GOLF TIME 7/2023

COVER | RYDER CUP

REKORD VERDÄCHTIG Der Ryder Cup 2023 in Italien stellte auf ganzer Linie neue Rekorde auf, wobei der 16,5-zu-11,5-Sieg Europas gegen die USA in den sozialen Medien und weltweiten Übertragungen ein beispielloses Maß an Engagement hervorrief. Insgesamt 271.191 Menschen aus 100 verschiedenen Ländern besuchten den 44. Ryder Cup im Marco Simone Golf & Country Club in Rom. Wei tere Millionen verfolgten das Geschehen aus der Ferne im Fernsehen und auf digita len Plattformen. Während der Ryder-Cup- Woche gab es 2.653 Beiträge auf den offizi ellen Ryder-Cup-Europa-, Ryder-Cup-USA- und gemeinsamen Ryder-Cup-Social-Me diaKanälen, was zu mehr als 600 Millionen Impressionen und Seitenaufrufen führte. Darüber hinaus zeigen erste Zahlen, dass sich die Aufrufe der offiziellen Social-Me dia-Kanäle des Ryder Cups auf 197,6 Millio nen beliefen, mit insgesamt 26,7 Millionen Interaktionen, was für die Kanäle 500.000 neue Follower bedeutete. Allein auf den Ryder-Cup-Europe-Plattformen wurden 347.106.426 Impressionen verzeichnet – ein bemerkenswerter Anstieg von 117 Prozent gegenüber dem Ryder Cup 2018 in Paris (160 Millionen). Besonders guten Anklang fanden die Aufnahmen vom europäischen Mannschaftsbus am Sonntag abend bei den Fans: In den ersten 48 Stunden wurden auf allen Kanälen 14.054.985 Aufrufe, insgesamt 19.188.189 Impressi onen und 1.482.709 Interaktionen erzielt. Erste Zahlen zeigen auch bemerkens werte Zuwächse bei weltweiten TV

Übertragungen mit einem Anstieg der durchschnittlichen Zuschauerzahl bei Sky Sports im Vereinigten Königreich um 38 Prozent im Vergleich zum Ryder Cup 2021 in Whistling Straits. Und einem Anstieg um 25 Prozent gegenüber der Ausgabe 2018 im Le Golf National. Guy Kinnings, Executive Director des Ry der Cups, sagte: „Der Ryder Cup 2023 in Ita lien hat erneut die globale Anziehungskraft und das anhaltende Wachstum eines der weltweit führenden Sportereignisse unter strichen. Der diesjährige Wettbewerb, der vor der Kulisse der historischen Stadt Rom ausgetragen wurde, hat Fans auf der gan zen Welt begeistert, und unsere

ersten Zahlen zeigen, dass das Engagement selbst gegenüber den jüngsten rekordver dächtigen Ausgaben erheblich zugenom men hat. Der Ryder Cup ist zweifellos ein einzigartiges und besonderes Ereignis im Sport. Diese außergewöhnlichen Zahlen sind ein Beweis dafür und für die wunder bare Unterhaltung, die das europäische und das U.S.-Team auf dem Platz geboten haben, sowie für die unvergesslichen Szenen, in denen das europäische Teamei nen denkwürdigen Sieg im Marco Simone Golf & Country Club feierte. Luke war ein großartiger Kapitän und diese Szenen ha ben gezeigt, was es bedeutet, für etwas zu spielen, das größer ist als man selbst.“ GT

Spektakel Ryder Cup: Die 44. Auflage im Marco Simone Golf & Country Club vor den Toren Roms sprengte alle Rekorde. So erlebten mehr als 270.000 Fans aus 100 verschiedenen Ländern den Kontinentalvergleich Europa gegen USA vor Ort

Amerika dachte, sie könnten hier einen lockeren Walzer tanzen, weil sie grö ßer und stärker sind, weiß ich nicht, aber sie haben einen bösen Schock erlitten. Europa war körperlich, technisch und men tal besser vorbereitet.“ Neben Faldo hagelte es schon vorab Kritik bei der Vergabe der Wildcards, da neben Lucas Glover auch der in Form befindliche Keegan Bradley sowie die LIV-Golf-Asse Dustin Johnson und Bryson DeChambeau, die vor zwei Jahren in Whistling Straits noch wichtige Stützen im Team waren, zu Hause bleiben mussten. Ob es mit diesen Spielern einen anderen Ausgang gegeben hätte, bleibt offen. DO IT AGAIN, LUKE! Während Zach Johnson in zwei Jahren mit Sicherheit nicht mehr das Kapitän samt der USA ausüben wird, wurden im Nachgang zum Ryder Cup die europäi

schen Rufe laut, dass Luke Donald auch 2025 in Bethpage wieder Team Europe anführen solle. Der 45-Jährige kam für Rom eigentlich erst als Ersatzmann von Hen rik Stenson, der sich letztes Jahr für ein Engagement bei LIV Golf entschieden hatte, zum Zug. Donald hatte schon 2004, 2006, 2010 und 2012 als Aktiver trium phiert und feierte nun eine gelungene Premiere als Kapitän. Seine besonnene Art und gut überlegte Entscheidungen überzeugten auf ganzer Linie. Und so skandierten die Spieler bei der Sieges- Pressekonferenz: „Do it again, Luke!“ Die Golfer sind aber nicht die Einzigen, die eine Rückkehr von Luke Donald als Kapitän des europäischen Ryder-Cup Teams befürworten. Auch ehemalige europäische Kapitäne, wie Padraig Harrington, unterstützen dieses Unterfan gen. „Ich wusste, dass Luke einen tollen Job

machen würde“, meinte Harrington. „Er war mein Vice-Captain und hat diesen Job großartig gemacht. Ich war von nichts über rascht, was er jetzt getan hat. Er wäre wieder ein großartiger Kapitän in Bethpage. Wenn er will, dann glaube ich, dass die Spieler auf jeden Fall dafür stimmen, jeder würde es unterstützen.“ Donald zeigt angeblich auch tatsächlich Interesse an einer Rückkehr. Die Entscheidung liegt aber nun in den Händen des European-Ryder-Cup-Komitees. HEIMSTÄRKE Einmal mehr zeigte sich in Rom, welch wichtiger Faktor beim Ryder Cup der Heimvorteil ist. Seit 2014 ging der Titel immer an die Gastgeber. Im aktuellen Fall eben an die Europäer, die zu Hause eine richtige Macht sind: Seit 1993 in The Belfry gab es vor eigenem Publikum keine Niederlage mehr. In der ewigen Bilanz ver kürzte Europa auf 15 zu 27, zwei Mal gab es ein Remis. Erst seit 1979 ist allerdings eine gesamteuropäische Auswahl im Einsatz; die baute ihre Führung mit nun 12 zu 9, bei einem Remis, aus. Mit diesem jüngsten Sieg im Gepäck nimmt das europäische Team nun den Ryder Cup 2025 ins Visier, der auf dem Bethpage Black Course auf Long Island, New York, ausgetragen werden wird. Das Team wird versuchen, einen wei teren historischen Erfolg zu erzielen und seine Siegesserie fortzusetzen. Und Rory McIlroy ließ dahingehend bei der abschlie ßenden Pressekonferenz aufhorchen: „Ich denke, eine der größten Erfolge im Golfsport wäre es derzeit, ein Auswärts Match im Ryder Cup zu gewinnen. Und genau das werden wir in Bethpage tun!“ GT

TEAM EUROPE – 16 ½

TEAM USA – 11 ½

Gewonnene Punkte pro Spieler NAME

Gewonnene Punkte pro Spieler NAME

Punkte

Punkte

Ludvig Åberg (SWE)

2 1 3

Sam Burns

1 2

Matthew Fitzpatrick (ENG) Tommy Fleetwood (ENG) Tyrrell Hatton (ENG) Nicolai Højgaard (DEN) Viktor Hovland (NOR)

Patrick Cantlay Wyndham Clark Rickie Fowler Brian Haman Max Homa Brooks Koepka Collin Morikawa Xander Schauffele Scottie Scheffler

1.5

3.5 0.5 3.5 1.5 2.5

– 2

3.5 1.5

Shane Lowry (IRL) Bob MacIntyre (SCO) Rory McIlroy (NIR) Jon Rahm (ESP) Justin Rose (ENG) Sepp Straka (AUT)

1 1 1 1

4 3

1.5

Jordan Spieth Justin Thomas

1

1.5

C

M

Y

CM

MY

CY

CMY

K

Luke Donald hatte allen Grund zum Jubeln. Wird er 2025 erneut als Kapitän antreten?

U.S.-Kapitän Zach Johnson nahm die deutliche Niederlage in Rom auf seine Kappe

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