GOLF TIME 7/2019
COVER | 16. SOLHEIM CUP
Caroline „Caro“ Masson stammt aus einer Sportler-Familie, ihr Vater Stephan ist heute Tennis-Trainer im Westfälischen Verband. Sein Vater wiederum machte Druck, weil er gegen einen 16-jährigen Boris Becker seiner- zeit keine Chace hatte. Das prägte: Stephan unterstützt seine Tochter, die aus eigenem Willen mit zwölf Jahren mit dem Golfspiel begann, aber setzt sie nie unter Druck. „Das macht sie schon selber“, weiß er, der beim Solheim Cup wohl der angespannteste Fan in Gleneagles war. Masson, seit 2009 Proette, ist eine der wenigen Damen, die inzwischen vom Golfspielen leben können. Aber: Nur fünf Prozent des Gesamteinkommens setzt sich aus Sponsoren-Geldern zusammen. Mit ein Grund: Die geringe Präsenz in der Öffentlichkeit. Damen-Golf findet im Fern- sehen nicht statt. Selbst der Solheim Cup war so gut wie nicht im TV vertreten. Schade, denn so wie dieser Solheim Cup gelaufen ist, könnte er medial mit jedem Ryder Cup der Männer mithalten. Fest steht jedenfalls: Dieser Erdteilkampf zwischen Europa und USA war die beste Werbung für Damen-Golf. Hier das exklusive Interview mit Caro Masson unmittelbar nach dem Solheim Cup. Relativ kurz (lacht) . Am Montagmorgen ging es für mich direkt zurück nach Düssel- dorf. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht und wir haben ordentlich gefeiert. Nach dem Sieg hatten wir den Pokal im Team-Raum, aus dem wir den ein oder anderen Schluck Champagner getrunken haben. Es war eine gute Party. Es heißt, das Team Europe verfüge über einen sehr guten Team-Spirit. Wie würdest du die Stimmung innerhalb des Teams beschreiben? Es ist witzig, weil man ja so einen ersten Eindruck von dem Team hat und sich über- legt, wie alles zusammenpasst. Es sind ja immerhin zwölf unterschiedliche Charaktere. Aber wir hatten alle von Anfang an das Ge- fühl, ‚boa, das passt richtig gut‘. Nach der Scottish Open hatten wir einige Wochen vor dem Solheim Cup einen gemeinsamen Wie war die erste Nacht nach dem gewonne- nen Solheim Cup? „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Wir hatten den Solheim Cup-Pokal und den ein oder anderen Schluck Champagner daraus getrunken...“
SCAN MICH Hier das voll- ständige Interview mit Caro Masson
Trainingstag in Gleneagles und hatten un- glaublichen Spaß zusammen. Auf und abseits des Platzes. Wir spürten von Anfang an, dass mit dem Team-Spirit was gehen könnte. Das heißt aber noch lange nicht, dass man am Ende auch gewinnt, aber es war super. Wir hatten Jokser dabei, genauso ruhige Vertreter und alle haben sich sofort gut integriert könnte. Das heißt aber noch lange nicht, dass man am Ende auch gewinnt“ „Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass mit dem Team-Spirit was gehen
gefühlt. Das Wichtigste in so einem Team- Event ist, dass jeder seine Rolle hat und voll akzeptiert ist in der Gruppe. Und das hat man, glaube ich, auch auf dem Platz gesehen. Du hast aus deinen drei Partien einen halben Punkt geholt. Wie bewertest du deine sport- liche Leistung in Gleneagles? Mit dem Sport ist das immer so eine Sache, da geschehen die kuriosesten Dinge. Direkt vor dem Solheim Cup konnte ich nicht wirklich trainieren, weil meine Schläger weg waren. Das war natürlich nicht optimal. Bei dem Format hängt es dann natürlich auch immer davon ab, gegen wen man spielt. Ich denke, dass ich einige gute Gegnerinnen hatte und eigentlich ganz ordentlich gespielt habe. Aber es ist ein Team-Event und, ganz ehrlich,
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GOLF TIME | 7-2019
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