GOLF TIME 3/2021

TRAINING | SPORTPHYSIO

FEHLT IHNEN DAS „DREHMOMENT“? ROTATION Was tun, damit Schultergürtel und Brustwirbelsäule rotieren?

DR. MED. NORBERT DEHOUST Lehrstellenleiter der deutschen Gesell- schaft für Manuelle Medizin (MWE) und der österr. Arbeits- gemeinschaft für Manuelle Medizin (ÖAMM), Hcp –4,1

G erade am Anfang der Saison macht sich die „Winterpause“ für das Bewegungsorgan der Wirbelsäule und der Gelenke besonders bemerkbar, vor allem auch in dieser Saison, da vielen in der Übergangszeit die Vorbe- reitung in den durch „Lockdown“ geschlossenen Fitnessstudios fehlt, von den Wintergolfreisen ganz zu schweigen. Das „Einrosten“ der an der Rotation besonders beteiligten Wirbelsäulenabschnitte, wie der Halswirbelsäule und der Brust- wirbelsäule, führt dann oft zu kompensatorischen Fehlbewe- gungen, die sich sehr nachteilig auf den Golfschwung auswirken können. Die ideale Schwungbahn wird verlassen und die Folgen sind zum Beispiel imAbschwung, dass man von außen an den Ball kommt.

säule gerne ausführen, um den Ball im Rück- schwung nicht aus den Augen zu verlieren, die „Tiltposition“, hatten wir schon in einer früheren Ausgaben der GOLF TIME erläu- tert. Dabei verlagert der Golfer sein Gewicht im Rückschwung durch die Rotation nicht konsequent nach rechts und hatte damit auch Schwierigkeiten, das Gewicht im Durch- schwung durch die Rotation nach links zu bringen. Grundsätzlich kann man feststellen, dass Golfer sehr viel zu Kompensationsbewegun- gen neigen, wenn sie das Gefühl haben, den Ball im Rückschwung aus den Augen zu ver- lieren. Auch ein reiner „Armschwung“ ohne Körperrotation gehört dazu. WAS TUN? Lassen Sie Ihren Rückschwung auf „Eisen- bahnschienen“ fahren! Das heißt, versuchen Sie den Schlägerkopf so lange wie möglich auf der Verlängerung der Ziel-Ball-Linie im Rückschwung zu bewe- gen, lassen Sie dabei auch den rechten Arm (beim Rechtshänder) so lange wie möglich gestreckt, dann müssen der Schultergürtel und die Brustwirbelsäule rotieren, vom Gefühl eher so , als würden Sie den Schläger nach außen wegnehmen. Dabei bleiben aber die Hände im Rück- schwung innen und Ihr Schlägerkopf außen, ganz so, wie es Ihr Pro möchte! Und der Vorteil ist, dass Sie den Ball nicht mehr aus den Augen verlieren, da Sie auch von der Wahrnehmung in der Übungsphase eher vor der Körperebene schwingen, als mit einem Armschwung den Schläger nach in- nen zu nehmen und hinter dem Körper ver- schwinden zu lassen. Schon der Altmeister Bernhard Langer sagte mir: „Schwing im Rückschwung den Schläger vom Gefühl her nach außen, dann kommt er im Durchschwung automatisch von innen!“ GT

Einen der Kompensations- mechanismen, die Golfer mit eingeschränkter Rotationsfähig- keit der Hals- und Brustwirbel- RÜCKSCHWUNG Er startet wie auf „Eisenbahnschienen“, beide Arme bleiben lange gerade

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TROCKENÜBUNG Drei Phasen für die Rotation im Rückschwung

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GOLF TIME | 3-2021

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