GOLF TIME 7/2019
COVER | 16. SOLHEIM CUP
Es ist eben wichtig, dass man sich als Sportler mit dem Unternehmen identifizieren kann. Wenn sich daraus eine gute Zusammenarbeit entwickelt, ist es das, wonach jeder Sportler sucht. Da hatte ich echt Glück, dass ich mit ECCO und PING zusammenarbeiten kann. Es war mal wieder eine sehr solide Saison. Ich habe nur zwei Cuts verpasst, einen davon in Schottland bei total verrückten Bedingun- gen. Das zeigt, dass mein Spiel eigentlich ganz solide ist. In den letzten Wochen kamen dann auch die Top-Resultate dazu, auf die ich lange warten musste. Da wird man schon mal unge- duldig, wenn man das Gefühl hat, dass man eigentlich nicht weit weg ist, aber es einfach nicht für ganz vorne reicht. Die Arbeit, die ich in meinen Schwung und mein Spiel gesteckt habe, spiegelt sich in der Konstanz der Ergeb- nisse wider. Das ist eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Saison. Und dann muss man einfach zum richtigen Zeitpunkt einen Treffer landen, um eine ordentliche zu seiner sehr guten Saison zu machen. Den Grundstein dafür habe ich in den letzten Wochen gelegt. Wie sieht dein sportliches Fazit zum Saison- ende 2019 aus?
genug sind sie allemal. Daran habe ich keine Zweifel. Ich denke, dass wir im deutschen Damen-Golf eine super Zukunft haben. Umso mehr brauchen wir die Unterstützung und eine Plattform, um das auch zeigen zu können. Der Schritt ins Profilager ist, gerade finanziell, mit großen Risiken verbunden. Wie wichtig ist es dabei, von Anfang an gute Partner an der Seite zu haben? Das ultimative Ziel ist es nicht, Sponsoren zu haben, die mal ein Jahr auf der Kleidung oder Mütze sind, mit denen man sich aber nicht wirklich identifizieren kann. Da habe ich von Anfang an Wert drauf gelegt und mit PING, die mit der Solheim-Familie schon immer den Damensport gefördert haben, den perfekten Partner gefunden. Ich spiele PING-Schläger, seit ich 15 Jahre alt bin und in meinem ersten Junior Solheim Cup mit- gespielt habe. Es ist einfach toll, solch einen Partner zu haben. Mit ECCO ist es genau das Gleiche. Nach meinem ersten Kontakt bin ich direkt nach Dänemark ins Headquarter geladen worden. Ich war fasziniert, was dort alles für die Mitarbeiter getan wird.
„Es ist eben wichtig, dass man sich als Sportler mit dem Unternehmen, das man am Ende ja auch repräsentiert, identifi- zieren kann“
DER PURE WAHNSINN Caro Masson über ihre Eindrücke beim 16. Solheim Cup.
habt, es live sehen zu können. Unsere Party ging natürlich bis in die Morgenstunden und ehrlich gesagt auch noch die ganze darauffolgende Woche. Zumindest in der team-internen WhatsApp-Gruppe. Rückblickend kann ich sagen, dass die Woche in Gleneagles wirklich alles in den Schatten stellt, was ich bisher erlebt habe. Der Zusammenhalt im Team war fantastisch und die Atmos- phäre dank der Zuschauer ein- fach atemberaubend. Noch jetzt bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an die Stimmung am ersten Tee oder am 18. Grün denke. Ich hoffe, dass ich euch dieses Solheim Cup-Gefühl so ganz gut beschreiben konnte und kann euch wirklich nur empfehlen, beim nächsten Mal dabei zu sein. Denn wenn gutes Golf, tolle Stimmung und Emotionen so zusammenkommen wie beim Solheim Cup, ist es wirklich etwas ganz Besonderes!
keiner konnte so richtig hin- gucken. Noch während der Putt unterwegs ist, reißt Suzann die Hände hoch, sie sieht ganz genau, dass der Putt das Loch nicht mehr verfehlen kann. Seitdem muss ich sagen, kann ich mich eigentlich nur noch dran erinnern, wie wir verrückt durch die Gegend springen, mit dem Team feiern und einfach unfassbar glücklich sind. Gefühlt haben wir stundenlang auf dem 18. Grün gefeiert und konnten wirklich fast nicht glauben, was da gerade passiert ist. Suzann, nach 20 Monaten Babypause, kontroverser Pick der Kapitänin Catriona Matthew, macht als letzte Spielerin im letzten Match den entscheidenen Putt zum Sieg! Für mich war das einfach Sportgeschichte und ich glaube, dass jeder, der live dabei war, es genauso sieht. Und ich bin mir ebenfalls sicher, dass auch deutsche Nichtgolfer diesen Moment extrem gefeiert hätten, hätten sie denn die Chance ge-
blauen Punkt für Europa ans Leaderboard zu bringen, aber ein paar verpasste Putts und viele gute Putts inklusive geloch- tem Chip von Jessica haben mir dann den Zahn gezogen. Aber es ist ja ein Team Event und nach kurzem Hin und Her stand plötzlich fest, dass wir die verbleibenden beiden Matches, bei denen es all square stand, gewinnen mussten, um den Cup in Schottland zu behalten. Und dann ging es plötzlich ganz schnell. Bronte Law gewinnt für uns ihr Match an der 17, während Suzann Pettersen schon über ihrem Birdieputt an der 18 steht. Auf einmal ist dieser Putt nicht nur zum Matchgewinn, sondern alles entscheidend. Geht er rein, gewinnen wir, geht er daneben, gewinnt die USA. Unsere komplette Mannschaft saß hinter dem Grün zusammen und – um ehrlich zu sein –
Wir haben es geschafft, der Sol- heim Cup ist zurück in Europa. Nach einer wirklich unheimlich tollen und spannenden Woche in Gleneagles haben wir das U.S.-Team ganz knapp mit 14,5 zu 13,5 Punkten geschlagen und nach sechs Jahren endlich wieder gewonnen. Und wie! Die Ergebnisse waren eigentlich über die gesamten drei Tage sehr eng, sodass wir schließlich mit Gleichstand bei 8:8 Punkten in die Einzel gingen. Den ganzen Tag über waren die Matches zwar ausgeglichen, dennoch hatte Team USA immer knapp die Nase vorne. Als ich mich dann leider Jessica Korda am 16. Loch geschlagen geben musste, sah es gar nicht gut für uns aus und die Enttäuschung über meine Niederlage war natürlich ent- sprechend groß. Ich hatte wirk- lich eine gute Chance, einen
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