GOLF TIME 7/2023

COVER | RYDER CUP

Luke Donald (vorne Mitte) und seine glorreichen zwölf: Tommy Fleetwood, Matt Fitzpatrick, Rory McIlroy, Justin Rose, Jon Rahm, Shane Lowry, Viktor Hovland, Tyrrell Hatton, Ludvig Åberg, Nicolai Højgaard, Robert MacIntyre und Sepp Straka (von links hinten nach rechts vorne)

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HITZIGE KONTROVERSE Zwar kämpften sich die U.S.-Amerika ner Samstagnachmittag im Bestball ein wenig zurück, als es in der letzten Partie zwischen Patrick Cantlay und Wyndham Clark gegen Rory McIlroy und Matt Fitz patrick dann auch plötzlich richtig emo tional wurde: Schon tagsüber sorgte die Meldung, dass Cantlay in der U.S.-Kabine Unruhe stiftete, weil er für die Teilnahme am Ryder Cup bezahlt werden wollte und er aus Protest dagegen angeblich ohne Kappe spielte, für Aufruhr in den sozialen Medien und bei den Fans. Dass der 31-jäh rige Kalifornier vor zwei Jahren in Whist ling Straits ebenfalls ohne Kappe gespielt hatte, ging dabei völlig unter. Cantlay selber sagte später, dass die Kappen ihm

einfach nicht passen würden und an der Causa rein gar nichts dran sei. Jedenfalls schwenkten die amerikanischen Spieler und Betreuer aus Solidarität demonstra tiv ihre Kappen, als Cantlay seinen lan gen Putt auf der 18 zum Birdie versenkte. Sein Caddie Joe LaCava übertrieb es dabei aber komplett und jubelte unsportlich di rekt neben Rory McIlroy, der sich gerade auf seinen Putt zum Teilen des Matches vorbereitete. Dabei wurden auf beiden Sei ten Nettigkeiten ausgetauscht, und nach dem Rory seinen Putt verschoben hatte, war er kaum noch zu halten. Noch Minuten später auf dem Parkplatz wollte er LaCava und Caddie-Kollege Jim „Bones“ MacKay sprichwörtlich an

ie Schlacht um Rom ist geschlagen und das euro päische Team konnte nach einem spannenden Wettbe werb im Marco Simone Golf

HOME SWEET ROME Europa gelingt beim Ryder Cup im Marco Simone Golf & Country Club vor den Toren Roms die erfolgreiche Revanche für die Klatsche von Whistling Straits im Jahr 2021. Kapitän Luke Donald und seine zwölf Euro-Gladiatoren feiern auf italienischem Terrain einen denkwürdigen Erfolg.

& Country Club den Ryder Cup auf impo sante Art und Weise von den USA zurück erobern. Die Europäer unter Kapitän Luke Donald dominierten von Beginn an und besiegten die Vereinigten Staaten mit 16,5 zu 11,5 Punkten. Schon die Eröffnungs Vierer gaben den Ton an, fügten die Euro fighter den erfolgsverwöhnten U.S.-Boys doch Freitagvormittag gleich eine histori sche 4:0-Klatsche zu. Auch die Nachmit tags-Vierball-Session ging mit 2,5 zu 1,5 Punkten an die Europäer und der ratlose U.S.-Kapitän Zach Johnson suchte über

die Gurgel und musste von sei nem Kollegen Shane Lowry zu rückgehalten werden. Als das Match am dritten Tag zu Ende war, erklärte McIlroy, warum LaCavas Eskapaden ihn so aus der Fassung gebracht hatten: „Auf dem 17. und 18. Grün sagte ich der Menge, sie sollen ruhiger sein, damit Patrick seine Putts machen kann“, so McIlroy. „Ich habe versucht, Patrick die Ge legenheit zu geben, das zu tun, was er getan hat, was großar tig war. Und dann versuche ich, meinen Putt auf der 18 zu

Nacht verzweifelt nach Lösun gen. Der morgendliche klassische Vierer am Samstag mündete aus Sicht der Amerikaner in eine er neute Katastrophe und ging mit 1:3 verloren. Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler und der fünffache Major-Champion Brooks Koepka wurden dabei vom skandinavi schen Duo Viktor Hovland und Rookie Ludvig Åberg mit 9&7 ge demütigt. Es war dies die höchste Niederlage in der Geschichte eines Ryder Cups und Scheffler vergoss im Anschluss in den Armen seiner Frau Meredith bittere Tränen.

Von Oskar Brunnthaler und Markus Scheck

McIlroy und Fleetwood: Jubel über den perfekten Start

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