GOLF TIME Nov.-Dez./2020
TRAINING | NICOLE & THOMAS GÖGELE
THOMAS GÖGELE Co-Trainer der Dt. Herren-National- mannschaft und ehemaliger European Tour-Spieler. Unter- richtet in der Indoor- Anlage von Gögele- Golf in Bernried am Starnberger See
NICOLE GÖGELE, geb. Stillig, ist Co-Trainerin der
GUTE HÄNDE
Deutschen Frauen- Nationalmannschaft, ehemalige LET-Spie- lerin, Vizeweltmeis- terin und vielfache Deutsche Meisterin
GUTE SCHLÄGE FÜR
GROSSARTIGE HÄNDE Dt. Meister der Golflehrer 2020, Thomas Gögele, über die ideale Handaktion.
I n zwei früheren Ausgaben in diesem Jahr haben wir über den richtigen Kraftaufbau im Schwung geschrieben und wie Geschwindigkeit aus der rich- tigen Bewegung des Körpers entsteht. Die Beschleunigung der Hände und des Schlägers kommt in der Reihenfolge als letztes Element. Trotzdem ist die Handaktion entscheidend, sowohl als Element der Beschleunigung wie auch für die Qualität des Treffmoments und der Richtungskontrolle. Man hat schon immer über die großen Golfer gesagt, dass sie „großartige Hände“ haben. Also auch, wenn wir
heute wissen, dass eigentlich „alles“ aus dem Körper kommt – die Hände bringen die Schlagfläche zum Impact und bestimmen so unsere Geschicke mit dem Golfball. Die Rotation der Arme und Hände in der Phase zwischen ihrer Position parallel zum Boden im Ab- schwung und parallel zum Boden nach dem Impact ist entscheidend, um den Flug des Balles zu kontrollieren. Besuchen Sie mich in unserem Indoor- Center in Bernried am Starnberger See. Als GOLF TIME-Leser erhalten Sie 10% Buchungsrabatt. GT INFO www.goegelegolf.de
DIE ANDERE SCORE-KARTE Hier wird notiert, ob ich meine gedachten Ziele auch wirklich erreicht habe
KONZENTRATION AUF DIE HANDLUNG
1 In der Ausholbewegung sind die Handgelenke voll gewinkelt. Wir haben somit die Winkelmöglichkeit des Handgelenks voll ausgeschöpft
GOLF & MENTAL Nicole Gögele über Ergebnisziele, die in Handlungsziele münden sollen. Mit innerer Balance und ruhigem Geist zu gutem Spiel.
H and aufs Herz: Wenn Sie vor dem 1. Abschlag gefragt werden, was Sie heute auf der Runde erreichen wollen, was also Ihre Ziele sind, so lau- tet doch meistens die Antwort: gut spielen, gewinnen, das Handicap verbessern. Bei den meisten Golfern steht das Ergebnis im Fokus. Leider ist dies nur selten hilfreich, weil wir das wirkliche Ergebnis, also den Score, nicht beeinflussen können. An einem Tag lippt der Putt aus, am nächsten Tag bekommt der Drive doch noch den „schlechten Kick“ ins Aus. Vieles ist Zufall. Wir können nur alles versuchen, um uns die beste Chance zu geben, ein gutes Ergebnis zu erzielen. So machen es auch die besten Golfer. Natürlich trauen sie sich zu, ein Turnier zu gewinnen, und haben auch das Ziel, dies zu tun. Das findet aber im Vorfeld des Wettkampfes statt. Aus diesem Ergebnisziel leiten sie Handlungen ab, die dazu führen, dieses Ziel auch erreichen zu können. Diese Handlungen, auf die sie sich dann konzentrieren, sind Handlungsziele. Eine gängige Regel in der Sportpsychologie besagt, dass das Verhältnis Ergebnisziel zu Handlungsziel bei 1:3 liegen sollte. Für mein Ergebnisziel suche ich mir also maxi- mal drei Handlungen aus, die für mich der Schlüssel zum Erfolg sein sollen. Von diesem Zeitpunkt an tritt das Ergebnisziel in den Hintergrund.
ÜBER CALMGOLF Bei CalmGolf verbindet Nicole Gögele Meditation mit Golftechnik- und Platztraining. INFO www.calmgolf.de
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Handlungsziele sind deswegen so entscheidend, weil ich sie tatsächlich kontrollieren kann. Wenn ich mir vornehme, vor jedem Schlag tief ein- und auszuatmen, ist es mir möglich, dies zu 100 Prozent umzusetzen. Wenn ich mir vornehme, jedes Fairway mit meinem Driver zu treffen, wird das schon schwieriger. Selbst, wenn ich einen ordentlichen Abschlag auf die rechte Fairwayhälfte mache, könnte dieser verspringen und im Rough enden – Ziel verfehlt: Frust. CALMGOLF TIPP Bei Calmgolf stehen die innere Balance und ein ruhiger Geist im Vordergrund. Wir wollen uns in den Zustand versetzen, in dem wir unsere beste Leistung abrufen können. Und es gibt konkrete, individuelle Handlungen für jeden Spieler, die diesen Zustand ermöglichen. Hilfreich ist eine Scorekarte, in die ich meine Hand- lungsziele eintrage. Für jeden Schlag oder jede Spiel- bahn markiere ich dann, ob ich sie erreicht habe oder nicht. So ist mein Fokus ganz klar auf den Dingen, die ich tun möchte. Aus dem erfolgreichen Erreichen eines Handlungsziels bei einem Schlag ziehe ich dann Ver- trauen, weil ich weiß, dass ich das gemacht habe, was ich mir vorgenommen habe. Mein Selbstvertrauen wächst dadurch. GT
2 Im Abschwung auf dem Weg zum Ball, wenn der Schläger parallel zum Boden ist, sind die Handgelenke noch immer gewinkelt und der Handrücken der linken Hand zeigt 90° rechts vom Ziel. Die Spitze der Schlagfläche zeigt nach oben. 3 Im Impact sind die Hände deutlich vor dem Ball, dadurch ist ein konstanter Treffmoment – erst Ball, dann Boden – erreicht. Der Loft des Schlägers ist durch die Vor- neigung des Schaftes reduziert und so wird mehr Geschwindigkeit auf den Ball übertragen. Handrücken und die Schlagfläche zeigen zum Ziel. 4 Wenn der Schläger im Durch- schwung wieder parallel zum Boden ist, ist der Winkel der Handgelenke voll aufgelöst, der Handrücken zeigt 90° links vom Ziel und die Spitze der Schlagfläche wieder nach oben.
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