GOLF TIME 5/2019

Die GOLF TIME Ausgabe 5/2019 als E-Paper, Erscheinungstermin 05.08.2019.

TRAINING 12 SEITEN TIPPS & TRICKS

22. JHG. | AUSGABE 5 | AUGUST 2019 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

5-2019

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IRISCHER TRIUMPH DER IRE SHANE LOWRY HOLT SICH SOUVERÄN DEN CLARET JUG FLUCH ODER SEGEN? DIE VOR- UND NACHTEILE VON BILLIG-MITGLIEDSCHAFTEN MACHER DUO DIE ERFOLGS-GESCHICHTE DER BRÜDER GAGELMANN

ROBO TEST BÄLLE TEIL 2 – 15 BÄLLE AUF DEM PRÜFSTAND DURCH MENSCH & MASCHINE SPANIEN DREI TOP-PLÄTZE IN SOTOGRANDE

COMEBACK DAS BERND WIESBERGER NACH VERLETZUNGSPAUSE WIEDER AUF DEM WEG ZUR WELTSPITZE

FOTO TIME W IMBLEDON CALLING FUN TALK BERND WIESBERGER ECCO-GEWINNSPIEL CARO MASSON-TAG TURNIERE DIE CHALLENGE TOUR IM GC ADAMSTAL

EDITOR’S INTRO

KRANKENGESCHICHTEN Er stand so ziemlich hilflos im Media Center und machte alles andere als eine glückliche Figur: Bernd Wiesberger, 33, beim Ryder Cup vergangenen September in Paris. Als Kommentator versuchte er das Beste aus seiner verzweifelten Situation zu machen: Zum Zuschauen verdammt, weil der Heilungsprozess nach einer Operation an seinem linken Handgelenk sich als langwieriger erwies, als die Ärzte prophezeit hatten. Das muss so ungefähr das Schlimmste für einen Spitzensportler sein: Wenn gerade alles perfekt läuft, man gut drauf ist und vor Augen hat, wie sich die Karriere super weiterentwickelt, aber plötzlich der Verletzungsteufel zuschlägt. Tiger Woods, 43, kann nach seinen diversen Operationen davon ein Lied singen. Sein 15. Major-Sieg beim Masters in Augusta wurde schlechthin als das größte Comeback aller Zeiten bejubelt (wobei Niki Laudas Comeback sechs Wochen nach seinem Feuerunfall 1976 nicht minder sensationell war). Im November 2018 stieg der beste österreichische Golfer aller Zeiten nach fast einem Jahr „Krankenstand“ wieder in den Ring, ohne wirklich zu punkten. Frust pur. Aber Bernd hat die Zeit genutzt: er kurierte geduldig seine Verletzung aus, er hat einige Kilos abgenommen, ist fit wie noch nie und kehrt auch mental gestärkt aus der Zwangspause zurück. Comeback Nr. 2

„Das muss so ungefähr das

Schlimmste für einen Spitzensportler sein: Wenn gerade alles perfekt läuft,

aber plötzlich der Verletzungsteufel zuschlägt“

Mit dem Sieg bei der Made in Denmark und bei der Scottish Open unmittelbar vor The Open in Royal Portrush war er auf einmal der Leader im Race to Dubai (Cover „Wiesbergers surrealer Sommer“, ab Seite 20). Gratulation und Hut ab! Ein Dritter fällt mir noch zum Thema Comeback 2019 ein: Martin Kaymer, ebenfalls

Scottish Open Champion Bernd Wiesberger: 2. Tour-Sieg 2019

am Handgelenk gehandicapt, schaffte durch eine neue, erfrischende Lebensein- stellung den Weg zurück in die golferischen Schlagzeilen – der nächste Tour-Sieg des zweifachen Major-Champions ist nur noch eine Frage der Zeit. Wetten…

Ihr

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

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IN HALT

5 | 2019

COVER 20 FORM-HOCH: Wie sich Bernd Wiesberger mit neuem Team und veränderten Methoden zurück in die Weltspitze spielte.

24 IRISCHER TRIUMPH: Lowrys Sieg, Toms

Abschied, Schmids Premiere – die Höhepunkte der 148. Open Championship.

PRODUKTE 30 BALLS PLEASE: 15 preisgünstige Ballmodelle im Test durch Mensch und Maschine.

20 WELTSPITZE Bernd Wiesberger erlebt nach langer Zwangspause einen Traum-Sommer

40 NEWS: Die interessantesten Neuheiten aus der Equipment-Branche.

41 KOLUMNE: Fitting-Experte Marco Burger über die richtige Ballwahl. CLUBS 52 GENUSS: In Mittersill finden Sie ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. 54 FLUCH ODER SEGEN: Adriaan A. Straten über die Vor- und Nachteile günstiger Mitgliedschaften.

56 TRAUMTAG: Mit Top-Proette Caro Masson in Golf Valley abschlagen.

58 HALBZEITBILANZ: Die erste Hälfte der AWGC- Saison ist in den Büchern.

24 TRIUMPH Lowry, Schmid, McIlroy – die spannendsten Stories von der Open

66 DAM: Vorschau auf das Amateur-Highlight vor den Toren Münchens.

STANDARDS 3 Editor‘s Intro / 6 Foto-TIME / 8 Go ask...Bernd Wiesberger / 10 Countdown | News / 18 Tweet it / 62 Götz-Zitat / 91 Cartoon / 92 Tea Time / 95 Börsen Time / 96 Impressum / 98 TIME-OUT

REISE 68 ANDALUSIEN-TRIO: Valderrama, Sotogrande und La Reserva – einige der besten Plätze Europas liegen direkt nebeneinander. 72 GOLFTIME TOURS: Erleben Sie Traumreisen mit unserem hauseigenen Reiseveranstalter. TRAINING 78 THE MOVE ACADEMY: Wie Sie mit einem Kleiderbügel Ihr Golfspiel revolutionieren können. 80 TOM DUNCAN: Neue Technik, mehr Sicherheit – die Alternative aus dem Bunker ohne offenes Schlägerblatt.

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40 SOTOGRANDE Zu Besuch im südspanischen Golfparadies ÜBERBLICK Neue Produkte für Damen, Grünkämpfer & Weitenjäger

81 PROFI-TIPP: European-Tour-Ass Matthias Schwab gibt Kurzspiel-Hilfe.

82 SCHLAMMSCHLACHT: Das Golf Team Allianz erklärt den schwierigen Schlag aus dem Wasser.

DIE NEUESTEN MODELLE IM HÄRTETEST ab Seite 30 ROBOTEST BÄLLE

84 KAGAMI: Bye, bye Zappelphilipp – zwei

visuelle Übungen gegen übertriebenes Pendeln während des Schwungs.

86 SPORTPHYSIO: Wie Sie das Drehmoment begreifen und am besten umsetzen können.

87 DR. NORBERT DEHOUST: Mit einem kleinen Trick Bänder und Wirbelsäule entlasten.

88 KURT SCHÖNWALD: Weshalb Sie regelmäßig einen Blick in den Spiegel werfen sollten.

89 GOLF ROUTINES: Mit dieser Übung werden Sie Herr über Ihre Schlaglängen beim Pitch.

78 TRAINING Unsere Experten haben die besten Tipps für Ihr Spiel

90 EVO SWING: Golf soll rückenschädigend sein? Ganz Im Gegenteil. TEATIME 92 CHARITY: GOLF TIME tours-Turnier, Lederhosen-Cup im GC Egmating, 25 Jahre B & M, Golf-Krimi-Cup in Münster

FOTO TIME

Tennis-Fan Gary Player

Tommy Fleetwood und Justin Rose

WIMBLEDON CALLING

Der Juli ist der Monat der Sport-Highlights auf britischem Boden. Zunächst legendä- res Rasentennis im All England Lawn Tennis and Croquet Club von Wimbledon, dann episches Linksgolf bei der Open Champion- ship im Royal Portrush Golf Club – beide gelten als die ältesten und traditions- reichsten Veranstaltungen ihres Fachs. Einige tennisinteressierte Golf-Asse gönnten sich im Vorfeld des Major-Tur- niers einen kleinen Tapetenwechsel und erlebten einen ereignisreichen und span- nenden Tag in der Royal Box des Centre Courts der Anlage. GT

Sergio García mit Ehefrau Angela

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Gestatten, Dame Laura Jane Davies

Italiens Major-Sieger Francesco Molinari

Neugieriger Beobachter: Jack Nicklaus

Justin Rose mit Ehefrau Kate Phillips

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS

N ach überstandener Verletzungspause ist Bernd Wiesberger, 33, wieder voll ange- kommen im Geschäft des Profi-Golfs. Mit den Siegen im Mai bei der Made in Denmark und im Juli bei der Aberdeen Standard Investment Scottish Open holte der in Wien geborene Tour- Pro bereits seinen sechsten European-Tour-Titel. Bei der BMW International Open, die er auf dem geteilten 16. Rang beendet, trafen wir den sympathischen Österreicher vor dem Tour-Truck seines Ausrüsters Titleist.

Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit star- kem Break aus drei Metern zu lochen. Du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe? David Horsey. Er ist statistisch einer der besten Putter auf der Tour. Dein Lieblingsschläger im Bag? Immer der nächste, den ich verwenden muss. Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)? Tiger, Ernie und Arnold Palmer. Dein emotionalster Moment auf dem Platz? Mein Putt zum Sieg zuhause in Österreich 2012 auf der European Tour war schon sehr emotional. Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist? Der Abschlag vom Tee auf der 18 bei meinem Open de France-Sieg 2015. Da stand ich enorm unter Druck und habe das enge Fairway getroffen. Der Schlag war mitentscheidend für den Sieg.

FUN-TALK Adrian Kramer traf Bernd Wiesberger im Golfclub Eichenried

Gibt es einen Schlag, den du gerne nochmal machen möchtest? Da gibt es viele, aber keinen speziellen, der mit gerade einfällt. Das Tollste am Leben als Tour-Pro? Es ist einfach fantastisch, die Passion zum Beruf gemacht zu haben.

GO ASK

BERND FUN-TALK Österreichs Topstar Bernd Wiesberger gibt

Was gefällt dir daran am wenigsten? Ich hasse Jet-Lag.

Was wärst du geworden, wenn nicht Tour-Pro? Wahrscheinlich hätte ich keinen klassischen Büro-Job, bei dem ich von 9 bis 18 Uhr im Büro sitze. Eher etwas, bei dem man kreativ sein muss. Du bist in eine Kneipen-Schlägerei verwickelt. Welchen deiner Kollegen hättest du gerne an deiner Seite? Da brauche ich nicht lange über- legen: Ryan Fox. Schaut ihn euch an, dann wisst ihr, dass es gut ist, ihn auf eurer Seite zu wissen.

im Gespräch einige sehr interessante Einblicke.

Nie mehr Golf oder nie mehr Sex? Nie mehr Golf!

Fisch, Fleisch oder vegetarisch? Fleisch.

Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Es wäre herrlich, wenn ich mich vor der Runde auf den Golfplatz und danach wieder nach Hause beamen könnte. GT

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Mit Xander Schauffele, Paul Casey, Matt Kuchar und Patrick Reed werden vier Hochkaräter der PGA Tour bei der Porsche European Open in Hamburg (5. – 8. Sept.) abschlagen. Schauffele hatte seinen ersten Auftritt auf deutschem Boden bereits vor längerer Zeit bestätigt. Er freut sich besonders, das Heimatland seines Vaters, seiner Groß- und Urgroßeltern kennenzulernen und hier ein Turnier zu bestreiten. Bereits zum dritten Mal in Folge wird Patrick Reed, Masters-Sieger von 2018, in Green Eagle abschlagen. Eben- falls mit dabei sind die Ryder-Cup-Spieler Paul Casey und Matt Kuchar. Aus deutscher Sicht versucht Allen John STAR-QUARTETT TREY BILARDELLO „Seine Runde hat ganz normal begonnen“, sagte Kristian Fortis, der in der ersten Runde des U. S. Amateur Qualifiers zusammen mit Trey Bilardello unterwegs war. „Er war kein schlechter Golfer und hat mit zwei Pars begonnen.“ Danach ging es bergab. Nach einem Triple-Bogey an der Drei und einer Zehn (+5) am vierten Loch schien ihn die Moti- vation zu verlassen. Bilardello ist normalerweise als Caddie an der Seite von PGA-Tour-Spieler Matt Every unterwegs. Da dieser aber in der Woche seine Dienste nicht be- nötigte, versuchte sich Bilardello, selbst ein Handicap-2-Spieler, in Florida an der Qualifikation zur U.S. Amateur. „Nach den ersten Neun hat er uns gesagt, er wolle das höchste Ergebnis in der Geschichte der USGA erzielen“, erinnerte sich Fortis. „Auf den Ab- schlägen chippte und schubste er seinen Ball umher, um Strafschläge zu kassieren. Danach feuerte er sein Eisen 2 in die Mitte der Spiel- bahn, schlug den Ball aufs Grün und schubste ihn dann wieder mit dem Putter umher.“ Am Ende unterschrieb Bilardello eine 202 – exakt 131 Schläge über Par. Und kassierte die Disqualifikation. 202 SCHLÄGE, DANN DISQUALIFIKATION

MATTHEW WOLFF Es gibt diese Spielertypen, die passen nicht in die Masse der feinen Techniker. Sie bringen ihren Schläger in komisch anmutende Positionen, die so manchen Beobachter dazu ver- leiten, ihnen die Qualität abzusprechen. Jim Furyk war so ein Fall. Der Amerikaner wirkte mit seinem Schwung, als würde ein Tintenfisch aus einem Baum fallen, so beschrieb Fernsehkommentator David Feherty die Bewegungsfolge. Furyks Schwung mit den diversen Schleifen war gut für eine eindrucksvolle Karriere inklusive Major-Sieg. Den Ball interessiert es nunmal wenig, was vor dem Kontakt passiert.  Neu-Profi Matthew Wolff gehört ebenfalls in diese Kategorie. Auch seine Technik wirkt gewöhnungs- bedürftig: Erst ganz steil, dann sehr flach, die Ferse des linken Beines so angehoben, als würde er High Heels tragen – ganz weit weg vom Lehrbuch. Doch die Trainer der Oklahoma State University waren klug genug, diesen Schwung so zu lassen, wie er ist; nämlich hochgradig effizient. Nach seinem Profi- Debüt bei der Travelers Championship holte sich Wolff, 20, nur kurze Zeit später seinen ersten Titel bei der 3M Open auf der PGA Tour. Nicht irgendwie, sondern mit einem Eagle auf der 18. Die Folge: 1,15 Millionen U.S.-Dollar, die Tour-Karte für die kommenden zwei Jahre. Zuvor hatte er einen lang-

seine herausragende Leistung aus dem vergan- genen Jahr (Rang zwei) zu wiederholen. Auch Bernd Ritthammer, Marcel Siem und

Max Kieffer haben für das Event zugesagt. Martin Kaymer wird hingegen aller Voraussicht nach nicht beim zweiten

jährigen Vertrag mit TaylorMade unter- schrieben. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Wolff kann mithalten im Konzert der Großen. Die PGA Tour hat einen neuen Tintenfisch.

deutschen Turnier der European Tour in diesem Jahr dabei sein.

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4 MAL SCHWARZ-ROT-GOLD

EUROPAMEISTER! 1 Matthias Schmid – diesen Namen sollten sich die deutschen Golffans schon einmal merken. Denn der Deutsche vom Golfclub Herzogenaurach hat sich sensationell die prestigeträchtige Amateur-EM im Diamond Country Club nahe Wien geholt. Er ist der zweite Deutsche nach Stephan Gross jr. (2008), der sich in die Siegerliste dieses Events eintragen darf. „Es ist unglaublich,

BAYERISCHES DOUBLE 3 Beim Jugend-Länderpokal am Fleesen- see treten Auswahlmannschaften der Nach- wuchs-Kader der Landesverbände gegen- einander an. Bei den Mädchen hatten sich die Hanseatic Golf Union (HGU) sowie die Aus- wahl Bayerns den Finaleinzug gesichert. Ein Stechen brachte die Entscheidung für Blau- Weiß. Das Finale der Jungen verlief eben- falls spannend, konnte aber ohne Stechen entschieden werden. Aus den Vierern am Morgen holte Bayern zwei Punkte und ging so mit einer 2:1-Führung in die abschließen- den Einzel – am Ende hieß es 5:4. ESTHER FÜR EUROPA? 4 Esther Henseleit muss trotz sensationeller Form in diesem Jahr weiterhin auf den ersten Sieg warten. Dafür heimste die 20-Jährige erstmals einen Siegerscheck ein. Die Siegerin der Ladies European Thailand Championship war der thailändische Amateur-Star Attha- ya Thitikul , die das Turnier bereits vor zwei Jahren gewinnen konnte. Und zum zweiten Mal den Lohn von 45.000 Euro an die Zweit- platzierte weitergibt. „Das ist mein dritter zweiter Platz in diesem Jahr und natürlich würde ich mich über einen Sieg noch mehr freuen, aber Atthaya hat so gut gespielt und sie verdient diese Trophäe“, kommentierte Henseleit, die durch die star- ken Leistungen in diesem Jahr, ihrem ersten als Proette, auch ins Blickfeld für das euro- päische Aufgebot zum Solheim Cup in Gleneagles rückt.

PROMINENTE SIEGER DER AMATEUR-EM Matthias Schmid gewinnt als zweiter Deutscher das prestigeträchtige European Amateur – und tritt in prominente Fußstapfen.

ich kann es noch gar nicht glauben“, erklärte Schmid. „Ich hatte letzte Woche einen guten Auftritt beim British Am', wurde dort Neunter und habe versucht, es am Laufen zu halten.“ Schmid qualifizierte sich durch seinen Sieg auch für die Open Championship in Royal Portrush.

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STEPHEN GALLACHER (1994)

Siegte 1994 in Finn- land und später vier Mal auf der European Tour sowie als Lokal- held beim Ryder Cup 2014 in Gleneagles.

HISTORISCH ERFOLGREICH 2 Zwei, vier, vier, acht – bei den Team-Europa- meisterschaften gab es gleich mehrmals Grund zur schwarz-rot-goldenen Golffreude. Das Jungenteam wurde sensationell Vize- europameister und verlor vor den Toren von Paris erst im Finale gegen Gastgeber Frank- reich mit 2:5. Knapp eine Medaille verpasst haben Deutschlands Damen und Mädchen, die beide im Spiel um Platz drei unterlagen. Bei der Herren-Team-EM landeten die ver- letzungsgeplagten Herren des Golf Team Germany auf dem achten Rang. Noch nie hatte es bei drei von vier Meisterschaften deutsche Mannschaften im Halbfinale gegeben.

SERGIO GARCÍA (1995)

Triumphierte im hei- mischen El Prat und ließ eine Weltkarriere folgen. Insgesamt 35 Profi-Titel, darunter das Masters 2017. CARL PETTERSON (2000) Der beleibte Schwede holte sich die Mil- lenium-Ausgabe im GC Murhof und ließ bis dato sechs weitere Profi-Titel folgen.

RORY MCILROY (2006)

War 17, als er die Amateur-EM in Italien gewann, ist nun 30 und schon jetzt eine Golflegende.

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VICTOR DUBUISSON (2009)

Fünf Jahre nach dem Titel im heimischen Gold de Chantilly debütierte der schüchterne Franzose im Ryder Cup.

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Fotos: DGV/Stebl

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DER GOLF TEST

DRIVER ZU SCHNELL

AUSGEBREMST Die R&A führt – gerade bei den Majors, wenn alle namhaften Spieler vertreten sind und die Versuchung auf- grund des möglichen Gewinns am größten ist – stichproben- artig Driver-Tests durch. Dabei wird der COR-Wert (Coefficient of Restitution) gemes-

Moderne Driver werden von den Herstellern haarscharf an der Grenze der Legalität produziert und können aufgrund von ge- ringen Materialveränderungen mit der Zeit diese Grenze über- schreiten. Genau für solche Fälle wer- den die Tests durchgeführt und sollen auch zur Überschreitung des Grenzwerts bei Schauffele geführt haben, der sich über die öffentliche Zurschaustellung be- schwert. „Solche Themen sollten einfach intern geklärt werden.” Vor allem, wenn keine böse Absicht dahinter steckt. „Es gibt 130 potenzielle Betrüger im Feld, die einen non-conforming Driver spielen könnten.“ Daher seien nach Schaufelle nicht Stich- probentests die Lösung, sondern nur eine umfassende Über- prüfung. „Die R&A weiß aber nicht, wie sie das umsetzen soll.“

Ryan Fox aus Neuseeland beantwortet im GOLF TIME- Golf-Test Fragen der etwas anderen Sorte.

sen, der Aufschluss über den Trampo- lin-Effekt gibt.

Einige Male! Zuletzt bei der Dunhill Links war es heftig. Ich hatte den Cut indivi­ duell verpasst, war aber noch im ProAm­ Team aktiv. Mein Partner Shane Warne hatte ebenfalls noch gut einen sitzen, das hat ganz gut gepasst. Wir sind am Ende Fünfter geworden. Ich würde mir Sorgen machen, sollte irgendein Kollege diese Frage mit Nein beantworten. Ja, auf meinem Heimatplatz Royal Auck­ land, als ich noch Amateur war. Mir ge­ lang ein Eagle auf der 17 und ein Birdie auf der 18. Mein Spielpartner hat gar nicht realisiert, was mir gelungen war. Als Amateur habe ich fünf Wecker nicht gehört. Als ich auf dem Golfplatz ange­ kommen war, blieben fünf Minuten bis zur Startzeit. Fünf. Das beste bei einem Turnier in Neuseeland. Zuletzt gelang mir während der Finalrunde der Scottish Open ein HoleinOne. Ich lag unter den besten Zehn und fabrizierte ein Socket in einen Ginsterbusch. Der provisorische Ball war dann im Loch. Es wurde ein nicht ganz gewöhnliches Par. Soweit so gut, bei der Maybank Cham­ pionship im vergangenen Jahr hatte ich zuletzt einen. Ich habe ein Eisen 6 aus 195 Metern verwandelt. Es war ein kurzes Par 5: Holz 3 vom Abschlag, Eisen 6 ins Grün. Ein guter Auftakt in die Runde. Ich habe das Loch insgesamt mit fünf, vier, zwei und drei Schlägen absolviert. Ein klares Ja! Ich kann mich an einen Auftritt als Amateur erinnern. Als Profi fallen mir etliche VierPutts ein, aber als Profi war das der High Score. Ich hoffe, das bleibt so. Nein, aber dazu fällt mir eine lustige Geschichte ein: Mein Freund hat einige Rennpferde und wir veranstalten Wett­ bewerbe, um ihnen lustige Namen zu geben. Ein Pferd heißt „Five off the tee“, der Name war meine Idee. Ein starker Auftritt des Neuseeländers, der neben drei Sockets in diesem Jahr bereits drei Schläger zerbrochen hat.

Jemals auf der Tour mit Kater gespielt?

Der Callaway Epic Flash-Driver von Xander Schauffele erzielte bei diesem Test zu hohe Werte und

ERGEBNIS BIRDIE

musste ausgetauscht werden. „Wie die R&A mit dem Thema umgegangen ist, nervt mich. Sie haben mein Image ruiniert. Mitspieler haben mich – wenn auch im Spaß – als Betrüger be- zeichnet. Und das vor hunderten Fans auf der Driving Range.”

Wie sieht es mit einer 59 aus?

ERGEBNIS BIRDIE

Schon mal die Startzeit verpasst?

ERGEBNIS PAR

TRAUMRUNDE Sechs Schläge Rückstand musste Clark Dennis am Finaltag der WinstonGolf Senior Open aufholen, um seinen insge- samt fünften Sieg auf der Staysure Tour einzufahren. Mit fünf Birdies auf den letzten sechs Löchern und einer fantastischen 63 überholte der US-Amerikaner im Endspurt noch José María Olazábal, der als Führender in den Finaltag ging, um einen Schlag. 52.000 Euro erhält Dennis für seinen Sieg beim einzigen europäischen Seniorenturnier in Deutschland. Einen soliden Auftritt vor heimischer Kulisse legte auch Bernhard Langer hin, der mit Runden von zweimal 68 und abschließenden 69 Schlägen vier Schläge hinter dem Sieger den vierten Rang teilte. Respektvolle Worte fand Sieger Dennis nach der Finalrunde für seine VOR DER ZIELGERADEN ABGEFANGEN

Wie viele Asse stehen in der Bilanz?

ERGEBNIS BIRDIE

Wie sieht die Albatross­ Bilanz aus?

ERGEBNIS BIRDIE

Konkurrenten: „Olazábal und Langer gehören zu den Besten aller Zeiten. Sie sind beide zweimalige Masters- Champions. Sie sind unglaubliche Spieler. Mit ihnen konkurrieren zu können ist großartig, aber sie zu schlagen ist noch besser, weil man weiß, dass man sein bestes Golf spielen muss, um diese Jungs zu schlagen". Der zweite deutsche am Start, Sven Strüver, beendete das Turnier in Mecklenburg-Vorpom- mern auf dem geteilten 48. Platz.

Und Fünf­ Putts?

ERGEBNIS PAR

Jemals doppelt nach­ geladen am Abschlag?

ERGEBNIS BIRDIE

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TOTAL -5

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SUZANN PETTERSEN hat beim Dow Great Lakes Bay Invitational ihr Comeback auf der LPGA Tour gegeben. Das Team-Event bestritt sie an der Seite von Solheim-Cup-Kapitänin Catriona Matthew. Es war Pettersens erster Auf- tritt nach 20 Monaten Baby-Pause. Im August 2018 war Sohn Herman Alexander auf die Welt gekommen. Auch in Zukunft wird die 38-jährige Norwegerin keine volle Saison mehr auf der Tour absolvieren, will sich aber auch nicht komplett vom Profi-Dasein verabschie- HELLO AGAIN

DREI FRAGEN AN… Matt Wallace

Du wolltest 2018 unbedingt zum Ryder Cup, wurdest aber nicht nominiert. Inwieweit hat dich das zusätzlich motiviert? Ich habe eine Menge Enttäuschungen in meinem Leben und meiner Golfkarriere erlebt und diese immer dazu genutzt, um besser zu werden. Die Nichtberücksichtigung war wahrscheinlich einer der bitterstenMomente, die man haben kann, aber auf der anderen Seite gibt es auch eine Menge Antrieb für mich, ummich auf dem Golfplatz zu beweisen. Was hat sich an deinem Spiel in den vergangenen Jahren geändert? Ich hatte immer ein paar technisch schreckliche Schläge dabei. Das ist jetzt deutlich besser. Ich war mental gut, konnte die Schläge visuali- sieren, aber die Ausführung war oft mangelhaft. Ich musste eine Menge Dinge ändern. Viele Leute sagen: ‚Warum denkst du so viel über den Schwung nach?‘ Aber meiner Meinung nach muss die Ausführung richtig sein, damit der Ball tut, was du willst. Warst du schon immer so auf die Schwung- technik bedacht? Ein Schwungtrainer namensMatt Belshamsagte einmal zu mir: „Deine Chips und Putts müssen überragend sein, weil es nicht an deinemSchwung liegen kann, dass Du solche Erfolge einfährst.“ Ich war wie bedröppelt. Aber seither arbeite ich sehr intensiv an meiner Technik. Ich bin über- zeugt, dass man aus den richtigen Positionen im Schwung auch die besten Ergebnisse liefern kann.

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den. „Ich werde sehen, wie ich einen Zeitplan zusammen- stellen kann, der es mir erlaubt, Mutter zu sein und gleich- zeitig das Gefühl zu haben, dass ich genug an meinem Spiel arbeiten kann, um konkurrenzfähig zu sein“, erklärte die Major-Siegerin. Beim anstehenden Solheim Cup in Gleneagles wird Pettersen als Co-Kapitänin dabei sein.

Dass Spieler bei einem Profiturnier disqualifi- ziert werden, ist nichts ganz Außergewöhn- liches. DieGründe könnenvielschichtig sein. Auch Clément Berardo erwischte es beim Andalucia Costa del Sol Match Play 9 der Challenge Tour. Der Franzose steuerte auf einen verpassten Cut zu und musste auf dem 16. Loch vorzeitig abbrechen. Nach einer birdie-freien PULVER VERSCHOSSEN

Runde mit einem Quadruple- und einen Doppel-Bogey sowie vier weiteren Schlagverlusten, stellte er auf dem Abschlag der 16 fest, dass das Ballfach leer war. Es folgte der Gang der Schande zurück ins Clubhaus.

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AGC Interpane ProAm zu den bestdotierten ProAms in Deutschland. SCHWEIZ- SIEG Mit einer bogey-freien Schlussrunde erspielte sich der 55-jährige Argentinier José Coce- res bei der Swiss Seniors Open 2019 in Bad Ragaz seinen ersten Titel auf der Staysure Tour – und seinen ersten Sieg seit 2001. KNAPP VERPASST An Tag drei der Irish Open puttete Robert Rock auf

tragen unter anderem Maximilian Kieffer, Bernd Ritthammer und der schwedische Ryder-Cup-Spie- ler Peter Hanson die Bekleidung. SIEGGREICH Daniel Wünsche hat das 2. AGC Interpane ProAm in Bad Saulgau gewonnen. Mit Runden von 69 und 68 Schlägen sicherte sich der Profi aus Friedrichshafen einen Siegerscheck über 5.000 Euro. Mit einem Preisgeld von insgesamt 25.000 Euro zählt das

dem Schlussloch aus gut sieben Metern zur zwei- ten 59 in der Ge- schichte der Euro- pean Tour – und verfehlte

UMBENANNT Aus Web.com-Tour wird die Korn Ferry Tour. Das Unter- haus der PGA Tour hat einen neuen Namensgeber. Das global aktive Consulting-Unternehmen hat sich mit der PGA Tour auf einen Vertrag bis 2028 geeinigt. ÜBERNAHME Mit der Übernahme des Ski- und Golfsportartikelherstellers Kjus er- weitert Acushnet sein Portfolio. Über Details der Übernahme gibt es keine Informationen. Auf der Tour

Robert Rock

nur knapp. Der Trostpreis: Durch den vierten Rang qualifizierte sich Rock, der nebenbei als Teaching Pro aktiv ist (er betreut unter anderem Matt Wallace), für die Open in Portrush.

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Jon Rahm und Jena Sims sorgen mit gewagten Outfits für Furore, Lexi Thompson posiert wie einst Schwarzenegger und im Bayerwald geht die Angst um. TWEET IT!

Schnappschuss mit Daddy: Sandra Gal mit ihrem Vater Jan Gal

Der Golfstar und die RockLegende: Rickie Fowler und Kid Rock

Die klassische Montagslage: Allen John fehlte beim Turnier der Pro Golf Tour in Polen das Glück

Da staunt selbst Arnie: Lexi Thompson posiert während der FitnessEinheit

Die Story der ESPY Awards: Jena Sims. Daneben: Preisträger Brooks Koepka

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Jon Rahms interessantes Outfit in Wimbledon amüsierte einige TourKollegen.

Breaking News: Boa constrictor hält G&LC Bayerwald in Atem

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WIESBERGERS

SOMMER HÖHENFLUG Schmutziges Training, frisches Team und ein unwirkliches Form-Hoch – Bernd Wiesberger ist nach langer Leidenszeit zurück in der Weltspitze.

Von Thomas Fischbacher

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MOMENTAUFNAHMEN Höhen und Tiefen musste Bernd Wiesberger in den vergangenen Monaten durchstehen

F

ür Bernd Wiesberger war 2018 ein Jahr, in dem das Golfspiel in den Hintergrund rückte. Ausgerechnet in einer Zeit, in der er weit oben angekommen war. Stabil unter den

lisierte sich heraus, dass die Schmerzen beim Schwingen nicht verschwanden. Wiesberger musste sich einer stabilisierenden Operation unterziehen – gleichbedeutend mit dem vor- zeitigen Saisonende. Kein Ryder Cup, keine Majors, sondern Ruhe. Sieben Monate war er nicht auf der Tour aktiv. Eine Zwangspause, verbunden mit der Ungewissheit, ob sich der Schwung danach wieder gleich anfühlt; ob die Weltklasse-Form wieder zurückkommt. Es sind die kleinen Prozentpunkte an Formstärke und Schwung- stabilität, die im Profi-Golf Welten ausmachen. Eine Auszeit wie diese setzt vieles auf Null.

besten 50 der Welt, Stammkraft in den elitären Feldern der WGC und Major-Turniere. Wies- berger, 33, hatte sich zum Weltklasse-Golfer entwickelt. Mitte 2018 kam die bittere Nachricht: Sai- son-Aus wegen Handgelenksverletzung. Die Ulnaris-Sehne im linken Arm hatte seit einiger Zeit Probleme bereitet. Eine für Golfer sensible Stelle. Nach mehreren kürzeren Pausen kristal-

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Wiesberger und Performance Coach Stuart Morgan

Neuer Mann an der Tasche: Jamie Lane

provozieren und unangenehm sein sollen. So wie Golf auf dem Platz eben ist. „Schmutzig“ nennt Wiesberger die Art des Trainings außerhalb der Komfortzone. Neben Morgan gab es einen zweiten Neuzugang im Team: Jamie Lane, zuvor unter anderem bei Robert Rock und Matt Fitzpatrick aktiv, übernahm die Caddie-Rolle. Anfang Dezember dann das Comeback im paradiesischen Mauritius: Am Tee stand ein Spieler, der fitter wirkte als zuvor, der die lange Pause dazu nutzte, um etwas athleti- scher zu werden. „Ich denke, dass ich in einer körperlichen Verfassung bin, mit der ich mein bestes Golf spielen kann“, erklärt er. Das Ergebnis: weniger paradiesisch, Cut haus- hoch verpasst. Nicht der einzige in den folgen- den Monaten. Es dauerte bis zum April, ehe das Schwunggefühl zurückkam, bis sich der Rost im Spiel auflöste. Eine quälende Periode

von Ungewissheit, ob die alte Form jemals wieder kommt. Eine Phase, in der mentale Stärke und Geduld gefragt waren, um wieder nach oben zu kommen. „Ich wusste, welchen Weg ich gehen muss und hatte immer volles Vertrauen in mein Umfeld, aber sicher macht man sich Gedan- ken und weiß nicht, ob und wann die Fakto- ren wieder so ineinander greifen, dass der Erfolg kommt“, gesteht er. Der Erfolg kam – und wie. Wiesberger meis- terte diese schwierige Phase. In fast surrealen Monaten eilte er von Erfolg zu Erfolg. Sieg bei der Made in Denmark, Zweiter in Irland und der lukrative Titel bei der Scottish Open – in weniger als drei Monaten sammelte er mehr als zwei Millionen Euro Preisgeld ein, kehrte zurück unter die Top 50 der Welt und erspielte sich die Spielberechtigungen für Majors und WGC-Turniere.

Das „Projekt Comeback“ begann für den Bur- genländer sofort nach Abnahme des Gipses. Schritt für Schritt das Handgelenk an die Belastungen gewöhnen, langsam den Körper wieder an die Herausforderungen des Profi- golfs heranführen. Die Beständigkeit, die ihn in die Weltspitze katapultiert hatte, war nun auf andere Art und Weise wichtig. Nichts überstürzen, ein Schritt nach dem anderen. Auf den sozialen Kanälen ließ der Öster- reicher seine Fans teilhaben am Verlauf der Reha. Es vergingen Wochen von den ersten Putts, Halbschwüngen, bis zu vollen Drives und dem ersten Trainingslager in Dubai. Bei der Trainings-Steuerung unterstützte ihn mit Stuart Morgan ein neuer Mann aus der David Leadbetter Academy. Performance Coach nennt ihn Wiesberger, eine Ergänzung im Team um Schwungtrainer Phil de Busschere. Das Duo erarbeitete Pläne, um die Qualität des Trainings zu erhöhen und gleichzeitig das Handgelenk nicht zu viel zu belasten. „Ich schlage definitiv weniger Bälle“, er- klärt Wiesberger im Gespräch bei der Open Championship in Royal Portrush. Es gehe darum, den optimalen Weg zu finden, um Defizite und Stärken auszumachen und im Training freizulegen. „Sehr individuell“, nennt er die Aufgaben. Abrupte Wechsel zwischen den Inhalten, Übungsformen, die

SCOTTISH OPEN Endgültig das Comeback geschafft: Bernd Wiesberger mit dem Siegerpokal

SCOTTISH OPEN Wiesberger besiegt Benjamin Hebert im Stechen nach drei Extra-Löchern

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der Fahne abgelegt, doch er benötigte drei Versuche, ehe er im Loch verschwand. Wies- berger sackte in sich zusammen, ging in die Hocke und verarbeitete, was ihm gerade gelungen war: der größte Sieg seiner Karriere. Nach einer turbulenten Zeit schließt sich ein Kreis. Der 33-Jährige ist wieder da ange- kommen, wo er vor der Verletzung aufgehört hatte – in der Weltspitze. Wiesberger scheint bestens aufgestellt für die Zukunft – mit neuem Team, „schmutzigem“ Training und alter Stärke. Bei der 148. Open Championship in Royal Portrush musste Wiesberger anderen den Platz im Rampenlicht überlassen. Das Spiel etwas wacklig, Körper und Geist müde. So müde, dass er auch die Reise in die USA zum WGC-Turnier im Anschluss trotz Qualifika- tion und verlockendem Preisgeldtopf gar nicht mehr antrat. „Ich freue mich auf eine Pause, ich bin etwas ausgebrannt und konnte diese Woche nicht mein bestes Spiel zeigen.“ Immerhin: Wiesberger schaffte den Cut und kam als 32. über die Ziellinie. Eine kleine Enttäuschung, die aber keine allzu tiefen Wunden hinterlassen wird. GT

Tendenzen habe er erkannt im Vorfeld der unwirklichen Serie. Die wichtigen Bereiche des Spiels verbesserten sich stetig. „Ich war mir schon im Klaren, dass ich wieder in der Lage bin, oben mitzuspielen. Siege kann man aber natürlich niemals prognostizieren.“ Vor allem bei der Scottish Open meisterte er eine enorme mentale Herausforderung. Ein Stechen über drei Löcher, nach zuvor nur durchschnittlicher Sonntagsrunde. Drei Mal absolvierten Wiesberger und Kontrahent Benjamin Hebert die 18. Zwei Mal schnup- perte Hebert am Titel, zwei Mal verpasste er aus kurzer Distanz. Auch im dritten An- lauf hatte der Franzose seinen Ball näher an

MEILENSTEIN Bernd Wiesberger siegt über- raschend bei der Made in Denmark

In wenigen Monaten Riesensprung nach oben. WIESBERGERS-WELTRANGLISTE

40

83

133

140

143

161

378

Mai 2019 British Masters: 70. Platz

Mai 2019 Made in Denmark: Sieg

Juni 2019 Belgian Knockout: 8. Platz

Juni 2019 U.S. Open: 76. Platz

Juni 2019 BMW Inter- national Open: 16. Platz

Juli 2019 Irish Open: 2. Platz

Juli 2019 Scottish Open: Sieg

COVER | THE OPEN

IRISCHER TRIUMPH Die Open Championship in Royal Portrush hat spannende Geschichten zu erzählen. Den Triumphzug von Shane Lowry, wie Rory McIlroy trotz des verpassten Cuts die Herzen der Golfwelt eroberte und die des gequälten Tiger Woods, der nur noch nach Hause wollte. Thomas Fischbacher schildert die wichtigsten Akteure und Momente der Open-Woche.

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NERVENSTARKER LOWRY

seinen Fehlern gelernt. Trotz eines ner- vösen Bogeys zum Auftakt ließ er die Konkurrenz beim Finale der Open nie näher als drei Schläge herankommen. Tommy Fleetwood kapitulierte nach einem Doppel-Bogey auf Bahn 14. Der Engländer musste erkennen, dass Lowry mit den irischen Fans im Rücken an diesem Finaltag nicht zu besiegen war. Als der Ire auf dem 18. Abschlag ankam, stand sein Name bereits auf der Claret Jug. Der Graveur hatte keine Bedenken mehr und bereits vor Ende der Partie Shane Lowry als Sieger eingraviert.

In der Finalgruppe waren am Sonntag mit Tommy Fleetwood aus Southport, England, und Shane Lowry aus Clara, Irland, Protagonisten unterwegs, die sich bereits in frühen Jahren an Golf bei Sauwetter gewöhnen konnten. Dement- sprechend stabil agierte das Duo auch über weite Strecken des Finales, an dem es richtig nass und windig wurde. Lowry war mit vier Schlägen Vor- sprung gestartet, wie bei der U.S. Open 2016 im Oakmont Country Club, als er den Vorsprung noch an Dustin Johnson verspielte. Doch der 32-Jährige hatte aus

ERGEBNISSE BRITISH OPEN 2019 1. Shane LOWRY (IRL)

67 67 63 72 269 (-15) 68 67 66 74 275 (-9) 68 70 68 71 277 (-7) 68 69 67 74 278 (-6) 68 67 70 73 278 (-6) 70 69 66 74 279 (-5) 68 71 71 69 279 (-5) 68 72 71 68 279 (-5) 74 67 65 73 279 (-5) 71 67 71 71 280 (-4) 70 71 74 70 285 (+1)

1.718.320 € 994.583 € 637.599 € 447.118 € 447.118 € 277.950 € 277.950 € 277.950 € 277.950 € 198.029 €

2. Tommy FLEETWOOD (ENG)

3. Tony FINAU (USA) 4. Brooks KOEPKA (USA)

Lee WESTWOOD (ENG)

6. Rickie FOWLER (USA) Tyrrell HATTON (ENG)

Robert MACINTYRE (SCO) Danny WILLETT (ENG)

10. Patrick REED (USA)

32. Bernd WIESBERGER (AUT) MC Matthias Schmid (GER) Am

49.976 €

76 71 –

– 147 (+5)

0 €

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COVER | THE OPEN

Als Amateur bei der Open, der erste Auftritt im Profi- zirkus überhaupt, umziehen in der Champions Corner neben Woods, McIlroy und Co. – Matthias Schmid hat in der Woche der Open Championship einiges erlebt. Der Deutsche, als Amateur-EM-Sieger qualifiziert, berichtete von unwirklicher Nervosität am ersten Abschlag in Runde eins, die sich an Tag zwei des Major-Turniers allerdings legen sollte. Schmid kam am Freitag mit einer mehr als respek- tablen Par-Runde zurück ins Clubhaus, sein Gesamtergebnis blieb bei +5 stehen. Trotz verpasstem Cut sprach er von einer tollen Zeit. „Ich hatte schon bessere Wochen und habe bei den Übungseinheiten bereits gemerkt, dass ich den Ball vor allem mit den Eisen nicht ganz so gut treffe, was natürlich schade ist. Dennoch war es eine unglaubliche Erfahrung.“ Für Schmid klang das Major als Zuschauer aus. „Meine Freundin kommt, wir können im Clubhaus abhängen – das werde ich auf jeden Fall genießen.“ SCHMIDS ABENTEUER

Tom Lehman, Turniersieger von 1996, genoss seinen aller Vor- aussicht nach letzten Auftritt bei einer Open Championship. Arm in Arm mit seinem Sohn Tho- mas, der als Caddie dabei war, spazierte der Amerikaner das 18. Fairway entlang und vergoss Trä- nen der Rührung. Ehemalige Open-Gewinner dürfen bis zum 61. Geburtstag TOMS TRÄNEN

beim Major-Turnier antreten, danach erlischt die Spielberech- tigung. Lehman hatte im März seinen 60. Geburtstag gefeiert. „Ich habe meinem Sohn einfach nur gesagt, wie sehr ich ihn liebe und dass es niemand anderen gibt, mit dem ich gerade lieber hier entlang gehen würde.“ Einer der emotionalsten Mo- mente der Woche.

MCILROY: TRAGISCHERHELD Um kurz nach 10 Uhr betrat Rory McIlroy am Donnerstag den ersten Abschlag bei seinem Heim-Major. Die Zuschauer- massen feierten ihren Lokalhelden aus- giebig. Gute zehn Minuten später war die Open für den Nordiren im Kopf vielleicht schon wieder beendet. Denn nach Hook ins Aus sowie einigen weiteren Fehl- schlägen stand ein Quadruple-Bogey zu Buche. Es sollte nicht der einzige schwarze Moment auf dem Weg zurück ins Club- haus bleiben. Nach der 79 zum Auftakt zeigte McIlroy seine unbestrittene Welt- klasse. Er verbesserte sein Ergebnis um 14 Schläge und hätte es dank der 65 fast noch ins Wochenende geschafft. Fazit: Cut verpasst, Klasse gezeigt. Daher kann sich der viermalige Major-Sieger erhobenen Hauptes aus Portrush verabschieden.

„Manchmal ist man so weit weg von zu Hause und vergisst die ganzen Menschen, die einen anfeuern. Dann kommt man heim und spielt vor ihren Augen. Die Unterstützung hat mich völlig überwältigt. Sie bedeutet mir die Welt!“

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WOODS UNDMICKELSON WEITABGESCHLAGEN

David Duval, Open-Sieger von 2001, ist ja nur noch Teilzeit-Golf-Profi und nimmt sein Golfspiel vielleicht nicht mehr ganz so ernst wie manch anderer im Feld. Doch sein Auftritt in Runde eins dürfte ihn dennoch beschäftigen. Auf Bahn sieben schlug Duval drei Mal ab und spielte im Anschluss mit einem falschen Ball weiter. Als er den Fehler am Grün bemerkte, „Ich will einfach nur nach Hause“, deutliche Worte von Tiger Woods nach seinen zwei Runden in Royal Portrush. Der Blick mür- risch, der Gang unrund, immer wieder hatte man das Gefühl, als fühle sich der Superstar nicht wohl bei den wechselhaften Bedingun- gen an der rauen nordirischen Küste. Woods’ Spiel wirkte rostig, auch wenn am Freitag ein Rundgang unter Par gelang. Kaum verwun- DUVALS ALBTRAUM

derlich nach der langen Pause seit der U.S. Open. Stichwort Pause: Bis zum Auftakt der Playoffs wird Woods eine weitere Ruhephase einlegen. Ebenfalls klar am Cut gescheitert war übrigens Phil Mickelson, was das Ende einer langen Serie bedeutete. In den 82 Major- Turnieren, die Woods und Mickelson gemein- sam bestritten, hatte sich immer zumindest einer für das Wochenende qualifiziert.

musste er dorthin zurückkehren, wo der falsche Ball gespielt wurde, fand den „rich- tigen“ Ball aber nicht. Die Folge: zurück zum Tee und zum vierten Mal abschlagen. Die Rechnung wies aus: „Bogey“ mit dem vierten Ball, zwei Schläge Strafe. Unter dem Strich stand eine 14. Duval, der mit einer 91 (+20) von der Runde kam, resü- mierte: „Das war eines dieser verdammten Horrorszenarien – und ich war mitten- drin.“ Endergebnis nach zwei Runden: +27.

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TURNIERE | INTERNATIONAL

GC ADAMSTAL Golfparadies in Niederösterreich

D

CHALLENGE TOUR Calum Hill gewinnt im Golf-Paradies Adamstal das größte Turnier in Österreich. Platz- rekord mit 61 Schlägen von dem Franzosen Julian Quesne. TRACHTEN TRADITION

ie EURAM Bank Open standen zwar im Schatten der The Open, waren aber nicht minder spannend: Der 24-jährige Calum Hill gewann nach tollem Kampf mit 18 Schlägen unter Par, beste Österreicher waren Lukas Lipold vor Lokalmatador Sebastian Wittmann. Sie sind Geschichte – die EURAM Bank Open 2019. Mit der Überreichung des Siegerschecks in Höhe von 29.600 Euro an den Schotten Calum Hill ging das, mit einem Preisgeld von 185.000 Euro belegte, größte österreichische Golfturnier auf der Anlage des GC Adamstal, in der nieder- österreichischen Ramsau, zu Ende. Die

wichtigsten Partner des zur European Challenge Tour zählenden Turniers waren die EURAM Bank, der österreichische Golf Verband, das Sportland Nieder- österreich und Interwetten. Insgesamt waren 153 Professionals und drei Amateure aus 31 Nationen gestartet, den Cut schafften 69 Spieler. Im Kampf um den Sieg gab es am Schlusstag einen erbitterten Kampf zwischen dem Schot- ten Calum Hill und dem Engländer Matt Ford, der mit einem Schlag Rückstand in die Finalrunde gegangen war. Der Schotte behielt aber auf der Schlussrunde mit vier Birdies die Nerven und fixierte mit 18

ZWEITER TOUR-SIEG Der Schotte Calum Hill siegte bei der EURAM Bank Open

Fotos: GEPA Pictures, Christian Bissuti / GettyImages

CHARMANT Lukas Lipold, Sieger Calum Hill, Sebastian Wittmann mit Frauenpower (v. l.)

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unter Par seinen zweiten Challen- ge Tour-Erfolg. Der Engländer fiel gegen Ende der Runde durch zwei Bogeys noch auf Platz vier zurück. Mit vier Schlägen Rückstand beleg- ten der Schotte Ewen Ferguson und der Portugiese Jose-Filipe Lima den geteilten zweiten Platz. Dementsprechend zufrieden über seinen zweiten Challenge Tour- Sieg nach der Northern Ireland Open im Vorjahr, zeigte sich Sieger Calum Hill überaus glücklich: „Wenn man gewinnt, ist man ERFOLGS-TRIO Manfred Huber, (EURAM Bank Chef), Sieger Calum Hill (Schottland) und der agile GC Adamstal-Präsident Franz Wittmann (v. l.)

Für die eigentliche Sensation sorgte der 38-jährige Franzose Julien Quesne. Dem zweifachen European Tour- und Challenge Tour-Sieger gelang mit 61 Schlägen ein neuer Platzrekord im GC Adamstal: Er spielte neun Birdies und brauchte nur 27 Putts, um diesen seltenen Rekord aufzustellen. In der Endwertung belegte der Franzose allerdings nur den 19. Platz. GT

natürlich immer happy. Es hat mir hier beson- ders gut gefallen und Spaß gemacht, als Gesamt- führender in den letzten Tag zu starten. Natürlich war ich besonders motiviert, da mich meine ge- samte Familie, einschließlich meines Vaters als Caddie, oft sehr lautstark angefeuert hat. Die Be- dingungen hier waren erstklassig, ich kann dem Veranstalter nur gratulieren.“

Der Portugiese Jose-Filipe Lima und der Engländer Ewen Ferguson belegten den geteilten zweiten Platz, für einen neuen Platzrekord im GC Adamstal sorgte der Franzose Julien Quesne mit 61 Schlägen (v. o.)

PRODUKTE NEUHEITEN MODE LIFEFSTYLE

N achdem wir in der letzten Ausgabe die Premium-Bälle genau unter die Lupe genommen haben, widmen wir uns dieses Mal der Preis-Leistungs- Klasse. Jenen Bällen, die man getrost ins Spiel nehmen kann ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn der erste Schlag in einer hohen Slice-Kurve in Richtung Aus segelt. Zwischen einem und drei Euro kosten die 15 von uns getesteten Modelle im Schnitt pro Ball. Umso leichter lässt sich auch die von uns empfohlene „Ein-Ball-Regel“ (siehe unten) anwenden, ohne gleich Unsummen für den Ballverbrauch einkalkulieren zu müssen. Damit Sie den richtigen Ball für Ihr Spiel finden, haben wir alle Bälle mit unserem Schwungroboter getestet. Um die bestmög- lichen Vergleichsdaten zu generieren und somit auch den besten Überblick zu verschaf- fen, wie die Bälle in den wichtigsten Spiel- situationen performen, wurden die 15 Modelle mit dem Driver, einem mittleren Eisen sowie einem Lob Wedge an die Grenzen der Belast- barkeit geführt. TESTVERFAHREN Jeder Ball wurde – nach vorheriger Justierung von Schwungrichtung, Schlagflächenausrichtung und Trefferbild – mit dem Miya Shot Robo V Schwungroboter insge- samt 30 Mal geschlagen: jeweils zehnmal mit dem Driver bei 90 mph (ca. 145 km/h), mit dem 6er-Eisen bei 80 mph (ca. 129 km/h) und dem Lob Wedge bei 65 mph (ca. 105 km/h). Als Driver verwendeten wir einen Epic Flash von Callaway mit 10,5 Grad Loft und

VERNÜNFTIGE WAHL ROBOTEST BÄLLE 2019 15 Performance-Ball-Modelle im Test durch Mensch und Maschine. Von Adrian Kramer

DRIVER DATA

BALL SPEED (km/h) 209,4 Komperdell Velocity Neon 209,1 Mizuno JPX-S 209,0 TaylorMade Project (a) 208,6 Vice Tour 208,4 Komperdell Velocity White 208,4 Titleist Velocity 208,1 Titleist Tour Soft 208,0 Callaway Supersoft 207,8 Srixon AD333 207,4 TaylorMade Project (s) 207,0 Callaway ERC Soft 207,0 Vice Drive 205,6 Wilson Staff DX2 Optix 205,1 Srixon Ultisoft 204,4 Wilson Staff DX2 Soft

ABFLUGWINKEL (Grad) 14,7 Srixon Ultisoft 14,6 Wilson Staff DX2 Optix 14,5 Callaway Supersoft 14,5 Titleist Velocity 14,4 Titleist Tour Soft 14,4 Vice Drive 14,4 Wilson Staff DX2 Soft 14,3 Mizuno JPX-S 14,3 TaylorMade Project (s) 14,3 Vice Tour 14,2 Callaway ERC Soft 14,1 TaylorMade Project (a) 14,0 Komperdell Velocity Neon 14,0 Komperdell Velocity White 13,9 Srixon AD333

SPIN RATE (rpm) 2.410 Wilson Staff DX2 Optix

PEAK HEIGHT (m) 24,6 TaylorMade Project (a) 24,5 Titleist Tour Soft 24,1 Callaway Supersoft 24,1 Komperdell Velocity Neon 24,0 Vice Tour 23,9 Vice Drive 23,8 Komperdell Velocity White 23,7 Srixon AD333 23,6 TaylorMade Project (s) 23,5 Callaway ERC Soft 23,5 Srixon Ultisoft 23,4 Wilson Staff DX2 Optix 23,0 Wilson Staff DX2 Soft 24,1 Mizuno JPX-S 24,0 Titleist Velocity

2.429 Srixon Ultisoft 2.441 Titleist Velocity

2.503 Wilson Staff DX2 Soft 2.526 TaylorMade Project (s) 2.531 Callaway Supersoft 2.543 Mizuno JPX-S 2.565 Vice Tour 2.582 Vice Drive 2.622 Callaway ERC Soft 2.680 Komperdell Velocity White 2.719 Titleist Tour Soft 2.724 Komperdell Velocity Neon 2.845 TaylorMade Project (a) 2.846 Srixon AD333

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EIN-BALL-REGEL Eine der wichtigsten Regeln lautet: „Spielen Sie nur einen Ball.“ Wenn Sie das passende Modell gefunden habe, bleiben Sie dabei. Nur mit dem gleichen Ball können Sie sich auf die Ergebnisse des Schlags wirklich verlassen. Diese Weisheit bestätigt sich auch mit Blick auf die Ergebnisse aus unserem Robotest. Die Werte der einzelnen Bälle unterscheiden sich teilweise so sehr, dass der Wechsel von einem Ball zu einem anderen teils extreme Verände- rungen mit sich brächte. Diese Unterschiede sind schon bei vergleich- baren Ballmodellen zu beobachten. Zwischen 3-Piece-Bällen und 2-Piece-Performance- Modellen sind sie noch drastischer. FEEDBACK Sie haben Fragen zu unseren Robo- tests? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an robotest@golftime.de. Alle Daten finden Sie zudem auf unserer Testplattform im Internet unter www.robogolf.com. GT

man sucht bzw. welcher Spieltyp man ist und auf welchem Spielniveau man sich befindet. Anfänger und Golfer mittleren bis hohen Handicaps sollten wohl zunächst nach Bällen Ausschau halten, die möglichst viel Länge und Fehlerverzeihung ermöglichen. Bessere Spieler werden sich eher an Multilayer- oder Performance-Bällen orientieren, weil sie in der Regel nicht so sehr auf der Suche nach Länge sind, sondern vielmehr nach der „eierlegenden Wollmilchsau“: Im Idealfall generieren diese Bälle niedrigen Spin mit dem Driver bei hoher Flugbahn, moderaten Spin mit den Eisen und möglichst viel Spin rund ums Grün. Hier kommt die „Kompressionsrate“ ins Spiel, die angeben soll, wie weich sich ein Ball anfühlt, gemessen am Grad der Kompression im Treffmoment. Es gilt: Je niedriger der Wert, desto weicher fühlt sich ein Ball an. Das ist jedoch ein subjektiver Wert, denn nicht zwingend hat dieser auch Auswirkungen auf Länge oder die Spin Rate.

einem Project X HZRDUS Smoke 60-Graphit- schaft in R-Flex. Für die Eisenschläge kam ein PXG 0211P 6er-Eisen mit Accra iSeries Graphitschaft in R-Flex zum Einsatz. Last but not least schlugen wir die Bälle mit einem Cleveland RTX4 Lob Wedge (60°) mit einem Dynamic Gold Wedge Schaft. NEUES MATERIAL Seit der Saison 2019 verwenden wir zur Erfassung der Daten einen Foresight GC Quad Launch Monitor. Im direk- ten Vergleich zu den vergangenen Robotests – durchgeführt mit einem TrackMan – können sich daher geringfügige Abweichungen gerade bei den gemessenen Daten wie Ball Speed, Spin Rate und Carry ergeben. FOKUS Welche Kriterien spielen bei der Wahl des richtigen Balls eine wichtige Rolle, welches sind eher subjektive Eigenschaften? Dies ist eine nicht so einfach zu beantwortende Frage, denn es kommt zunächst darauf an, wonach

DRIVER DATA

CARRY (m)

ROLL (m) 21,6 Wilson Staff DX2 Optix 20,9 Srixon Ultisoft 20,8 Titleist Velocity 20,7 Callaway Supersoft 20,7 Wilson Staff DX2 Soft 20,5 Callaway ERC Soft 20,3 Vice Drive 20,2 Komperdell Velocity White 20,2 Mizuno JPX-S 20,2 Vice Tour 20,1 TaylorMade Project (s) 19,8 Komperdell Velocity Neon 19,5 Titleist Tour Soft 19,1 Callaway AD333 19,1 TaylorMade Project (a)

TOTAL (m)

OFFLINE (m) 0,0 Komperdell Velocity White -0,2 Vice Drive 0,8 TaylorMade Project (a) -0,9 TaylorMade Project (s)

198,4 Titleist Velocity 198,3 Mizuno JPX-S 197,4 Vice Tour 197,1 Callaway Supersoft 196,8 Komperdell Velocity Neon 196,0 TaylorMade Project (s) 195,8 Komperdell Velocity White 195,7 Titleist Tour Soft 195,5 TaylorMade Project (a) 195,2 Vice Drive 194,7 Wilson Staff DX2 Optix 194,5 Callaway ERC Soft 194,3 Srixon Ultisoft 193,5 Srixon AD333 192,1 Wilson Staff DX2 Soft

219,2 Titleist Velocity 218,5 Mizuno JPX-S 217,8 Callaway Supersoft 217,6 Vice Tour

216,6 Komperdell Velocity Neon 216,3 Wilson Staff DX2 Optix 216,1 TaylorMade Project (s) 216,0 Komperdell Velocity White 215,5 Vice Drive 215,2 Srixon Ultisoft 215,2 Titleist Tour Soft 215,0 Callaway ERC Soft 214,6 TaylorMade Project (a) 212,8 Wilson Staff DX2 Soft 212,6 Srixon AD333

-1,0 Mizuno JPX-S 1,3 Srixon AD333 -1,5 Callaway ERC Soft 1,6 Vice Tour 1,9 Titleist Tour Soft 2,6 Srixon Ultisoft 3,0 Titleist Velocity

3,0 Wilson DX2 Optix 3,5 Callaway Supersoft 3,6 Wilson Staff DX2 Soft 4,4 Komperdell Velocity Neon

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