GOLF TIME 7-8/2021

TRAINING | NICOLE & THOMAS GÖGELE

Was tun mit dem Probeschwung?

WINTER-DRILLS Thomas Gögele zeigt seine vier Lieblings-Übungen, die das Putten über den Winter garantiert verbessern. TOP-DRILLS FÜR DEN WINTER

THOMAS GÖGELE Co-Trainer der Dt. Herren-National- mannschaft und ehemaliger European Tour-Spieler. Unter- richtet in der Indoor- Anlage von Gögele- Golf in Bernried am Starnberger See

NICOLE GÖGELE, geb. Stillig, ist Co-Trainerin der

Deutschen Frauen- Nationalmannschaft, ehemalige LET-Spie- lerin, Vizeweltmeis- terin und vielfache Deutsche Meisterin

W ährend meiner ersten Saison dieses Jahr auf der Legends Tour ist wieder offensicht- lich geworden, wie entscheidend das Putten für den Erfolg im Golf ist. Die Spieler, die vorne mitspielen, lochen die Putts. Ich habe für mich vier Bereiche des Puttens als die wichtigsten definiert und hier möchte ich die Übungen zeigen, die mir ge- holfen haben, meine besten Ergebnisse zu erzielen. 1 SCHLAGFLÄCHENSTELLUNG IM TREFFMOMENT Um zu sehen, wie korrekt meine Schlagfläche im Treffmoment steht, nehme ich mir ein Ziel und richte die Metallleiste auf dieses Ziel aus. Dann lege ich einen Ball auf das Profil und putte auf mein Ziel. Wenn die Schlagfläche im Treffmoment zum Ziel zeigt, wird der Ball auf der Metallschiene starten. Wenn nicht, läuft er seitlich runter. So bekomme ich eine super Rückmeldung, wie meine Schlagfläche im Treffmoment steht und ob ich es schaffe, den Ball so starten zu lassen, wie ich es geplant habe. 2 MITTIGES TREFFEN Den Ball immer mittig zu treffen ist entscheidend, um eine gute Distanz- und Richtungskontrolle zu haben. Dazu stelle ich zwei Batterien so auf den Boden, dass eine an der Spitze und eine an der Hacke meines Putters platziert ist. Der Abstand zwischen den Batterien ist etwas größer als der Putterkopf, sodass ich etwas Spielraum habe. Den Ball platziere ich mittig dazwischen. Bedingt durch die Platzierung der Batterien bin ich nun gezwungen, den Ball in der Mitte der Schlagfläche zu treffen. Eine einfache Übung mit großer Wirkung. 3 ANSPRECHPOSITION Ich platziere den Spiegel in der Verlängerung der Ball-Ziellinie so hinter den Ball, dass ich meine Au- gen darin sehen kann. Ich möchte sichergehen, dass meine Augen über der Ball-Ziellinie sind und das linke Auge direkt über dem Ball. Dazu will ich das rechte Auge knapp hinter dem Ball sehen. Mit einem größeren Puttspiegel kann ich auch kontrollieren, ob meine Schultern parallel ausgerichtet sind. Das Metallprofil lege ich parallel zum Spiegel so, dass ich meine Füße danach ausrichten kann. Immer im gleichen Abstand. So stelle ich sicher, dass ich

GENERALPROBE Nicole Gögele über den Probeschwung als Brücke

zwischen analytischer und sensorischer Wahrnehmung.

M eine Kunden sagen immer wieder: „Der Probeschwung funktioniert so gut. Aber kaum liegt der Ball da, geht nichts mehr.“ Einige Golfer leiten für sich daraus ab, dass sie keinen Probe- schwung mehr machen sollten, da der Probeschwung ja eh nichts bringt. Beim Golf liegt die Herausforderung darin, seine Auf- merksamkeit im richtigen Moment im richtigen Bereich zu haben. Der richtige Wechsel zwischen analytischer und sensorischer Wahrnehmung ist, wie ich schon häufiger erläutert habe, eine der wichtigsten Fähigkei- ten im Golf. Und der Probeschwung ist eine der Schnitt- stellen, oder anders ausgedrückt, die Brücke zwischen diesen beiden Wahrnehmungsformen. Er transformiert unsere Schwung-Absicht in ein Schwung-Gefühl und ist deshalb sehr wichtig für den Erfolg eines Schlages. Bei den meisten Spielern ist es jedoch genau anders- herum: Beim Probeschwung wird gar nichts gedacht und einfach geschwungen (sensorische Wahrnehmung), doch kaum liegt der Ball da, fängt man an zu überlegen, was alles passieren soll und was nicht. Man ist am Ball analytisch und das funktioniert nicht. Bei besseren Spielern und auch bei Tourspielern sieht man Probe- schwünge als Teil ihrer Vorbereitung, bevor der Ball geschlagen wird. Dabei scheuen sie sich auch nicht, die gewünschte Bewegung deutlich zu übertreiben, um das Gefühl besser aufzubauen. PROBIERE ALSO FOLGENDES ... Auf dem Bild oben versuche ich, ein deutliches Gefühl bei meinem Probeschwung für das Take-Away aufzu- bauen: Der Schlägerkopf soll vor den Händen sein, ohne dass diese sich vom Körper lösen. Nutze den Probe- schwung als Teil der Vorbereitung und gehe sorgfältig Die vielfache Deutsche Meisterin erklärt, wie Sie ihn nutzen können.

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DRILLS FÜR DEN WINTER Thomas Gögele zeigt vier Übungen für die Puttmatte 1

VON BEDEUTUNG Der Probeschwung hat eine wichtige Brückenfunktion

parallel zur Ball-Ziellinie ausgerichtet bin und der Abstand zum Ball immer identisch ist.

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THOMAS GÖGELE betreibt das neue Indoor- Golfcenter Starnberger See in Bernried. Das Golf- center ist ausgestattet mit zwei Trackman-Simulato- ren, K-Vest, Sam Puttlab, Bodytrack Druckmess- platte, einer 50 m² großen Puttfläche und einem Outdoor-Übungsgrün. Golfer aller Spielstärken können dort Unterricht nehmen, Runden am Simulator spielen oder selbstständig trainieren. INFO www.golfsta.de oder Tel. 0172/86 27 660

und exakt durch, was du wie machen möchtest (deine typischen Schwung- gedanken). Übertreibe dabei gerne. Durch dieses Programmieren nimmt dein Körper wahr, wie sich die technische Anweisung anfühlt, und wandelt sie in ein individuelles Schwunggefühl um. Dieses eigene Schwunggefühl lässt du dann ohne Verzögerung am Ball ab- laufen. Und das bei jedem einzelnen Schlag, schalte bitte nie auf Automatik. Je besser dir das gelingt, desto mehr gute Schläge wirst du machen. Denn eines sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen: Swing is feel, not thought. Am Ball sollte immer nur das Gefühl entscheiden. GT

4 SCHWUNGGRÖSSE Sie ist für mich enorm wichtig, um die Geschwindig- keit des Balles kontrollieren zu können, da über den besseren Rhythmus das Treffen besser wird. Dazu platziere ich zwei weitere Batterien so, dass sie das Ende der Aushol- und Vorwärtsbewegung markieren. Ich bevorzuge eine gleich lange Aushol- wie Durch- schwungbewegung. Deswegen stelle ich die Batterien in gleichem Abstand zu meiner Ausgangsstellung, parallel zu meiner Ball-Ziellinie auf. Ich versuche den Putter mit einer rhythmischen Bewegung von Batterie zu Batterie zu schwingen und beobachte dabei, wie weit der Putt rollt. Ich variiere den Abstand der Aufsteller und damit der Schwunggröße nach ein paar Putts, um zu sehen, wie sich mit der größeren oder kleineren Schwung- größe der Roll des Balles verändert. So baue ich ein gutes Gefühl für Distanzen auf. GT

INFO www.calmgolf.de oder Telefon 0163/50 12 687

INTENSIV-TRAININGSREISE MIT THOMAS UND NICOLE GÖGELE TERMIN: 19. bis 26. Februar 2022 WO: Lopesan Villa del Conde in Gran Canaria

ANFRAGEN & BUCHUNGEN: www.goegelegolf.de

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