GOLF TIME 7/2018
NATIONAL | TURNIERE
30. SYLTER PRO/AM Exakt 80.000 Euro Preisgeld und der 4. Sieg für Max Kramer. Glanzleistungen trotz Sturmtief und Orkanen. VOM WINDE VERWEHT
D as war selbst für Insulaner eine be- wegende Erfahrung: Golfen zwi- schen zwei Orkanen. Zum Auftakt des Sylt ProAm-Turniers am Freitag wütete Sturmtief Elena über Deutschlands nördlichste Insel, zum Finale am Sonntag kündigte sich schon Orkan Fabienne an. „Das war schon heftig, was wir in diesem Jahr erleben durften“, schmunzelte Veltins- Chef Michael Huber . „Aber es hat trotzdem großen Spaß gemacht. Wir sind das nächste Jahr wieder dabei.“ Das Sylt ProAm wurde zum 30. Mal ausge- tragen. Hauptsponsor Veltins hatte eigens das Preisgeld von bisher 40.000 Euro auf 80.000 Euro verdoppelt. 48 Professionals aus ganz Deutschland reisten in den hohen Norden, 144 Amateure komplettierten das Feld. Ge- spielt wurde auf den Plätzen des Marine Golf Sylt, des GC Budersand und des GC Sylt. Elena kam heftig. Sowohl beim Marine GC als auch beim GC Budersand musste das Spiel abgebrochen werden, bei Böen über 100 km/h war reguläres Golf nicht mehr möglich. Am Meer wurden Strandkörbe umgeworfen, auf den Grüns der Golfplätze gab es für die Bälle kein Halten mehr, die Spieler hatten Mühe, nicht umgeweht zu werden. Das war selbst für norddeutsche Hardcore-Golfer zu viel. Also musste der Spielmodus geändert werden: Am Samstag teeten nun alle Pros mit 48 Amateuren beim GC Budersand auf, die restlichen Amateure trafen sich beim Marine GC und spielten dort ein Turnier mit Team- wertung und einer Fülle von Preisen. „Sicher waren einige Amateure enttäuscht, dass sie nun nicht mit einem Pro spielen konnten“, gab Werner Rudi , Präsident des GC Sylt zu. „Aber wir wollten wenigstens ein verwert- bares Ergebnis aller Pros haben, auf dem dann die Finalrunde am Sonntag beim GC Sylt basierte. Das haben die allermeisten Amateure auch eingesehen.“ Auch am Samstag hatten alle Starter mit widrigen Bedingungen zu kämpfen, Böen bis zu 80 km/h fegten über den Links-Kurs des GC Budersand, der sich in einem Top- Zustand präsentierte. Die Tageswertung gewannen Max Kramer (GC Olching) und Lokalmatador Alexander Born (GC Sylt), de- nen beide auf Deutschlands Golfplatz Num- mer 1 eine sensationelle 74er Runde gelang.
SIEGER-SCHECK ÜBER 13.400 EURO Karl Max Hellner (Präsi- dent Marine GC), Gewinner Max Kramer (GC Olching), Claudia Ebert (Präsidentin GC Budersand), Werner Rudi (Präsident GC Sylt) und Veltins Chef Michael Huber (von links)
STÜRMISCH Trotz Wetterkapriolen – Max Kramer sicherte sich zum vierten Mal den Sieg beim Sylter ProAm
Am Sonntag dann das Finale beim GC Sylt. Das Riesenfeld wurde ab 7 Uhr auf den Platz geschickt, bei mäßigem Wind, der im Laufe des Tages allerdings wieder etwas pustiger wurde. „Die Grüns des GC Sylt waren die bes- ten, die man in diesem Jahr in Deutschland finden konnte“, lobte Christoph Günther , er- fahrener Tour-Spieler und Deutscher Meister der Golf-Professionals. Co-Leader Alexander Born musste am Finaltag eine 84 hinnehmen und rutschte damit im Gesamtklassement auf den geteilten 27. Rang. Anders Max Kra- mer : Der Olchinger ließ der 74 in Budersand beim GC Sylt eine 68 folgen und gewann das Turnier mit 142 Schlägen und vier Schlägen Vorsprung. „Dass ich gern nach Sylt komme, ist wohl klar“, strahlte der Seriensieger. „War ganz schön hart dieses Jahr, aber den Finaltag konnten wir bei besten Bedingungen bestrei- ten. Auf einem Platz, der in einem sensatio- nellen Zustand war.“ Kramer durfte im Jubi-
läumsjahr des Sylt ProAm einen Scheck über 13.400 Euro mit nach Hause nehmen. Das beste Tagesergebnis markierte am Finaltag der erst 20-jährige Niklas Jason Griffiths vom Club Zur Vahr, der eine 66er Runde hinlegte. Auch die Spitzenamateure lieferten am Sonntag bemerkenswerte Ergebnisse ab. Nationalspielerin Sarina Schmidt vom GC Valley München (Hcp +3,6) gewann die Bruttowertung der Damen mit 39 Punkten, bei den Herren siegte Noah Zöller vom GC St. Leon-Rot (Hcp +1) mit ebenfalls 39 Punkten. Ski-Olympiasiegerin Hanni Weirather- Wenzel kämpfte sich durch alle drei Turnier- tage und war am Sonntag ziemlich geschafft: „Bei euch im hohen Norden, da wird einem auf dem Golfplatz eine Menge abverlangt.“ Im nächsten Jahr will sie aber auf jeden Fall wieder mit dabei sein. „Vielleicht lasst ihr dann das mit der Orkan-Begleitung“, wünscht sich Gold-Hanni. GT
Fotos: Marcel Fuchs
33
GOLF TIME | 7-2018
www.golftime.de
Made with FlippingBook - Online magazine maker