GOLF TIME 5/2021
Von Frankreich ging es gleich direkt nach Südengland, wo sich Siem in nur drei Tagen auf die Links-Bedingungen im Royal St. George’s Golf Club einstellen musste. Doch der Ratinger schwebte immer noch auf Wolke sieben und nahm den Schwung der Vorwoche unverändert mit. Von Runde eins an spielte Marcel groß auf und etablierte sich im vordersten Spitzenfeld. Zwar musste er in Runde 4 noch ein wenig Federn lassen, am Ende stand aber dennoch ein toller 15. Platz zu Buche, Siems beste Major-Platzierung seit dem 12. Platz bei den U.S. Open 2014. Die englischen Fans auf der Anlage zollten dem Deutschen ordentlich Beifall an allen vier Tagen. Am Finaltag dauerte es zwar bis zur 18, ehe das erste und einzige Birdie des Tages auf die Score-Karte wanderte. Umso mehr genoss er dieOvationender Fans. „Heute sind leider sehr viele Putts ausgelippt“, ana- lysierte er seine Vorstellung. „Ich war heute Morgen sehr müde. Ein Birdie hätte geholfen, um in Gang zu kommen. Das ist leider den ganzen Tag nicht passiert. Es war ein bisschen deprimierend.“ Nichtsdestotrotz fühlte sich Marcel Siem rundum wohl bei seinem Kurztrip auf die große Bühne. „Auf der 18 hat es mich ganz besonders gefreut, die Woche so mit einem
oder Justin Rose erhalten haben. „Ich habe gerade erfahren, welch große Namen sich diese Medaille in der Vergangenheit gesichert haben und ich bin stolz, dass meiner nun dazugehört“, erklärte der Amateur, der tags darauf ins Profilager wechselte. Nach seinem Studium an der Univer- sity of Louisville (Finanzwissenschaften) macht der aus Maxhütte-Haidhof im Land- kreis Schwandorf stammende Deutsche nun Ernst in Sachen Golf. Schmid hat eine beein- druckende Laufbahn als Amateur vorzu- weisen. Zwei Europameisterschaften holte der 23-Jährige, gehörte zuletzt zu den besten Amateuren weltweit. Und durfte dadurch drei Mal bei einemMajor-Turnier abschlagen. „Ich freue mich sehr auf meine Profi-Karriere“, erklärte Schmid. „Hoffentlich bekomme ich demnächst ein paar Möglichkeiten, mich auf der großen Bühne zu zeigen.“ Mit einer Sponsoreneinladung startete Matthias Schmid seine Profikarriere im Rah- men der European Tour bei der Cazoo Open in Wales. Und schaffte es prompt ins Geld. Mit dem Gesamtscore von 1-unter-Par landete der 23-jährige Deutsche auf dem geteilten 47. Platz. Der erste Preisgeld-Scheck wurde auf 6.044,50 Euro ausgestellt. Der Anfang einer großen Karriere? GT
ZUKUNFT Nach dem Gewinn der Silver Medal wechselte Matthias Schmid zu den Profis
Birdie abzuschließen. Die Zuschauer waren die ganze Woche so gut zu mir. Auf der 18 konnte ich sie dann auch ein bisschen auf- muntern. Es war großartig. Ich bin wirklich, wirklich glücklich.“ SILVER MEDAL FÜR SCHMID Ein zweiter Deutscher sorgte in der Open- Woche ebenfalls für Furore. Matthias Schmid sicherte sich mit einem Gesamtergebnis von +2 den 59. Rang und damit die Silver Medal als bester Amateur des Feldes. Eine Aus- zeichnung, die zuvor schon Spieler wie Tiger Woods, Rory McIlroy, José María Olazábal
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