GOLF TIME 5/2022
Wen kann oder darf Luke Donald nächstes Jahr überhaupt in das euro päische Ryder-Cup-Team berufen?
→ Das Preisgeld auf der PGA Tour ist diese Saison bereits um 17 Prozent, auf 427 Millionen U.S.-Dollar, gestiegen und PGA Tour-Commissioner Jay Mo nahan verspricht noch größere Anreize für seine Mitglieder, um die Bedrohung durch LIV Golf abzuwehren. Bis 2025 wird – als eines von zahlrei chen weiteren Turnieren – der Preistopf der Players Championship beispielsweise 25 Millionen U.S.-Dollar betragen. Es ist sogar die Rede von einer neuen interna tionalen Serie – die bereits im nächsten Jahr beginnen könnte – mit dem Verspre chen großer Boni und garantiertem Geld für die besten Spieler der Welt. Im Moment gibt es am Ende der regulä ren PGA-Tour-Saison einen Bonuspool von 20 Millionen U.S.-Dollar für die Top 10 – und das vor den FedExCup-Playoffs, wo der diesjährige Gewinner Rory McIlroy mit 18 Millionen U.S.-Dollar belohnt wurde. Die Nummer 1 der Welt, Scottie Scheffler brachte es in dieser Saison gar auf knapp 25 Millionen U.S.-Dollar. Wer das diesjäh rige Player Impact Program gewinnt (PIP), darf sich über weitere 10 Millionen US Dollar freuen, und das nur, weil er bei den Fans beliebt ist. Rory hat zugegeben, dass „jeder, der in den nächsten Jahren gut spielt, ernsthaft reich werden wird“, aber im Vergleich zu LIV Golf reicht es mögli cherweise immer noch nicht aus, um die Stars davon zu überzeugen, zu bleiben … IST ES WIRKLICH SO SCHLIMM, MITGLIED DER PGA TOUR ZU SEIN?
europäischen Teamkollegen der umstrit tenen LIV-Golf-Serie beigetreten sind. „Es bricht mir das Herz, weil ich zu jedem dieser Spieler eine emotionale Bindung habe“, sagte McGinley gegenüber der Sunday Times. „Ich werde Poulter diese Woche sehen und ihm in Wentworth die Hand schütteln, dasselbe gilt für (Lee) Westwood und all die Jungs, mit denen ich die Teamräume geteilt habe. Diese Bande wird niemals gebrochen.“ McGinley ist auch Vorstandsmitglied der DP World Tour und behauptete vor dem Flaggschiff-Event der Tour in Wentworth, dass „keiner der DP World Tour-Spieler die LIV-Jungs bei unseren Turnieren sehen will“. Starker Tobak, der auch umgehend von dem Spanier Gonzalo Fernandez-Castano, sei nes Zeichens Mitglied der DP World Tour, auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter kommentiert wurde: „Bitte sprich nicht im Namen aller Mitglieder @mcginleygolf. Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass die LIV-Golf-Spieler auf der DP World Tour spielen.“ Die Gräben sind tief und die Stimmung in Wentworth war entsprechend angespannt. Eine der brisantesten Fragen ist, ob die LIV Mitglieder beim Ryder Cup spielberech tigt sein werden. Nachdem die BMW PGA Championship das erste Event der Qualifi kationsphase war, lautet der aktuelle Status so, dass die LIV-Spieler zwar im Ranking geführt werden, aber die Erwartungshaltung
„ES BRICHT MIR DAS HERZ, WEIL ICH ZU JEDEM DIESER SPIELER EINE EMOTIONALE BINDUNG HABE.“
besteht, dass im Februar 2023, wenn das Ge richtsurteil zum schwelenden Konf likt erge hen soll, diese wohl ihre Spielberechtigungen verlieren werden. Der Ryder Cup wird in Zusammenarbeit zwischen der DP World Tour und der PGA von Großbritannien und Nordirland veran staltet. McGinley hat eine klare Meinung zu dem Thema und ist überzeugt, dass es völlig unwahrscheinlich sei, dass die LIV-Golfer spielen werden, wenn der Ryder Cup im Sep tember nächsten Jahres zum ersten Mal in Italien ausgetragen wird. „Wir stehen jetzt auf verschiedenen Seiten“, sagte McGinley. „Es ist wirklich traurig, dass es so weit ge kommen ist. Jeder dieser Spieler kannte die Konsequenzen, als er bei LIV Golf unter schrieb. Sie wussten auch, dass dies für den Ryder Cup zu einem potenziellen Kollateral schaden führen könnte. Sie glauben aber im mer noch, dass sie im Ryder Cup spielen kön nen. Wer weiß, was in den nächsten sechs Monaten passieren wird? Ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber höchst un wahrscheinlich, dass einer von ihnen noch einmal am Ryder Cup beteiligt sein wird.“ GT
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