GOLF TIME 8/2019

Eine der größten Schwach- stellen bei Amateuren ist die Tendenz, den Ball beim Drive zu weit hinten im Stand zu platzie- ren. Die Folge: Man schlägt auf den Ball – nicht der beste Weg für gute Abflugbedingungen. Ich ermutige die meisten Ama- teure, den Ball weiter nach vorne zu bringen. Im Lehrbuch steht linke Ferse, aber es stört mich nicht einmal von der lin- ken Zehe. Diese Ballposition vermittelt das Gefühl, viel mehr Zeit im Abschwung zu haben. Wenn der Ball zu weit hinten EXTRA-GANG JUSTIN ROSE

ausgesehen. Es gibt etwas mehr Bewegungsspielraum, einen größeren Radius und mehr Schulterdrehung. Dadurch ent- steht zusätzlicher Spielraum für Beschleunigung. Wichtig ist, die Ferse zurück auf den Boden zu bringen, wenn der Abschwung beginnt. Je härter ich meine linke Ferse wieder in Richtung Boden schiebe, desto mehr Verzögerung und Geschwin- digkeit erzeuge ich. Mit dieser Bewegung lassen sich noch ein paar Meter mehr Carry-Länge herauskitzeln.

ist, bleiben viele Golfer beim Aufprall stecken – sie neigen dazu, aufzustehen, um mehr Platz für die Arme zu schaffen. Wenn der Ball weiter vorne positioniert ist, können sie ihre Haltung und Ihre Winkel besser halten, den Schläger verzögern und den Ball mit einer Aufwärtsbewegung tref- fen. Ich kann mit dem Driver noch einen Gang hochschalten, indem ich meine linke Ferse im Rückschwung anhebe. Ich nenne es den Leg-Kick. Ähnlich hat es auch bei Jack Nicklaus

DER SLICE BEGINNT IM SETUP CLAUDE HARMON III

TEE IT HIGH TO LET IT FLY JON RAHM Ich habe nicht die schnellste Schwunggeschwindigkeit auf der Tour, aber ich bin einer der längsten. Einer der Hauptgründe dafür ist mein Abflugwinkel. Ich mag es, den Ball leicht im Aufschwung zu treffen. Damit meine ich, dass sich der Schläger- kopf an der Stelle des Kontakts mit dem Ball vom Boden weg be- wegt. So machen es die meisten Longhitter. Der Ball startet höher und hat weniger Spin. Diese Kombination hält den Ball gerade und maximiert auch die Flugzeit. Die gute Nachricht ist, dass es auch bei geringeren Schwunggeschwindigkeiten funktioniert. Ich sehe zu viele Amateure, die nach unten schlagen. Die Folge: mehr Spin, niedriger Abflug und weniger Carry. Deshalb: Höher aufteen und nach oben schwingen. So werden Ihre Abschläge wesentlich länger.

Der Slice ist mit Sicherheit einer der destruktivsten Schläge und die Probleme beginnen fast immer beim Setup. Die meisten Golfspieler denken, dass sie ihre Schultern nach links neigen müssen, um einen Draw zu produzieren. Das Gegenteil ist der Fall. Sie neigen auch dazu, linksseitig dominant zu werden, weil sie denken, dass es beim Release helfen wird. In Wahrheit verhindern sie dadurch nur ihre Schulterdrehung und provozieren einen steilen Eintreffwinkel.

VOLLES FINALE RORY MCILROY

Bis zum Ballkontakt sollten Sie stabil bleiben, indem Sie die Beine, die Muskulatur am Hintern und den Rumpf einsetzen. Im Anschluss fängt ein volles Finish die Bewegung auf. Ein komplettes Schwungfinale ist außerordentlich wichtig. Es zeigt deutlich, dass Sie selbstbewusst durchgeschwungen haben. Ein nicht vollendetes Finish offenbart, dass etwas zurückgehalten wurde. Das komplette Gewicht sollte auf den vorderen Fuß wandern. Das gibt die Stabilität.

Mein Finish ist natürlich, auch wenn ich im Gym am Gleich- gewicht arbeite.

29

GOLF TIME | 8-2019

www.golftime.de

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker