Dieses Sabbatjahr dauert bis heute an. RORY MCILROY/ J.P. FITZGERALD 2008 – HEUTE Rorys früherer Manager Chubby Chandler brachte J.P. Fitzgerald und die damalige Nr. 200 der Welt zusammen. Mit ihm an der Tasche erlebte McIlroy seinen Aufstieg zum Superstar und das zahlt sich aus. Allein beim FedExCup­ Finale 2016 verdiente Fitzgerald ca. 1,25 Mio.Dollar.

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Williams gehen Phil und Bones nur geschäftlich getrennte Wege, die Freundschaft soll nach wie vor intakt sein. Bis zum Saisonende wird Tim Mickelson die Tasche seines Bruders schultern. Bones wechselt die Perspektive und wird schon ab der Open Championship regelmäßig als Reporter für den Sender NBC Sports tätig werden.

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TREFFER Padraig Harrington wurde beim ProAm der FedEx St. Jude Classic vom Golfschläger eines Amateurspielers, dem er gerade eine Golflektion gab, am Ellenbogen getroffen. Harrington befürchtete schon, er könne nie wieder Golf spielen, doch die Verletzung stellte sich nur als sehr schwere Prellung heraus. Rechtzeitig zur Open Ende Juli in Birkdale sollte er auch wieder schmerzfrei spielen können.

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DES MONATS

DREI FRAGEN AN… ROBERTKARLSSON

2018 werden Sie als Co-Kapitän von Thomas Bjørn das europäische Team unterstützen. Was erwartet die Spieler im Le Golf National, dem Austragungsort des Ryder Cup 2018? Momentan beschäftigen wir

Herr Karlsson, Sie waren bei zwei Ryder Cups dabei. Schildern Sie uns Ihre Gemütslage vor Ihrem ersten Abschlag beim Debüt … Ich hatte Hilfe. Ich habe beim Einschla- gen auf einer Leinwand gesehen, wie Tiger Woods in der Gruppe vor uns fast am Ball vorbeigeschlagen hat. Der Ball flog so weit nach rechts, das war schon unglaub- lich. Ich habe auf diesem Loch vor und nach Tigers Schlag niemanden gesehen, der seinen Ball in dieses Wasserhinder-

schlag, der Driver wird ab und an in der Tasche bleiben. Wir haben den Vorteil, dass wir den Platz seit Jahren auf der Tour spielen. Allerdings kennen wir ihn nur in den Sommer- monaten, nicht im Oktober. Dafür ist es zu früh. Es gibt vier Spieler, bei denen man fest davon ausgehen kann, dass sie dabei sind. Das sind Rory McIlroy, Sergio García, Henrik Stenson und Justin Rose. Die restlichen Plätze sind absolut offen. Thomas Pieters und Rafa Cabrera-Bello spielen sehr konstant, aber sie müssen es erst noch beweisen. Sprechen Sie schon über Personalien?

uns stark mit dem Kurs, der das komplette Gegenteil von Hazeltine sein wird. Dort hatten wir kaum Rough, die Fahnen zumeist in der Grünmitte, es war ein Paradies für Longhitter. Im Le Golf National wird es deutlich

nis geschlagen hat. Er hat es mittig getroffen. Dann habe ich mir ge- dacht, es wird schon schiefgehen.

schwieriger werden; viel enger vom Ab-

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NEWS TICKER NACHWUCHS Falko Hanisch aus Berlin gewinnt die 14. Allianz German Boys &

Girls. Auch in der Natio­ nenwertung siegte Team Deutschland I, Platz 2 teilten sich Dänemark

und Team Deutschland II. Stargast in St. LeonRot war Ryder Cup 2014Kapitän Paul McGinley +++ THRONFOLGE Die Koreanerin So

Yeon Ryu wird nach einem Sieg bei der Walmart NW

Arkansas Championship als neue Nummer 1 im Damengolf geführt +++ FIRESTARTER Die Fox­ conn Czech Ladies Challenge, ein Turnier

der Ladies European Tour Access Series, musste nach zwei Runden abgebrochen werden. Der Grund: das Clubhaus stand in

PORSCHE EUROPEAN OPEN Nach zehn Jahren Pause kehrt die Tour zurück nach Hamburg. Zum grünen Adler

Flammen +++ IDIOTEN Zwei Jugendliche zerstörten mit 4WheelBikes die Grüns des Golf Club of Houston, auf dem jedes Jahr die Shell Houston Open stattfinden.

Obwohl der Fall durch die Presse ging, kehr­

M

Geschehen genießen können, wurden allein auf den Finalbahnen 17 und 18 ca. 15.000 Kubikmeter Erde zu Natur- tribünen aufgeschüttet. Ebenso wie die BMW International Open, die direkt nach der U.S. Open stattfindet, geht die Porsche European Open direkt nach einem Major- Turnier, nämlich der Open Champion- ship über die Bühne. Das nährt die Hoffnung, dass kurzfristig noch weitere hochkarätige Spieler verpflichtet werden könnten, die ja schon den großen Teich überquert haben, um in Birk- dale um den Claret Jug zu spie- len. Wenn es nach Veranstalter 4Sports geht, soll die Porsche European Open in Hamburg nicht nur ein einmaliges Gastspiel geben, sondern dauerhaft im hohen Norden stattfinden. Besonders stolz ist man auf ein fast kom- plettes Teilnehmerfeld aus Deutschland. Sechs der sieben für die European Tour spiel- berechtigten Golfer wer-

it 7.161 Metern Länge darf sich der Nord Course der Golfanlage Green Eagle rühmen, der längste Golfplatz in der Ge-

ten die Jungs einige Tage später mit ihren Maschinen zurück. Mitarbeiter des Golf­ clubs erwischten sie in flagranti +++

schichte der European Tour zu sein. Wenn Normalogolfer versuchen, dieses Monster von den Champions Tees zu bezwingen, stoßen sie schnell an ihre Grenzen bzw.

LEBENSZEICHEN Jungprofi Dominic Foos belegte bei der Made in Denmark

wären froh, wenn sie irgendwann einmal das Ende der unfassbar langen Bahnen erreichen würden. Mit einem CR-Wert von 78 und einem Slope von 150 wird der Nord Course vom DGV als schwerster Platz Deutschlands gelistet. Für die Porsche European Open wurden innerhalb kürzester

Challenge einen sen­ sationellen zweiten Rang +++ LEBENS- LANG Seit 1926 spielt der 103jährige Willie Cuthbert im englischen Kirkintilloch Golf Club und hält damit den Welt rekord für die längste Mitglied­ schaft. Stilecht benutzt er auch heute noch einen Driver aus dem Jahr 1938 +++ GENETISCH John Daly II, Sohn

Zeit sechs Grüns umgestaltet, so soll inter- nationale Turnierqualität gewährleistet werden. Auch einige Bunker wurden dichter an die Grüns gerückt und mit steileren Kanten versehen, um Golfstars wie PGA Championship-Sieger Jimmy Walker, Ryder Cup-Held Patrick Reed oder dem Masters Champion von 2011 Charl Schwartzel auf den Zahn zu fühlen. Damit die hoffentlich zahlreichen Zu- schauer auch beste Sicht aufs spektakuläre

des legendären Golfrüpels, er­ zielte bei einem Nachwuchsturnier sein erstes Hole in One.

den in der Hansestadt dabei sein. Nur Martin Kaymer wird nicht in Hamburg spielen.

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Agilium Freestep 2.0 Weniger Knieschmerz. Mehr Leben.

„Aktiv trotz Arthrose – die Agilium Freestep 2.0 ermöglicht mir eine bessere Mobilität und Lebensqualität.“ Christian Neureuther Ehemaliger Skirennprofi, Arthrose im linken Knie, trägt die Agilium Freestep seit April 2016.

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DER GOLFTEST Ben Crane ist einer der verrücktesten Typen auf der PGA Tour. Das lässt für unseren Golftest auf einiges hoffen ...

Bist du je im Lauf- schritt zum Abschlag gehetzt, weil du zu spät dran warst?

Letztes Jahr rief mein Caddie: „Du hast noch vier Minu­ ten!“ Ich antwortete: „Ich bin in drei Minuten zurück“, sprintete zur Toilette und schaffte es gerade noch zum Abschlag. Lieber zwei Strafschläge als eine volle Hose! Letztes Jahr habe ich in einem Hindernis einen Stein gestreift, der hervorstand. Ich dachte, die Regel würde dafür keinen Strafschlag vorsehen, doch das war falsch. Als ich es gemerkt hatte, disqualifizierte ich mich selbst. Nein, aber als ich einmal einen Abschlag völlig vergeigt hatte, warf ich den Driver im Affekt schwungvoll in einen Wald. Ein kleiner Junge rannte hinterher und holte ihn sich. Er durfte ihn natürlich behalten! Fast. Einmal sagte mein Caddie zu mir: „Es wäre viel­ leicht besser, keine weiteren Bälle mehr zu verlieren. Ich möchte nicht, dass wir auf der Zielgeraden mit leeren Taschen dastehen, falls du dann noch einen brauchst.“ Nein, aber vor ein paar Jahren habe ich mal einen Typen mit 8&7 vom Platz gefegt. Wie hieß er gleich? Ach ja, Rory McIlroy. Ich glaube aber, er hat sich ganz gut von dieser herben Niederlage erholt. Ist mein Kehlkopf ungewöhnlich genug? Mein Ball lag an einem Baum, ich versuchte einen Abpraller. Plötzlich lag ich nach Luft japsend am Boden. Ich kassierte zwei Strafschläge, weil ich mich selbst getroffen hatte. Ich habe mal gegen einen Kumpel, der Handicap 15 oder so spielt, einen ChipWettbewerb verloren. Er hat sechsmal in Folge besser gechippt als ich und das Match verdient gewonnen. Ich hatte acht oder neun. Mein schönstes Ass schlug ich auf dem 5. Loch der Honda Classic. Die Fahne steckte direkt hinter demWasser und ein Mitspieler meinte: „Wer ist verrückt genug, die Fahne anzugreifen?“ Ich war’s! Ja, sogar auf der Tour! Mein Ball lag neben dem Grün und ich wollte einen gewaltigen Lobshot spielen. Ich gab Vollgas und der Schlägerkopf zog sauber unter dem Ball durch, ohne dass sich dieser gerührt hätte. Viel zu oft habe ich schon meinen Putter triumphierend erhoben und musste dann zuschauen, wie der sicher geglaubte Putt humorlos am Loch vorbeiging.

ERGEBNIS BIRDIE

Wurdest du je disqua- lifiziert?

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KARTE GELÖST

AUFSTEIGER Stephan Jäger gewinnt drei Wochen nach seinem Sieg beim BMW Charity Pro-Am erneut auf der Web.com-Tour. Mit dem Sieg bei der Rust-Oleum Championship sichert sich der 28-jährige Münchner seine Karte für die PGA Tour-Saison 2017/18. Doch das ist dem Führenden in der Geldrangliste nicht genug. Denn mit einem weiteren Erfolg könnte er noch innerhalb dieser Saison zu den großen Jungs wechseln. „Ich werde bis zum Saisonende so viele Turniere wie mög- lich spielen“, sagte Jäger. „Ich will so schnell wie möglich auf die PGA Tour kommen.“ Im letzten Jahr stellte er mit einer 58 bei seinem ersten Web.com-Turniersieg einen neuen Rundenrekord im U.S.-Profigolf auf.

Hast du je vor Wut einen Schläger zer- trümmert?

ERGEBNIS PAR

Gingen dir auf der Runde schon einmal die Bälle aus?

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Hast du je ein Match- play mit dem Maxi- malergebnis 10&8 gewonnen? Hast du deinen Ball je an einem wirklich ungewöhnlichen Ort wiedergefunden? Hast du je eine Golf- wette gegen einen hohen Handicapper verloren?

ERGEBNIS PAR

ERGEBNIS BIRDIE

NACHRUF TRAUER Roberto De Vicenzo ist tot. Der argentinische Open-Champion von 1967 verstarb im Alter von 94 Jah- ren. De Vicenzo gewann 212 Profigolfturniere, vor-

ERGEBNIS BIRDIE

Hattest du schon ein Hole in One?

ERGEBNIS BIRDIE

nehmlich in Südamerika, aber auch auf der PGA Tour und der European Tour. 1968 sorgte eine falsch ausgefüllte Scorekarte dafür, dass er einen möglichen Sieg

Hast du schon einmal einen Luftschlag ge- macht?

ERGEBNIS BIRDIE

beim U.S. Masters verpasste. Berühmt wurde sein Ausruf „What a stupid I am!“, als er bemerkte, dass statt der korrekten „3“ eine „4“ auf seiner unterzeichneten Karte stand. Robert

Hast du schon einmal einen Putt gefeiert, der nicht reinging?

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De Vicenzo verstarb am 1. Juni in Argentinien.

TOTAL -8

Erwartungsgemäß läuft Ben Crane zur Höchstform auf und setzt eine neue Rekord- marke. Nächstes Mal tritt Zach Johnson beim Golftest an!

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TWEET IT! Verlorenes Golfgepäck, Poolpartys, Promi-Nachwuchs, eine mysteriöse Golfwette und zwei Internet-Trolle, deren Flehen um verbale Maulschellen prompt erhört wurde – die Social Media-Highlights!

Kann man sich kaum ausdenken. Zweimal in Folge ging Michael Buttacavolis Golfgepäck verloren. Erst verpasste er die Quali zur U.S. Open, dann war auch die Quali zur Open Championship in Ge­ fahr. In London tauchte die Tasche jedoch recht­ zeitig wieder auf.

Brooks Koepka feierte seinen Überraschungssieg bei der U.S. Open stilecht mit seiner neuen Freundin, der Schauspielerin Jana Sims und einer dürftig bekleideten Entourage.

Paulina Gretzky postete das erste Bild ihres zweiten Sohns River Jones Johnson, gehalten von Papa Dustin, noch direkt aus dem Kreißsaal, inklusive Heiratsantrag. Läuft für die Nr.1 der Welt!

Zweimal tippte dieser Golfexperte schon die Sieger der MajorTur­ niere 2017 richtig. Sollten nun Rickie Fowler die Open und Justin Thomas die PGA gewinnen, kassiert er 2 Mio. Pfund. Sollte klappen, denn „JB“ verfügt laut eigener Aussage über eine Zeitmaschine ...

Justin Thomas wurde via Twitter von einem „Fan“ übel beleidigt. Der Golfstar reagierte großartig und attestierte bei dem Internet­ Troll akute Dummheit, Alko­ holprobleme und fehlendes Golftalent. Großer Sport!

Golfprofi Steve Elkington warf Rory McIlroy auf Twitter vor, von Golf so gelangweilt zu sein, dass ihm 100 Mio. auf der Bank und vier Majortitel genügen würden. Rorys Antwort: „Es sind eher 200 Mio. Nicht so schlecht für einen gelangweilten 28Jährigen.“

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»TRUMPEL«-TIER NEWS FAKENEWS Auch diesen Monat sorgte der U.S. Präsident für Golfschlagzeilen: Scheinbar pfeift Donald Trump auch auf dem Golfplatz auf Etikette. Auf einem Video kann man ihn beobachten, wie er mit einem Golfcart über ein Grün seines Trump National Golf Club in Bedminster, New Jersey, fährt. Entgegen seiner

VO N G R U N D A U F S TA R K

Wahlkampfversprechen, während seiner Amtszeit kein Golf spielen zu wollen, verbrachte Trump bislang über 20 Prozent seiner präsidialen Lebenszeit auf einem Golfresort. Beim Auktionshaus RR Auctions kann man derzeit ein gebrauchtes Golfset des Präsidenten ersteigern. Aufgrund einer untypischen Gravur vermuten Kenner jedoch, das Set sei so gefälscht wie die „TIME Magazine“- Covers, die in Trumps Clubhäusern hängen.

Auch abseits des Fairways kann man immer wieder Innovationen auf dem Golfmarkt entdecken, die es wert sind, erwähnt zu werden. Hier unsere Ausbeute: HOT NOT OR DATENKRAKE Die Arcos Caddie App kennt dank Schlägersensoren die Fä­ higkeiten des Nutzers, hat 386 Mio. Geopunkte auf 40.000 Golfplätzen gespeichert und gleicht diese u.a. mit dem aktuellen Wetter und

anderen Risikofaktoren ab. Widerspruch ist zwecklos.

BIBEL Knapp 3,5 Kilo bringt „And The Putter Went ... PING“ auf die Waage. Auf 530 Seiten wird die Geschichte von Karsten Solheim und der von ihm

gegründeten Golfmanufaktur bis ins kleinste Detail nacher­ zählt und illustriert.

MINI-SIMULATOR RMotion ver­ spricht, ein vollwertiger Golfsimulator für ca. 300 Euro zu sein. Das Set be­ steht aus vier Sensorclips, die am

Schaft befestigt werden. Auf dem Bildschirm sieht man auf acht Plätzen die Bälle fliegen.

© 2017 TAYLORMADE GOLF COMPANY LIMITED. ADIDAS, THE 3-BARS LOGO, AND THE 3-STRIPESMARK ARE REGISTERED TRADEMARKS OF THE ADIDAS GROUP. ADIDAS GOLF TOUR PROFESSIONALSWEAR A VARIETY OF ADIDAS GOLF APPAREL AND FOOTWEAR. BOA IS A REGISTERED TRADEMARK OF BOA TECHNOLOGY, INC. P O W E R B A N D B O A ®

B O O S T

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COUNTDOWN | MEIN LIEBLINGSLOCH

LIEBLINGSLOCH Der ehemalige Masters-Sieger aus Südafrika favori- siert ein wildes Par 5 auf einem Platz, wo er schon drei Mal gewonnen hat. Nr. 13 LEOPARD CREEK CHARL SCHWARTZEL D ie Nummer 13 des Leopard Creek Country Club ist mein Lieblingsloch auf meinem weltweiten Lieblingsplatz. Aus golferischer Sicht ist es ein einschüch- Eisen 3 oder 4 ins Grün. Spielt man von den vorde- ren Abschlägen, ist es ein 5er- oder 6er-Eisen. Doch selbst wenn der zweite Schlag etwas kürzer ist, ist es relativ schwierig, das kleine Grün zu treffen.

Zwei gute Schläge geben dir eine Birdie-Chance. Ein verzogener Schlag bringt jedoch schnell eine Sechs auf die Scorekarte. Es ist also eine wirklich gut gestaltete Golfbahn. Aber der eigentliche Grund, warum die 13 des Leopard Creek CC mein Lieblingsloch ist, ist die Umgebung. Die Bahn grenzt links an den Kruger- Nationalpark. Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, wo du auf dem Grün stehst und wilde Flusspferde, Giraffen oder Gazellen in ihremnatürlichen Lebens- raum beobachten kannst. Paviane oder Krokodile auf dem Platz sind ebenfalls keine Seltenheit. GT

terndes Par 5 mit einem Fluss, der das Fairway schneidet und dann links entlang verläuft. Man muss mit dem Abschlag carry über das Wasser- hindernis kommen und den großen Bunker auf der rechten Seite vermeiden. Dann eröffnet sich die Chance, das Grün mit dem zweiten Schlag zu er- reichen. Außerdem sollte man sich vor dem Rechts- Links-Gefälle des Fairways in Acht nehmen, das auf das Flüsschen zuläuft. Die Abschlagsposition wird für die Alfred Dunhill Championship oft verändert. Nach einem guten Abschlag von den hinteren Tees hat man ein

NR. 13, LEOPARD CREEK, SÜDAFRIKA Par 5, 505 Meter

Illustration: Gary Lees

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COVER | JOE MILLER

STECKBRIEF Geb.: 18. November 1984 in London

Größe: 1,93 Meter Gewicht: 125 Kilo

Spitzname: The Total Package Driver: Callaway XR, 2° Loft, Fujikura XXXSchaft Erfolge: REMAX World Long Drive Champion 2010, 2012/ Diverse European Championships

LANG! UNERHÖRT

Er lässt Bubba Watson oder Rory McIlroy ummehr als

100 Meter kurz, ist der amtierende Long Drive World Champion und Weltrekordhalter. Im Interviewmit GOLF TIME gewährt der Engländer Joe Miller

Einblicke in die Welt eines geborenen Weitenmonsters. Von Götz Schmiedehausen

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S

Tasche zurück nach Las Vegas. Einen Monat vor der WM trat ich bei einem Turnier gegen die amerikanischen Top-Hitter an und gewann deutlich. Deshalb war es natürlich besonders bitter, als ich bei der WM früh gegen den späteren Champion Tim Burke ausschied, der bei deutlich besseren äußeren Bedingungen schlagen konnte als ich. Danach war ich ziemlich frustriert und musste mich mental gewaltig zusammenreißen, als es darum ging, ein weiteres Jahr auf die nächste World Championship hinzuarbeiten. Ich befand mich auf dem absoluten Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit, hatte gute äußere Be- dingungen und besaß absoluten Siegeswillen. Deshalb gewann ich meine Matches mit Längenunterschieden von 25 bis knapp 70 Metern. Normalerweise entscheiden nur wenige Meter, manchmal nur Zentimeter über Sieg oder Niederlage. So deutlich hat noch keiner vor mir eine World Long Drive Championship gewonnen. Das Publikum in den USA wird es nicht unbedingt erfreut haben, dass ein Engländer ihre Stars aufmischt. Schon richtig, 99 Prozent der Zuschauer kommen aus den Staaten und die Leute klatschen natürlich für ihre Leute. Doch die Publikumsreaktion am Finaltag erinnerte mich stark an die Szene aus dem Film „Rocky IV“, als die Russen erst alle gegen Rocky waren, am Ende jedoch für den Champion gejubelt haben. Der Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson hat auf Twitter behauptet, er könne einen Golfball 450 Meter weit schlagen. Wie war deine Reaktion? Als ich das gehört habe, musste ich schon sehr lachen. Viele Leute haben das ernsthaft geglaubt. Doch für uns Long-Drive-Athleten war dieser Tweet gar nicht so schlecht, denn unser Sport kam dadurch Was war 2016 anders als im Jahr zuvor?

chon allein das Geräusch klingt martialisch. Wenn Joe Miller den Driver schwingt, hört sich das an, als würde ein Riese mit einer Bahnschiene auf eine Eisenkugel dreschen. Seit seinem ersten Weltmeistertitel 2010 ist der

32-jährige Engländer eine feste Größe in der Weltspitze der Weitenjäger. Im Guinness Buch wird sein Schlag über 512 Meter als längster, offiziell gemessener Long Drive geführt. 2016 erkämpfte er sich nach 2010 zum zweiten Mal den Gürtel des World Long Drive Champions. Für den erneuten Titelgewinn benötigte Miller „nur“ 390 Meter. Schon mit vier Jahren, als ich gerade mit Golf angefangen hatte. Im Verhältnis zu den anderen Kindern meines Alters flog mein Ball meilenweit. Mit elf oder zwölf Jahren konnte ich weiter schlagen als die meisten Erwachsenen. Zwei Jahre später bekam ich einen ordentlichen Wachstumsschub und ließ auch meinen Vater kurz, der bis dahin der unangefochtene Longhitter in unserem Golfclub war. Wie verlief dein Einstieg in die Long-Drive-Szene? 2003 hing in unserem Golfclub ein Flugblatt aus, in dem über ein Qualifikationsturnier zur Weltmeisterschaft im Long Drive informiert wurde. Mein Vater hat es entdeckt und mich sofort angemeldet. 2004 habe ich mir meinen ersten speziellen Long-Drive- Driver zugelegt, ein Cobra-Modell mit 3 Grad Loft. Ein Jahr später wurde ich Europameister und stellte mit 433 Metern einen neuen Europarekord auf. Ab diesem Zeitpunkt habe ich begonnen, den Sport wirklich ernst zu nehmen. 2005 konnte ich mich das erste Mal für die World Long Drive Championship in Las Vegas qualifi- zieren. Seither war ich immer dabei und wurde jedes Jahr besser. 2008 belegte ich den achten Platz und 2009 dachte ich schon, es könnte mein Jahr werden. Aber dann wurde ich krank und lag zwei Wochen auf der Nase. Auf 2010 habe ich mich deshalb umso intensiver vorbereitet und gewann meinen ersten Weltmeister- titel. Dieser Sieg sorgte dafür, dass ich den Sport als Vollzeitprofi ausüben konnte, denn nun war ich für die Sponsoren interessant geworden und wurde auch zu den gutbezahlten Schauwettkämpfen eingeladen. Trotzdem musstest du sechs Jahre bis zum zweiten Titel warten. Warum? Nachdem ich 2011 und 2012 jeweils erst im Halb- finale geschlagen werden konnte und Platz 3 belegen konnte, wurde ich immer als Favorit auf den Titel gehandelt. In Europa bspw. blieb ich zwischen 2012 und 2014 ungeschlagen und habe bei 19 von 19 Events gewonnen. 2015 kehrte ich mit diesem Rekord in der Ab welchem Alter konntest du den Ball weiter schlagen als andere Golfer?

DAS PHÄNOMEN JOE MILLER IN ZAHLEN

36% HÖHERER ABFLUGWINKEL Miller: 14,6° Tour Pro: 10,7°

79% HÖHERE FLUGKURVE Miller: 48,8 m Tour Pro: 27 m

41% LÄNGERE FLUGZEIT Miller: 8,9 Sek. Tour Pro: 6,3 Sek .

44% MEHR CARRY Miller: 352 m Tour Pro: 245 m

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DURCHSCHNITT

OPTIMUM

Länge: 365 m Carry: 338 m

Länge: 402 m Carry: 365 m

Schwunggeschwindigkeit: 237 km/h Ballgeschwindigkeit: 350 km/h

Schwunggeschwindigkeit: 245 km/h Ballgeschwindigkeit: 365 km/h

Smashfaktor: 1,48

Smashfaktor: 1,50

Smashfaktor: 1.800 rpm

Smashfaktor: 1.400 rpm

Abflugwinkel: 14 °

Abflugwinkel: 16°

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COVER | JOE MILLER

Das „Total Package“ drischt mit 245 km/h Schwunggeschwindigkeit auf den Ball

Überlange Driving Range – so sieht eine Long Drive Championship Arena von oben aus

ins Gespräch. Doch mal ganz ehrlich, The Rock hätte keine Chance. Ich habe Schläge von ihm gesehen und sein Schwung ist furchtbar. Zugegeben, mit seiner Statur und seinen Muskeln könnte er verhältnismäßig lange Bälle schlagen, aber ich denke nicht, dass ich mir Sorgen machen muss. Ich würde eine Herausforderung jederzeit annehmen. Wie weit würde ein Durchschnittsgolfer den Ball schlagen, der über deinen Körper mit all den speziell auf Long Drive trainierten Muskeln verfügen würde? Mit Sicherheit sehr viel weiter, als er es jemals zuvor getan hätte, das ist klar. Doch letztlich muss auch die richtige geneti- sche Veranlagung vorhanden sein. Es ist nicht allein der Körper, es ist auch die Fähig- keit, die Bewegungsabfolge mit maximaler Effizienz zu einem funktionellen Schwung zusammensetzen zu können. Man kann so groß und muskulös sein wie man will, wenn dieses Puzzlestück nicht vorhanden ist, wird man im Long Drive nie etwas erreichen. Wie viel Zeit verbringst du in der Muckibude? Ich mache jeden Tag, sieben Tage die Woche ca. zwei Stunden intensives Workout. Mein Programm besteht aus schnellen, kraftvollen Übungen, viele Sätze, viel Gewicht. In meinem Sport dreht sich alles um Kraft. Entsprechend gehaltvoll ist auch meine Ernährung. Ich esse achtmal am Tag sehr proteinhaltige Nahrung. Da kommen leicht 8.000 bis 10.000 Kalorien zusammen.

Wie unterscheidet sich deine Ausrüstung von dem Driver eines Tourspielers wie bspw. Dustin Johnson? Tourspieler benutzen meist Driver, die ca. acht bis neun Grad Loft aufweisen. Amateure benötigen eher zehn bis zwölf Grad. Meine Driver hingegen haben nur ein bis zwei Grad Loft, das ist ein Hauptunter- schied. Dann ist mein Schlägerschaft etwa 1,22 Meter lang mit einem XXX-Stiff-Flex. Der normale Driver bei Profis oder Amateu- ren ist meist zehn Zentimeter kürzer und deutlich flexibler. Erst wenn man Schwung- geschwindigkeit von 230 bis 240 km/h generieren kann, mutiert mein Driver zur Waffe. Doch Tourspieler wie Dustin Johnson, die knapp 200 km/h erreichen, würden mit meinem Driver sogar deutlich kürzer bleiben als mit ihren Standardschlägern. Der Ball würde viel zu flach wegfliegen. steifen Schäften. Golf ist ein ganz anderer Sport als Long Driving. Es ist im Grunde auch ein anderer Schwung. Mit meinem normalen Driver erreiche ich ca. 330 bis 350 Meter, doch auf einer Golfrunde, auf der ich einen guten Score spielen will, bleibt der Driver ohnehin meist stecken. Dann nehme ein langes Eisen. Mit dem Eisen 2 erreiche ich relativ sicher 270 Meter. Wenn der Driver rauskommt, dann nur, wenn rechts und links viel Platz ist. Wenn du normales Golf spielst, benutzt du dann normales Equipment? Ja klar, in meiner Golftasche stecken normale Schläger, wenn auch mit relativ

Warum bist du kein sehr guter PGA Tour- Spieler, wenn du an einem Loch ein Eisen nehmen kannst, das Rory McIlroy oder Bubba Watson mit dem Driver spielen müssen? Nur, weil man den Ball über 350 Meter weit schlagen kann, heißt das nicht zwin- gend, dass man auch der beste Golfer ist. Ich glaube auch nicht, dass jemand, der auf jedem Grün nur einen Putt braucht, zwangsläufig Weltklasse wäre. Denn zuvor muss man das Grün erst einmal erreichen. Ich spiele Handicap –4, das ist gut, aber weit weg von Weltklasse. Wenn ich auf Sicherheit spiele, komme ich zwar mit dem Eisen an die Posi- tionen, an denen die Weltspitze mit dem Holz zu finden ist. Doch anschließend muss auch ich die Folgeschläge spielen und ich bin weder im Kurzspiel noch im Putten Weltklasse. Nur beim Texas Scramble, das garantiere ich, gewinnt in 99,9 Prozent der Fälle die Gruppe, in der ein Long-Drive- Athlet mitmischt. Denn bei den meisten Par-5-Löchern liege ich nach dem Abschlag um die 100 Meter vom Grünanfang entfernt. Zollen die Golfstars dir für deine Leistungen Respekt oder bist du für sie eine Freakshow? Jeder Tourspieler, den ich bislang getroffen habe, war restlos begeistert. Denn er kann mehr als jeder andere Golfer unsere sportliche Leistung würdigen. Diese Jungs lieben uns, was vielleicht anders wäre, wenn ich bei einer Open Championship antreten und jeden Drive 370 Meter das Fair- way runterknallen würde. Aber die Gefahr besteht derzeit noch nicht. GT

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EVENT | CALLAWAY’S KINGS OF DISTANCE

GOLFTAG EPISCHER

96 begeisterte Amateurgolfer erlebten einen unvergesslichen Golftag auf Gut Kaden. Sie testeten das neueste Callaway-Equipment und bekamen Trainingstipps von Matteo Manassero sowie den Long-Drive-Welt- meistern Joe Miller und Sandra Carlborg.

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STARGAST Der viermalige EuropeanTourSieger Matteo Manassero gab den Teilnehmern wertvolle Trainingstipps

ZONE 5 Putting mit Jon Taylor, der von Matteo Manassero untertsützt wurde

ei 20 Grad und Wolken trafen die meisten der 96 Teilnehmer der dritten KoD-Austragung in Deutschland mit Pullover oder gar Regenjacke auf Gut Kaden Dafür bereitete Callaway eine prächtige Bühne: Der Tourtruck, der die European Tour bei allen Turnieren auf dem europäischen Kontinent begleitet, war für das Spektakel ebenso nach Hamburg gebracht worden wie der viermalige European-Tour-Champion Matteo Manassero, die viermalige World- Long-Drive-Weltmeisterin Sandra Carlborg sowie der amtierende Long-Drive-Welt- meister Joe Miller. Außerdem standen er- fahrene Golflehrer wie Jon Taylor und Paul Holley bereit, die das Coaching im Putting übernahmen und individuelle Trainingstipps für jeden Teilnehmer gestalteten. B ein. Trotz der prognostizierten Regenschauer war die Laune bestens. Schließlich stand den GOLF-TIME-Lesern ein wahrhaft epischer Golftag bevor.

MILLIONEN-TRUCK Der Callaway Tourtruck ist eine Spezialanfertigung mit der teuersten Zugmaschine, die Mercedes bislang in Europa auslieferte

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EVENT | CALLAWAY’S KINGS OF DISTANCE

QUICK-FIX Paul Holley (re.) gab 96 Tipps

LONGHITTERIN Sandra Carlborg zeigte einige PowerDrives

VIDEO SEHEN

SANDSPIEL Manassero (li.) in der BunkerZone

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FANTASTISCHER TAG „Es war ein fantastischer Tag und wir haben einige wirklich epische Längengewinne ge- sehen“, sagte Sue Page, Public Relations und Events Manager bei Callaway. Denn das Ziel des Tages war eindeutig definiert: mehr Länge vom Tee zu generieren – mit indivi- duell gefitteten Callaway GBB Epic Drivern. Die Teilnehmer schlugen in der Fitting-Zone zunächst mit ihren regulären Drivern ab. Die Daten wurden per Trackman erfasst. An- schließend bauten die Callaway-Fitter einen optimal passenden Epic-Driver zusammen und ließen den Spieler abermals abschlagen. Das Ergebnis: Einige Teilnehmer verbesserten ihre Drivelänge um 50 bis 60 Meter! Diese deutliche Steigerung war sicherlich auch das Resultat der Driving-Tipps, die Carlborg und Miller vermittelten. Beide Long-Drive- Champions zeigten die korrekte Ausrichtung, Gewichtsverlagerung und Schwungbewegung, deren es für einen möglichst langen Abschlag bedarf. Während die Schwedin Carlborg einige beeindruckende Drives mit ihrem 5-Grad-Driver demonstrierte, musste Miller passen. Er konnte aufgrund einer Nacken- zerrung keinen einzigen Ball schlagen.

MEDIA-ZONE SkyModerator Uwe Bornemeier (re.) ...

... ließ die Spieler ans Mikro

SIEGERTEAM Das grüne Team gewann durch die längsten Drives im Finale jeweils einen gefitteten EpicDriver

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DRIVER-FITTING Callaway­ Experten stellten jedem Spieler einen optimal an­ gepassten Driver zusammen

SONDERWÜNSCHE Beim Fitting wurden auch Vorlieben beim Ballflug diskutiert

296 METER IN DEN WIND Beim großen Finale bewies der Engländer allerdings sein Talent für die große Bühne. Kurzerhand moderierte er die Long-Drive- Show von Kollegin Carlborg. Die Schwedin machte sich zunächst mit ihrem 7er-Eisen warm. Lockere 165 Meter zeigte der Track- man an. Anschließend ging es über das Hybrid (220 Meter) zu den verschiedenen Drivern. Mit ihrem LET-Tour-Driver beför- derte sie die Kugel auf 265 Meter – bei starkem Gegenwind –, ehe sie mit dem 5-Grad-Driver, der für die Long-Driver-Meisterschaften eingesetzt wird, auf 296 Meter kam. Damit knackte sie zwar nicht ihren Weltrekord für den längsten Abschlag einer Frau (357 Meter). Doch knapp 300 Meter bei Gegenwind sind dennoch eine starke Leistung. Nach der Long-Drive-Show ging es für die acht Teams um den Titel „Kings of Distance 2017“. Aus jeder Mannschaft traten die Spieler an, die beim Fitting zuvor den viertlängsten und den längsten Drive des Teams geschlagen hatten. Der bessere von zwei Versuchen jedes Spielers wurde gezählt, beide Ergebnisse der Team-Finalisten addiert. DRIVER FÜRS SIEGERTEAM Mit einer Gesamtlänge von 565 Metern und fünf Metern Vorsprung auf das zweitplatzierte Team Rot gewann schließlich die Mannschaft des grünen Teams. Mit ihren Abschlägen sicherten die beiden Finalisten allen zwölf Mitgliedern ihrer Mannschaft die perfekt gefitteten Epic-Driver als Gewinn. Der Jubel war entsprechend groß. Doch anstatt enttäuscht zu sein, freuten sich die anderen sieben Teams mit den ver- dienten Siegern. Denn auch sie erlebten einen epischen Golftag auf Gut Kaden. GT

Spieler in der DrivingZone

Sichtbare Flugkurve mit Shot Tracer

Die Putts wurden mit dem Trackman ausgewertet

Joe Miller im Tourtruck

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GRIP CHALLENGE Manassero im Tourtruck

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