GOLF TIME 6/2022

TRAINING

ZENTRALES ELEMENT: DER GESÄSSMUSKEL Die gesamte Streckmuskulatur der Beine stabilisiert die Vorneigung des Rumpfes und die Gelenke in der Triple-Flexion. Drei große und oberflächliche Muskeln im Bein bringen Kraft und Stabilität in die Bewegung des Golfschwungs: Gesäßmuskeln, Quadrizeps und Tri zeps. Diese drei Muskeln helfen, den Rückenstrecker und den Großen Rückenmuskel bei vorgeneigtem Oberkörper zu stabilisieren. Um die dafür notwendige Kraft in dieser Muskelgruppe aufzubauen, braucht es ein gezieltes Training für Kraftaufbau und Kraftausdauer. Entscheidend ist die Intensität der Belastung. Zu den gezielten Bewegungen für Beinkraft- und Koordinationstraining gehören alle Übungen auf einem oder zwei Beinen, bei denen sich die Beine abwechselnd beugen und strecken. Kniebeugen, Lunges und Sprünge in verschiedenen Varianten sind optimal. Bevor mit Gewich ten trainiert wird, sollte der Bewegungsablauf der Übung verstanden und sorgfältig geübt werden, da falsches Training mit Gewichten nachteilige Auswirkungen haben kann. IN DER GOLFPRAXIS Je schneller der Schlägerkopf ist, desto weiter fliegt der Ball – eine hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit ist daher eines der wichtigsten Ziele des Golfspielers. Man erreicht es durch Trainieren der fünf grundlegenden motorischen Fähigkeiten: Kraft, Stabilität, Beweglich keit, Geschwindigkeit und Koordination. Gezieltes Training mit den richtigen Übungen kann diese fünf Fähigkeiten entwickeln. Der Zweibeinsprung zum Beispiel trainiert die Beinkraft, die Stabilität der Beinachse und des Rumpfes, die Beweglichkeit der Hüften und Sprunggelenke, die Sprunggeschwindigkeit und die Koordination.

MEDICAL GOLFING KRAFTVOLL ENTSPANNT BEINE & OBERKÖRPER Elementare Faktoren für einen dynamischen und nachhaltig gesun den Golfschwung sind kraftvolle Beine und ein entspannter Oberkörper. Vor allem am Hang! Der Körper des Golfspielers ist in der Ansprechposition stabil und der Golfspieler selbst konzentriert und ruhig. Man kann von der „Ruhe vor dem Golfschwung“ sprechen. Sprung-, Knie- und Hüftgelenk beugen sich synchron, der Schwerpunkt sinkt ab, das Gewicht des Körpers wird gleichmäßig auf den Füßen zwischen Ferse und Vorfuß verteilt. Diese drei Komponenten kombiniert mit der leichten Vorneigung des Rumpfes erhöhen die Stabilität des Körpers. Doch für diese ist noch etwas vonnöten: Muskelkraft.

Der Effekt des Trainings zeigt sich später auf dem Golfplatz. Gut trainierte Beine stabilisie ren in der Ansprechposition den Oberkörper ohne Pro bleme und ermöglichen schnelleres Schwingen und längere Schläge. GT Sollten Sie am Hang mit einem Bein höher stehen als mit dem anderen, müssen Sie Ihr Gewicht trotzdem möglichst gleichmäßig verteilen. Der Höhenunterschied wird im Knie ausgeglichen. Rotieren Sie beim Rückschwung nicht zu stark im Oberkörper. Entscheidend ist, beim Durch schwung aktiv die Ferse des hinteren Beines anzuheben, um dynamisch und explosiv Kraft aus dem Bein zu entwickeln und die Hüfte in die Höhe und nach vorne zu bringen.

Liegt der Ball unterhalb des Spielers am Hang, muss der Rumpf weiter als sonst nach vorne geneigt werden. Last und Hebel nehmen zu, die Beine müssen deutlich mehr Stabilisierungsar beit leisten. Spannen Sie deshalb Ihre Beinmuskeln an, das Gewicht bleibt dabei gleichmäßig auf den Füßen verteilt! Diese Spannung in den Beinen darf während des Rückchwungs nicht gelöst werden.

DAS TEAM VON MEDICAL GOLFING Dr. Christian Larsen (l.) ist Arzt, Forscher, Bestsellerautor und Mitbegründer der Spiraldynamik. Petra Zbuzkova war Leistungsgolferin und arbeitet heute als Physiotherapeutin und Pilates-Lehrerin am Spiraldynamik Med Center in Zürich. Mario Caligari ist Swiss PGA Pro und Head Pro im Golf Club Bad Ragaz.

Fotos: C. Larsen / Thieme

76 GOLF TIME | 6-2022

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