GOLF TIME 7/2017

Die gesamte GOLF TIME 7/2017 zum Durchstöbern als praktisches Flipping Book.

TRAINING TOTAL 12 SEITEN TIPPS & TRICKS

20. JHG. | AUSGABE 7 | OKTOBER 2017 € 6,00 | CHF 7,50 | US $ 8,00

7-2017

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NEUES FORMAT BERENBERG CHALLENGE Martin Kaymer vs. Gary Player im Frankfurter GC SOLHEIM CUP VERPASSTE REVANCHE Caro Masson über ihren dritten Auftritt beim Erdteil-Kampf ROBOTEST HYBRIDS Die aktuellen Modelle im Härtetest durch Mensch und Maschine

REISELUST TOP-US-PLÄTZE Auf nach North und South Carolina JUGEND GERMAN FUTURES Die Stars von morgen im Golf Valley München 20 JAHRE GOLFTIME Großes Gewinnspiel: 200.000 Euro im Jackpot!

JUSTIN THOMAS Der Spieler des Jahres steht erst am Anfang einer fulminanten Karriere

MUSTER DER

SCHÜLER

FUN-TALK MATTEO MANASSERO MEIN LIEBLINGSLOCH SIR NICK FALDO REGEL-TIME JORDAN SPIETH’S RETTUNGS-AKTION TOUR-TIPPS JASON DAY

EDITOR’S INTRO

Farblos bis langweilig

SCHLAFTABLETTE SPITZENGOLFER Ja, ich weiß – sie spielen sensationelles Golf, sehen gut aus, haben ein perfektes Auftreten, kommen aus Vorzeige-Familien und gehören in die Kategorie „Muster-Schwiegersöhne“ aller Mütter von heiratsfähigen Töchtern. Die jüngsten Major-Sieger Brooks Koepka, Jordan Spieth, Justin Thomas, aber auch ein Dustin Johnson, ein Rickie Fowler oder Jason Day reißen mich nicht vom Hocker. Brav und bieder spulen sie ihren Job ab, die Jungs ganz vorne in der Weltrangliste. Natürlich mit atemberaubender Perfektion, mit unglaublicher Präzi- sion. Schlaftabletten gibt’s in der Apotheke, aber bitte nicht Woche für Woche auf den schönsten Golfplätzen der Welt. Womöglich noch auf Krankenschein. Wo sind die Typen, die Persönlichkeiten, die Charaktere, die einst den Sport

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

prägten: ein Tiger Woods, ein Phil Mickelson, ein John Daly, ein Bubba Watson, ein Jack Nicklaus, ein Gary Player, ein Arnold Palmer? Mit einem temperamentvollen Sergio García, einem in seinen besten Tagen durchdrehenden Rory McIlroy kann ich noch leben. Aber die große Masse an farblosen und langweiligen Golfern an der Spitze der Weltrangliste muss verantwortlich gemacht werden für den schleichenden Rück- gang bei den Einschaltquoten der TV-Stationen. Selbst ein Tiger Woods, nicht einmal mehr unter den Top- Tausend der Weltrangliste, würde heute noch mehr Zuschauer anlocken als ein Justin Thomas, Gewinner des FedExCup-Jack- pots über 10 Mio. Dollar. Dennoch – rein sportlich gesehen – verdient auf dem Titel gelandet (Cover „The Big Short“, ab S. 20). Aber: Wir brauchen im Spitzensport keine biederen, Akten verwaltenden Beamten, die wie Marionetten ihre Schläge abspulen, egal, ob im Golf, Tennis oder, oder, oder – ich

»Wir brauchen im Spitzengolf keine biederen, Akten verwaltenden Beamten, die wie Marionetten ihre Schläge abspulen, egal ob imGolf, im Tennis oder, oder, oder – ich vermisse echte Persönlichkeiten“

SPIELER DES JAHRES Musterschüler Justin Thomas scheint dies selbst zu langweilen

vermisse echte Persönlichkeiten, die ihren Sport prägen und auch in Zukunft dafür sorgen, dass das Zuschauen, das Mitfiebern, das Erlebnis Spitzensport an Zugkraft gewinnt. Wieder ein Muss wird. Drohende Konsequenz: statt gelangweilt zuzuschauen, selbst auf die Runde zu gehen. Was, volksgesundheitlich gesehen, ohnedies das Bessere wäre.

Ihr

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IN HALT

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COVER 20 THE BIG SHORT

Justin Thomas gelang 2017 der Durchbruch in die Weltspitze. Ein Porträt. TURNIERE 28 BERENBERG CHALLENGE

Ein Duell zwischen Martin Kaymer und Gary Player im Frankfurter Golf Club.

30 SOLHEIM CUP

Caro Masson und Ann-Kathrin Lindner blicken zurück auf den Kontinentalwettstreit. 32 THE GERMAN FUTURES Im Golf Club München Valley präsentierten sich die Golfstars von morgen. 34 MERCEDES BENZ AWGC Deutschlands größte 9-Loch- Turnierserie beendet die sechste Saison erfolgreich. ROBOTEST 36 HYBRIDS Die heißesten Hybrids des Jahres im Test durch Mensch und Maschine.

BUSINESS 50 MADE IN GERMANY

Caddy-Hersteller PG-PowerGolf überzeugt mit immer neuen Raffinessen.

LIFESTYLE 52 AUTOMOBIL

PRODUKTE 40 NEUHEITEN

Ein Fahrtest der brandneuen Mercedes-Benz S-Klasse in Zürich.

Herbst-/Wintermode, Eisen für alle Spielstärken und feinste Ladies-Schläger aus Japan.

30 SAISON GEDREHT Caro Masson berichtet exklusiv über ihre Saison und das einzigartige Erlebnis Solheim Cup

54 LAURA BIAGIOTTI

Das Mode- und Parfumlabel baut sein Golf-Engagement aus.

SCHLÄGER UND MEHR ab Seite 36 15 SEITEN

56 KIESER TRAINING

Brusttraining stärkt den Golf- schwung – der Testsieger zeigt, wie es geht.

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PROFI-TIPP Jason Day über seine Erfolgsstrategie auf dem Grün 78

STANDARDS 3 Editor’s Intro 6 Foto-TIME 8 Go ask ... Manassero 10 Countdown | News 18 Mein Lieblingsloch

49 Das Götz-Zitat 85 Martinas Ecke 94 Cartoon 95 Börsen-TIME 96 Impressum 98 TIME-OUT

20 DIE NÄCHSTE NUMMER EINS? Justin Thomas spielt erst seit drei Jahren auf der PGA Tour und ist schon in der Weltspitze angekommen

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EINMALIGES ERLEBNIS Eine Reise nach North und South Carolina gehört zu den Must-Dos leidenschaftlicher Golfer

CLUBS 59 GC MÜNCHEN RIEDHOF Neue Grüns braucht das Land: Der GC München-Riedhof sattelt auf Premium-Grüns um. 60 SAMSONITE GOLF CLUB TOUR Halbzeit bei den Regionalfinals. Die ersten Finalteilnehmer für Mauritius stehen fest.

REISE 70 USA DIE CAROLINAS Auf den Spuren von Payne

82 EASY GOLF

Jon Taylor zeigt, wie Sie den Chip zu Ihrem verlässlichsten Schlag machen.

Stewart durch den Norden und beim berühmtesten Leuchtturm auf einer Golfbahn im Süden.

84 SPORTPHYSIO

Biomechaniker Dr. Christian Haid räumt mit dem Mythos „Kopf unten“ auf.

74 GOLF TIME TOURS

Entdecken Sie mit unserem hauseigenen Full-Service- Golfreise-Veranstalter die schönsten Golfdestinationen.

86 KAGAMI GOLF

Sabana Crowcroft erklärt, wie Sie Ihr eigenes Potenzial voll entfalten.

62 WEIMARER LAND

Sterneköche und Spitzenwinzer laden im Spa & GolfResort Weimarer Land zur Gourmet Trophy.

TRAINING 78 TOUR TIPPS

88 SCHUSTER&LUBENAU

Felix Lubenau erklärt, was man beim Aufteen vor dem Driverabschlag alles so beachten sollte. TEA TIME 90 SOCIETY UND EVENT NEWS Neues von den GolfHeroes, aus dem GC St. Pauli und vom Deutschlandfinale des Audi quattro Cups.

Jason Day erklärt seine Strategie und die richtigen Prioritäten auf dem Grün.

64 DEUTSCHE PUTTLIGA

Die ersten zwei Regionalfinals sind absolviert, 16 Qualifikanten fürs Finale ermittelt.

80 LEADBETTER ACADEMY Ian Holloway analysiert den einzigartigen Chicken-Wing- Schwung von Jordan Spieth.

66 GOLF CLUB WÜRZBURG

Gut erreichbar, abwechslungsreich und mit perfektem Service – der GC Würzburg weiß zu überzeugen.

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FOTO TIME

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Mein Urlaub … daheim beim Stanglwirt

SPIELMIT DEMFEUER SCHMERZFREI Die USA werden aktuell nicht nur von schweren Stürmen, sondern auch von Waldbränden heim- gesucht. Auch im pazifischen Nord- westen ist die Lage prekär. Nahe Port- land im Bundesstaat Oregon breitete sich das Eagle Creek Fire zwischen- zeitlich auf mehr als 125 Quadrat- kilometer aus. Doch selbst beim Anblick der gewaltigen Flammen auf der anderen Seite des Columbia Rivers ließen es sich ein paar Golfspieler im Beacon Rock Golf Course nicht nehmen, ihre Runde in aller Ruhe fortzusetzen. Golfer sind manchmal schon irgendwie schmerzfrei. GT

Foto: Facebook

6353 Going am Wilden Kaiser, Tirol, Austria Tel.: +43/(0)5358/2000 Fax: DW-31 | daheim@stanglwirt.com www.stanglwirt.com GOLF TIME | 7-2017 7

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS

ach einer kometenhaften Amateurkarriere gewann Matteo Manassero als MATTEO FUN TALK Italiens Wonder-Boy über seine Vorliebe für Fisch, über Batman und einen weißen Masters-Overall sowie eine gewisse Neigung zu Siegen nach Marathon-Stechen. N Ein Schlag, den du gerne noch einmal spielen würdest? Go ask

Dein emotionalster Moment abseits des Golfplatzes? Da ich sehr viel unter- wegs bin, halten sich die emotionalen Momente im privaten Leben leider eher in Grenzen. Ich weiß daher kleine Dinge bereits sehr zu schätzen.

Den ersten von drei Putts bei meiner ersten Open (Turnberry 2009, Anm. d. Red.) am 16. Loch der Schlussrunde. Ich lag zwei Schläge zurück mit drei Löchern zu spielen. Diesen würde ich gerne noch einmal spielen, denn er führte zu den anderen beiden. Das resultierende Bogey führte zum folgenden Par, Bogey. Mit Par, Par, Par wäre ich im Stechen gewesen.

damals jüngster Spieler auf der European Tour im Alter von 17 Jahren und 188 Tagen seinen ersten von bis dato vier Titeln. Wir haben dem smarten

Italiener im Rahmen von Callaway Golf’s Kings of Distance 2017 in Gut Kaden ein paar Fragen der anderen Art gestellt … Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen schwierigen Downhill-Putt aus drei Metern zu lochen. Wen wählst du für diese Aufgabe? Da wähle ich Jordan Spieth.

Natürlich meine Freundin, meine Eltern. Ganz besonders war für mich aber die Geburt meines um einiges jüngeren Bruders und ihn aufwachsen zu sehen. Ein Schlag, auf den du besonders stolz bist? Ich nenne ein Loch und einen Schlag: Zunächst, wie ich bei der Barclays Singapore Open 2012 im Stechen gegen Louis Oosthuizen mit einem Eagle

Wir nehmen dich mit auf eine Kostüm- party. Wie verkleidest du dich?

Entweder komme ich im weißen Masters Caddie-Overal oder als

Superheld, sagen wir Batman.

Fisch, Fleisch oder Gemüse? Fisch, ich liebe Fisch.

Deine Top-3-Golfer, tot oder lebendig? Seve, Tiger und Sergio.

auf dem dritten Extraloch gewann. Das Loch habe ich einfach perfekt gespielt. Und dann mein Hybrid, das ich im Stechen auf dem vierten Extraloch in Went- worth gegen Simon Khan aufs Grün gespielt habe. Er lag im Wasserhindernis und ich musste eigentlich nur das Grün treffen. Mir gelang der perfekte Schlag ...

Nie mehr Golf oder nie mehr Sex? Wo ist der Joker? Ok, nie mehr Golf ...

Dein Lieblingsschläger im Bag?

Das ist mein Callaway 58° Sand Wedge.

Welcher deiner Siege bedeutet dir am meisten? Mein erster (Castelló Masters Costa Azahar 2010, Anm. d. Red.) und gleichauf damit der bei der BMW PGA Championship (2013, Anm. d. Red.) in Wentworth. Dieses Mega-Event auf der European Tour gewonnen zu haben, stellt für mich persönlich eine große Ehre dar. Dein emotionalster Moment auf dem Golfplatz? Die stärksten Emotionen empfinde ich während Turnieren, besonders, wenn es nicht so gut läuft. Aber davon abgesehen wohl meine vier Turniersiege.

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NICHT ALLTÄGLICH

PLATZREKORD 34 Jahre hatte Tom Kites Platzrekord auf den Pebble Beach Golf Links Bestand, der 1983 mit 62 Schlägen beim Bing Crosby National Pro-Am (heute AT&T Pebble Beach National Pro-Am) aufgestellt wurde. Bis der 22-jährige Hurly Long vom National Team Germany daher kam und beim Carmel Cup, einem US-College Golfturnier, eine 61 spielte. „Es war einfach eine fantastische Runde. Es gibt zwei Plätze, auf denen ich gerne den Platzrekord hätte: Pebble Beach und

der Augusta National“, freute sich der Spieler des GC Mann- heim-Viernheim über seinen besonderen Golftag. Am Ende gewann er für sein Team der Texas Tech University übrigens auch den Carmel Cup im Stechen und freute sich über die Fahne, die ihm die Haus- herren des Traditionsplatzes überreichten. Darauf steht: „Glückwunsch zur besten Runde aller Zeiten.“

TEAMDES MONATS

TEAM USA Das amerikanische Team ge- winnt den 15. Solheim Cup beim Heimspiel in Des Moines, Iowa. Mit einem komfor- tablen Vorsprung von fünf Punkten durften die Amerikanerinnen in die sonntäglichen Einzelmatches starten. Die deutsche Rekord-Spielerin Carolin Masson, die dank einer Wild Card ihren dritten Kontinentalvergleich in Folge spielte, verlor zwar ihre Vierball- bzw. Foursome-Matches am Freitag und Samstag, doch bei den abschließenden Singles holte sie gegen Michelle Wie den ersten vollen Punkt für Europa am Finaltag. Mit zahlreichen Birdies und zwei Eagles setzte sie dem U.S.-Star heftig zu und gewann schließlich 4&2 auf Loch 16. Ebenfalls dabei war die in Hamburg lebende Engländerin Florentyna Parker, die bei ihrem Debüt jedoch keinen Punkt gewinnen konnte. Am Ende gab es trotz einer ausgeglichenen Bilanz in den zwölf Matchplay-Begegnungen ein deutliches 16,5 zu 11,5 zugunsten der USA. Mit 120.000 Besu- chern wurde ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Beim Walker Cup , dem Vergleich der besten männ- lichen Golfamateure aus den USA und GB&I, feierte Team USA auf dem Los Angeles Country Club mit 19 zu 7 Punkten einen Kantersieg. In der Ver- gangenheit starteten viele der jungen Top- Amateure in den Teams nach dem Walker

BIZARR Die geforderte Trennung von Geschäft und Amt interpretiert Donald Trump sehr eigenwillig. So engagierte sein Familienunternehmen jüngst eine Baufirma der chinesischen Regierung für ein Golfresort-Projekt in Dubai, obwohl er eigentlich mit keiner ausländischen Regierung Privatgeschäfte abschließen darf. In seinen amerikanischen Golfresorts kaufen seit Trumps Amtsübernahme zudem auffällig viele zahlungskräftige Lobbyisten Mitgliedschaften. Die Interessenvertreter (Rüstungsindustrie, Chemie-Riesen usw.) bezahlen bereit- „TRUMPEL“TIER -NEWS

willig die gigantischen Aufnahmege- bühren, um Trump „zufällig“ auf dem Fairway begegnen zu können. Laut „USA Today“ spielen diese Leute vor- nehmlich dann Golf, wenn Trump

selbst zum Schläger greift. Peinlicher Golf-Höhepunkt des Monats: ein Tweet des Präsidenten, der zeigt, wie er Hillary Clinton mit einem Golfball abschießt.

Cup erfolgreiche Profikarrieren, darunter Jordan Spieth, Justin Thomas, Rickie Fowler oder Rory McIlroy.

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COUNTDOWN | NEWS

Nach der Karriere als aktiver Spieler bleiben namhaften Golfstars viele Optionen. Nicht wenige gehen unter die Architekten! DIE FÜNF PRODUKTIVSTEN COURSE DESIGNER

VERSCHENKTER TITEL

SCHADE Lange sah Marcel Siem beim Paul Lawrie Match Play in Bad Griesbach wie der sichere

GARY PLAYER 427 Plätze Etwa bei 75 Prozent der Plätze mit Gary Players Logo war der „Schwarze Ritter“ persönlich ins Bauprojekt involviert. Der Rest entstand in Kooperation mit anderen Designern oder wurde von seinem Architekturbüro betreut und trägt deshalb das „Black Knight“- bzw. „Player“-Label. JACK NICKLAUS 410 PLÄTZE Nicklaus beschäftigt weltweit 20 Design-Mitarbeiter. Ihre Aufgabe ist es, Jacks Vorstellungen, Philosophien und Vorgaben hinsichtlich des Baus eines Golfplatzes im Sinne des 18-fachen Major-Siegers umzusetzen. 298 seiner Plätze hat Nicklaus wirklich selbst entworfen. ARNOLD PALMER 306 Plätze Die Plätze aus der Feder des 2016 verstorbenen Palmer können in 25 Ländern der Welt bespielt werden. Der King war als Golfprofi der erste Pionier im Architekturfach. Schon 1972 entstanden seine ersten Plätze. Nach Palmers Tod be- treuen seine langjährigen Mitarbeiter die neuen Arbeiten. GREG NORMAN 101 Plätze Greg Norman ist einer der findigsten Geschäftsmänner im Profigolf. Neben seinen zahlreichen Unternehmen (u. a. Steakhäuser, Golfmode, Wein, Sportrasen) gibt es ein Büro für Golfplatz-Design. Doch nur bei den „Signature Courses“ war der „Great White Shark“ auch persönlich involviert. NICK FALDO 27 PLÄTZE Faldo war beim Bau seiner 27 Plätze immer persönlich ein- gebunden, entweder als Lead Designer oder in Zusammen- arbeit mit den Platzarchitekten. Den Unterschied erkennt man am Namenszusatz: „Sir Nick Faldo Signature“ (Komplett- betreuung) oder Faldo Design (in Zusammenarbeit).

Sieger aus. Der Ratinger konnte sich in dem mit 64 europäischen Top-Spielern stark besetzten Turnier vor heimischer Kulisse bis ins Finale vorkämpfen. Dort lag er nach acht Bahnen sogar mit 3Up gegen den Spanier Adrian Otaegui in Führung. Dann erlebte der Deutsche einen dramatischen Einbruch, der Otaegui zwischen Bahn 10 und 16 fünf Lochgewinne ermöglichte. Zwei-

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mal verschob Siem dabei Putts aus einer Entfernung von ca. einem Meter. Auf dem 17. Grün zerplatzten schließlich die Träume vom fünften European Tour-Titel.

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SCHLAG

DES MONATS

TIMING Ein Hole-in-one ist immer ein denkwürdiges Ereignis, selbst für einen PGA Tour-Spieler. Doch selten wurde dieser Gücksschlag so reich belohnt wie im Falle von Martin Flores. Mit seinem Ass an Loch 16 am Final- tag der Wyndham Championship schob sich der U.S.- Amerikaner unter die Top 125 im FedExCup-Ranking und sicherte sich so seine Spielberechtigung für die nächste Saison auf der PGA Tour. Erst im letzten Jahr schaffte Flores die Qualifikation über die Web.com-Tour.

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DREI FRAGEN AN … JASONDAY

Welcher Spieler pusht dich am meisten, wenn er in Bestform aufspielt? Rory McIlroy, Dustin Johnson und Jordan Spieth, doch sie sind alle unterschiedlich in ihrer Spielweise. Wenn ich einen auswählen müsste, würde ich Rory nehmen. Wenn er in Bestform spielt, scheint er unbesiegbar mit seinen geraden und unfassbar langen Schlä- gen. Sein Spiel ist stark abhängig von seinen Drives. Trifft er diese gut, hat er meist nur noch ein Wedge ins Grün und an einem guten Tag sind seine Eisen so

Wie erklärst du dir deine aktuell schlechte Form?

Was war der wichtigste Moment in deiner Golfkarriere?

Der Gang zum 18. Grün der PGA Cham- pionship in Whistling Straits, mit drei Schlägen in Führung liegend. Dieses Gefühl, endlich ein Major gewonnen zu haben und es mit Col (Swatton, Caddie & Coach) teilen zu können, sowie dies mit meiner Frau und meiner Familie zu erleben, das war ein-

Ende 2016 hat mich mein Rücken im Stich

gelassen, zudem war ich ausgebrannt. Mir fehlte

manchmal vielleicht die Moti- vation und damit die Disziplin. 2017 war ich dann weder so lang

malig. Da brachen alle Dämme und ich fühlte, wie alles von mir abfiel, was ich durchlitten hatte. All die Verletzungen, die negativen Erinne- rungen an meine Kindheit. Es wurde alles rausgeschwemmt.

noch so gerade wie in den beiden Jahren davor. Und ich lochte weniger Putts, weil mein Timing nicht mehr funktionierte. Das ist die perfekte Formel für ein schlechtes Jahr. Jetzt muss ich geduldig bleiben und hoffen, dass sich die harte Arbeit auszahlt.

präzise wie ein Laserstrahl. Das ist auch mein Spiel, deshalb pusht er mich am meisten.

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THE MASTER OF MASTERS

DER GOLFTEST Branden Grace hat als Erster bei ei- ner Open eine 62 gespielt. Seine beste Runde war fünf Schläger besser.

NEUER Billy Payne (li.) tritt als Vorsitzender des Augusta National zurück und über- gibt sein Amt an Fred Ridley (re.),

der seit vielen Jahren in die Prozesse des Masters eingebunden ist. Der 65-jährige Ridley ist ein ehemaliger U.S. Amateur- Champion (1975), er spielte im Walker Cup und war sogar Kapitän des U.S.-Teams. Als Top-Amateur durfte er selbst dreimal am Masters teilnehmen (1976-78), wobei er nie auch nur in die Nähe des Cuts kam. Zwischen 2004 und 2005 war Ridley Präsi- dent des amerikanischen

Bist du je im Lauf- schritt zum Abschlag gehetzt, weil du zu spät dran warst?

Ich bin immer knapp dran. Mein Caddie treibt mich jedes Mal an, doch ich sage ihm: „Die warten bestimmt.“ Er antwortet: „Sicher, wenn du sofort ein paar Schläge verlieren möchtest.“ Er macht sich immer Sorgen. Ich habe eine 57 bei einer Übungsrunde auf der Sunshine Tour gespielt. Ich lag sieben oder acht unter Par nach neun Bahnen. Eigentlich wollte ich aufhören, spielte aber weiter und kam mit -13 (bei Par 70) rein. Nein, darauf bin ich stolz. Ein paar gingen beim Schlagen kaputt, aber nie aus Wut. Mein Vater hat mir einst beigebracht: „Wenn du einen Schläger demolierst, kaufst du selbst einen neuen.“ Das hat gewirkt. Ich habe noch nie ins Leere gegriffen. Ich nehme immer 12 Bälle mit. Und wenn die mal weg sein sollten, muss etwas dramatisch schiefgelaufen sein. Ja, in Abu Dhabi 2015. Auf der siebten Bahn (Par 3) nervte mich ein Typ, der in sein Handy plärrte. Ich verlor meinen Fokus und traf den Ball mit dem Hosel. Eines meiner frustrierendsten Double Bogeys überhaupt. Ja, einmal steckte mein Ball im gespaltenen Stumpf eines Baumes fest, 50 Zentimeter über dem Boden. Er hatte sich wirklich solide eingebohrt. Muss ich dazu sagen, dass er unspielbar war? Als Amateur habe ich bei einer Art Pro-Am eine 11 ge- spielt, an der Seite des damaligem Nr.1 Cricket-Spielers in Südafrika, Jonty Rhodes. Das war echt peinlich. Nicht fünf Putts, aber vier auf dem sechsten Grün in Augusta beim Masters 2016. Danke übrigens, dass ihr mich so an all meine miesen Golflöcher erinnert. Zwei, beide in China, aber ich habe nie etwas gewonnen. 2015, als der BMW i8 gerade rausgekommen war, wollte ich unbedingt das Auto haben. Leider habe ich am Pro-Am-Tag getroffen, zu früh also. So ein Mist! Nur kleine Schweinereien, wie jemandem die Socken oder den Gürtel klauen, wenn er gerade im Physio-Truck behandelt wird. Andere Jungs stopfen überreife Bananen ins Bag, die dann die Griffe einsauen, sodass sie unbrauchbar werden. Das würde ich nie tun, Ehrenwort!

ERGEBNIS BIRDIE

Hast du je eine 59 oder besser gespielt?

ERGEBNIS EAGLE

Hast du je vor Wut einen Schläger zertrümmert?

Golfverbandes USGA. Ab Oktober wird er die Geschicke des Augusta

ERGEBNIS PAR

National und des Masters lenken.

Gingen dir auf der Runde schon einmal die Bälle aus? Hast du je einen Shank (Socket) als Golfprofi geschlagen?

ERGEBNIS PAR

MILLER ENTTHRONT

ERGEBNIS BIRDIE

WEITENJÄGER Bei den in Las Vegas aus- getragenen Weltmeisterschaften im Long Driving scheiterte Titelverteidiger Joe Miller aus England schon in der Vorrunde. Neuer Weltmeister wurde Justin James (USA), der sich im Finale mit 397 Metern durchsetzte. Zugute kam ihm, dass sein Gegner Mitch Grassing im Finale keinen Ball im Wertungs- feld unterbringen konnte. In der Damen- Konkurrenz gewann die Schwedin Sandra Carlborg mit 319 Metern. Bei den Senioren (über 50 Jahre) in der sogenannten Masters Division hatte Jeff „The Critter“ Crittenden mit 331 Metern deutlich die Nase vorn.

Hast du deinen Ball je an einem wirklich ungewöhnlichen Ort wiedergefunden?

ERGEBNIS BIRDIE

Hast du je ein Loch zweistellig gespielt?

ERGEBNIS BIRDIE

Hast du je einen Fünf-Putt gemacht?

ERGEBNIS PAR

Hattest du schon ein Hole-in-one?

ERGEBNIS BIRDIE

Hast du schon einmal einem Tour-Kollegen einen Streich gespielt?

ERGEBNIS BIRDIE

TOTAL -8

Jeff Crittenden, Sandra Carlborg und Justin James sind die neuen Weltmeister im Long Driving

Der siebenfache European Tour-Champion aus Südafrika stellt eine neue Rekord- marke auf! Nächstes Mal im heißen Stuhl: David Howell aus England

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GOLF VALLEY – OUTDOOR, ERHOLUNG, NERVENKITZEL UND LIFESTYLE

Außerdem: Wer jetzt Premiummitglied wird, profitiert vom Gesamtpaket Golf Valley mit seiner riesigen Übungsanlage inkl.Premium-Rangebällen, dem 27-Loch-Championship Course und dem 9-Loch Golfpark. Auch nicht schlecht: Gezahlt wird erst ab 2018…

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COUNTDOWN | NEWS

TWEET IT! Rory unerkannt an der Fleischtheke, Wodka in Juli, der (nicht ganz so prominente) Justin Thomas bekommt ein Geschenk, DJs Linie, Tiger bei der anderen U.S. Open und ein Rat fürs Leben – die Social Media-Highlights.

Vielleicht hätte sich Rory McIlroy als Micky Maus verkleiden sollen? So jedoch blieb das kleine Mädchen – anders als ihr Bruder – bei der zufälligen Begegnung im Super- markt völlig unbeein- druckt vom Superstar .

Justin Thomas staunte nicht schlecht, als er diese coolen Golf- schuhe von Michelle Wie überreicht bekam und versprach, diese beim Presidents Cup zu tragen.

Juli Inkster feierte ihren zweiten Solheim Cup-Sieg als U.S.-Kapitänin hoch- prozentig und ließ auch bei der Befüllung ihres Plastikbechers keinen Spielraum für Fehler zu.

Alles Gute J. P.? Justin Thomas und seine

Kumpel haben es wirklich geschafft, ein Restaurant ausfindig zu machen, wo man den frischgebacke- nen PGA Championship- Sieger mal so überhaupt nicht kannte.

Tiger Woods trifft Sloane Stephens, die Siegerin der U.S. Open im Tennis. Woods war mit seinen Kindern vor Hurrikan Irma aus Florida nach New York geflüchtet.

Im Play-off um den Titel bei der Northern Trust demons- trierte der spätere Sieger Dustin Johnson die kleinen Vorteile, die man hat, wenn man ein Ultra-Longhitter ist.

Als sich dieser Fantasy Golf-Spieler darüber beschwerte, dass Graham DeLaet wegen einer Verletzung nicht spielen konnte, erhielt er von dem PGA Tour-Star die passende Antwort.

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NEWS TICKER DIGITAL Als Lee

Slattery gerade beim Omega Masters in der Schweiz spielte, setz- ten bei seiner hoch- schwangeren Frau die

Wehen ein. Lee erlebte die Geburt auf seinem Smartphone via Facetime +++ OLYMPIA Golf wird bis zu den Spielen 2024 in Paris olympisch bleiben +++ ALTER! Ein 79-jähriger Mann zerstörte im Verlauf einer Verfolgungsjagd mit der Polizei sechs Grüns des Golden Oak Golf Course in New York +++

Joe Rooney und Rayhan Thomas erlebten Golfabenteuer der besonderen Art

UND DAS MIT 17! NACHWUCHS Bei der Dubai Creek Open (Mena Tour) stellte der 17-jährige Amateur Rayhan Thomas den Weltrekord für die meisten Birdies in Folge ein. Insgesamt ge- langen ihm neun Birdies hintereinander, am Ende war es „nur“ eine 61 (-10), die er ins Clubhaus des Dubai Creek Golf Club brachte.

Der ebenfalls 17-jährige Joe Rooney spielte im Verlauf einer Turnierrunde auf dem County Armagh Golf Club (England) gleich zwei Hole-in-one. Der Handicap-2-Spieler hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Ass erzielt. Die Chancen für Rooneys Kunststück stehen bei 1 zu 67.000.000.

SOZIAL Stacey Lewis spendete ihren Siegerscheck der Portland Classic über 195.000 Dollar den Opfern des Hurrikan Harvey, der auch in ihrer Heimatstadt Houston, Texas, stark gewütet hat +++ SOUVERÄN Falko Hanisch vom Golf Team Germany steuerte beim Sieg Kontinentaleuro- pas bei der Jacques Leglise Trophy drei Punkte zum souveränen 13,5 zu 11,5-Sieg bei +++

IMMER WIEDER MONTAGS

QUALI Am Montag vor einem PGA Tour-Event gibt es ein Qualifikationsturnier, bei dem vier offene Turnierplätze vergeben werden. Doch die Hürde, die genommen werden muss, ist gewaltig. Manch- mal bewerben sich bis zu 500 Spieler, deren Zahl über Vorausscheidungsturniere auf ca. 120 Spieler reduziert wird. Die 95 Spieler, die sich 2017 einen Startplatz ergattern konnten, spielten im Durch- schnitt Runden von 65,88 Schlägen. 69 dieser Sieger scheiterten anschließend am Cut und nur drei(!) kamen unter die Top 20. In die Top 10 oder besser schaffte es kein einziger Monday Qualifier.

Ernüchternd! So gut muss man sein, um überhaupt mitspielen zu dürfen

AUSGEDIENT Überraschend trennte sich Jason Day von Caddie Colin Swatton, der jedoch wei-

PAR 14.000...? GEWALTIG Der ehemalige Rugby- spieler Adam Rolston und Caddie Ron Rutland starteten am 29. Juni im Westen der Mongolei, um einen Golfball einmal quer durch das Land bis hin zum Mt. Bogd Golf Club nahe Ulaanbaatar, der Haupstadt

terhin sein Schwungtrainer bleiben soll. Swatton und der Australier sind seit Days zwölftem Lebensjahr ein Team +++ ERLAUBT Ab sofort erlaubt die PGA Tour auch an Turniertagen Foto- und Video-

aufnahmen mit Mobiltelefonen +++ VERBOT Überraschend verbot die chine- sische Regierung

im Osten des asiatischen Landes zu treiben. Nach 80 Tagen Trekking (2.011 Kilometer und mehr als 20.000 Schläge) über Berge, durch Sümpfe, Flüsse und Wüsten beendete Rolston das längste Golfloch, das je ein Spieler bewältigt hat. Im Vorfeld wurde es als „Par 14.000“ berechnet. Die völlig irre Aktion war gleichzeitig ein Charity Projekt zugunsten diverser Kinder-Sportprojekte. Insgesamt erspielte Rolston so 20.000 Euro für den guten Zweck.

ein LPGA Tour-Event, das im Oktober in Schanghai hätte stattfinden sollen. Über die Gründe gibt es keine näheren Informationen.

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COUNTDOWN | MEIN LIEBLINGSLOCH

LIEBLINGSLOCH Hier sind mir zwei der besten langen Eisenschläge meines Leben gelungen und ich gewann dort zwei Open Championships. Nr. 18 MUIRFIELD SIR NICK FALDO M ein absolutes Lieblingsloch ist die Num- mer 18 in Muirfield – Schauplatz von zwei meiner drei Open-Championship- Siege. Ich habe so viele wundervolle ausnahmslos dichte Rough rechts. Anschließend muss man nicht weniger als einen großartigen zweiten Schlag nachlegen, um das Grün zu treffen. Das ist vorne, links und rechts von Sand geschützt. Vor allem der rechte Bunker hat es in sich: Die kleine Gras-Insel in der Mitte des Bunkers kann einem das Leben ganz schön schwer machen.

Erinnerungen an dieses 433 Meter lange Stück heilen Rasens. Es passiert schließlich nicht oft, dass du zwei Opens auf demselben Loch gewinnst. Deshalb weckt dieser Ort viele Emotionen in mir. Ich bin unglaublich stolz darauf, hier zwei tolle Pars gespielt zu haben, um die Siege zu erringen. Dieses brillante Par 4 fordert dich vom Abschlag bis zum Grün heraus. Hier ist es egal, wie das Wetter sich verhält, Par zu spielen ist immer ein gutes Ergebnis. Die erste Herausforderung ist, das Fairway zu tref- fen. Das ist schwer, durch die Bunker links und das

Sei’s drum, ich bin sehr stolz auf meine Annäherun- gen mit dem Eisen 5 bei der Open 1987 und dem Eisen 3 fünf Jahre später. Beide fanden das trügerische Grün und gehören zu den besten Schlägen meiner Karriere. Es war ein echter Test für meine Technik und meine Nerven – sie mussten so gut sein auf diesem großartigen Loch. Ich könnte diese Bahn für den Rest meines Lebens jeden Tag spielen – nur um mich zurückzuerinnern. GT

NR. 18, MUIRFIELD Par 4, 433 Meter

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Big

SHORT The

Mit sagenhaften fünf Siegen in der laufenden Saison, dar- unter die PGA Championship und der 10-Millionen- FedExCup-Jackpot, hat sich Justin Thomas als einer der besten Spieler der Welt etabliert. Höchste Zeit, dass wir Ihnen diesen besonderen jungen Mann vorstellen, der wirklich erst seine dritte Saison auf der PGA Tour erlebt.

Von Götz Schmiedehausen

bwohl er seit drei Jahren in den USA ganz legal Alkohol trinken dürfte, sieht Justin Thomas trotz seiner 24 Jahre wie jemand aus, den der Barkeeper garantiert nach dem Ausweis fragen wird. Der US-Amerikaner aus Louis- ville, Kentucky, bringt bei 1,77

Metern Körpergröße gerade einmal 65 Kilogramm auf die Waage und kaschiert gerne mit einem Drei- Tage-Bart seine jungenhaften Gesichtszüge. Wenn man dem jüngsten Sieger einer PGA Champion- ship Auge in Auge gegenübersteht, kann man sich kaum vorstellen, dass dieses schmale Hemd seinen Ball vom Abschlag wirklich über 280 Meter wuchten kann – im Durchschnitt – und damit zu den zehn besten Longhittern auf der Tour zählt.

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SWEET 59 Mit 23 Jahren ist Justin Thomas der jüngste Spieler in der Geschichte der PGA Tour, dem eine Runde unter 60 Schlägen gelang. Bei der Sony Open 2017 in Hawaii startete er mit diesem Ergebnis ins Turnier und gewann souverän

Justin Thomas entstammt einer waschechten Golffamilie. Auch Großvater Paul spielte auf der PGA Tour und nahm 1962 an der U.S. Open in Oakmont teil. Vater Mike hatte ähnliche Ambitionen, heute arbeitet er als Golflehrer. Schon als sein Sohn eineinhalb Jahre alt war, nahm Justins Vater ihn mit zu seinem Arbeitsplatz, dem Golfclub Harmony Landing vor den Toren von Louisville, Kentucky, denn der Knirps war, seit er Laufen gelernt hatte, verrückt nach Golf. Neben „Mama“ und „Papa“ gehörte „Bag of Balls“ zu den ersten Worten, die Justin spre- chen konnte, um so nach einem weiteren Säckchen Bälle verlangen zu können. Mit den Jahren wuchs Justins Golfbegeis- terung immer weiter. Schon als Sechsjähriger schlug er (mit einem gekürzten Driver) sein erstes Ass – ausgerechnet auf der 16. Bahn von Harmony Landing, einem knapp 130 Meter langen Par-3-Loch. „Auch mein Großvater und mein Vater haben hier schon getroffen“, erzählt Justin. „Drei Generationen, die am gleichen Loch ein Hole-in-One erzielen konnten. Wie viele Familien können das schon von sich sagen?“

Ich erwartete noch viel mehr von mir und setzte mich permanent unter Druck. Warum habe ich nicht mehr Preis- geld gewonnen? Warum spiele ich nicht häufiger um den Sieg mit?«

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SOUVERÄN So wird man Sieger einer PGA Championship! Mit einem Eisen 7 greift Justin Thomas die Fahne von Loch 17 des Quail Hollow Club in Charlotte, North Carolina, aus 190 Metern erfolgreich an erlebt, die es mit ihrem Engagement so über- trieben hatten, dass dem Nachwuchs die Lust am Spiel verging. „Es war mir wichtiger, dass wir Freunde sind, als dass er ein guter Spieler wird“, er- zählt Mike Thomas rückblickend. „Ich habe meist nur beobachtet, wie er ein paar Bälle schlug. Dann habe ich ihn gefragt, wie er sich die Flugkurven erklärte. Ich wollte, dass er sein eigenes Spiel frühzeitig verstand.“ Bald schon konnten Opa Paul und Vater Mike nicht länger mit dem hochbegabten Teenager mithalten. 2009 gewann Justin das renommierte Junioren-Turnier FootJoy Invi- tational, wobei er sich unter anderem gegen Jordan Spieth durchsetzen konnte. Der 16-jährige Sieger erhielt als Belohnung eine Einladung zur Wyndham Championship. Dort überstand er als drittjüngster Spieler in der Geschichte der PGA Tour den Cut. 2010 wurde Justin Thomas Zweiter bei der US Junior Amateur, machte 2011 seinen High School-Abschluss und ging anschließend auf die University of Alabama, wo er sofort Mit- glied des Uni-Golfteams wurde. Noch nie hatte es ein Student dieser Universität ge- schafft, in seinem „Freshman“-Jahr einen nationalen Einzel-Titel zu gewinnen. Justin Thomas sammelte gleich sechs dieser Pokale ein und wurde u. a. mit dem Nicklaus Award für den herausragenden College-Golfer des Jahres ausgezeichnet. 2012 führte er sein Uni- Team zur amerikanischen College-Meister- schaft und ein Jahr später stand er im sieg- reichen Walker Cup-Team der USA. 2013 wurde Justin Thomas Profigolfer und errang schon im ersten Anlauf seine Spielberechtigung für die Web.com Tour über die Qualifying School. Im September 2014 gewann der Rookie die Nationwide

Obwohl Justins Vater Mike ihm die Grund- lagen des Spiels beigebracht hat und ihm immer mit Rat und Tat zur Seite stand, wenn er Hilfe benötigte, hielt er sich bei der golfe- rischen Entwicklung seines Sohnes doch be- wusst weit mehr zurück, als man es von einem Golflehrer vielleicht erwarten würde. Viele der Lektionen, die Justin von ihm erhielt, dauerten zudem meist nur 15 Minuten. Zum einen war Mike Thomas ein vielbeschäftigter Mann, der neben dem Golfunterricht auch versuchte, als Playing Pro Fuß zu fassen. Aber vor allem hatte Mike viel zu viele Golfeltern

Justin verfügt über ein hervorragendes kurzes Spiel, beherrscht ein blitzsauberes Ballstriking und hat vor allem einen

Schwung kultiviert, dem er unter Druck vertrauen kann«

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Seit 2007 sind Justin Thomas und Jordan Spieth eng befreundet. Zehn Jahre später gehören beide zu den besten Golfern der Welt

Der König und sein Thronfolger? Dustin Johnson ist zwar noch die Nummer 1 der Welt, doch 2017 war zweifelsohne das Jahr von Justin Thomas

Justin, Jordan und Rickie – auf und abseits des Platzes sind sie enge Freunde, die sogar einmal im Jahr einen gemeinsamen Urlaub verleben

LASST UNS FREUNDE BLEIBEN Auf dem Platz sind sie Rivalen, doch privat fahren sie zusammen in den Urlaub oder wohnen sogar gemeinsam unter einem Dach. In der Vergangenheit war es meist Justin Thomas gewesen, der brav am 18. Grün ausharrte, bis seine erfolgreichen Freunde endlich als Sieger gefeiert werden konnten. Als Justin im August den Sack bei der PGA Championship zumachte, standen Jordan Spieth und Rickie Fowler selbstredend auch für ihn Spalier. Doch die Beziehungen, die Justin Thomas teilweise schon seit seiner Jugend pflegt, gehen weiter über derlei plakative Gesten hinaus. 2007 soll die Freundschaft zwischen Jordan und Justin ent- standen sein, als Thomas beim Evian Junior Masters einen Pro-Am-Platz an der Seite von Juli Inkster gewinnen konnte und Spieth

Children’s Hospital Championship und be- legte am Saisonende den dritten Platz in der Rangliste der Web.com Tour, was gleich- bedeutend mit dem Aufstieg in die PGA Tour war. Justin spielte ein mehr als ordentliches erstes Jahr auf der Tour, sieben Top-10-Plat- zierungen, über zwei Mio. Dollar Preisgeld sowie der zweite Platz bei der Wahl zum „Rookie des Jahres“ belegen dies eindrucks- voll. Doch obwohl er in seine zweite Spiel- zeit mit einem dritten Rang bei der Frys.com Open und seinem ersten PGA-Tour-Sieg bei der CIMB Classic in Malaysia starten konnte, wurde Justin Thomas im Verlauf dieser Sai- son 2015/16 immer unzufriedener. „Ich erwartete noch viel mehr von mir und setzte mich permanent unter Druck. Warum habe ich nicht mehr Preisgeld gewonnen? Warum spiele ich nicht häufiger um den Sieg mit?“, erzählt Justin Thomas. „Es gab Phasen, da hatte ich keinen Spaß auf dem Platz und wollte nichts mit Golf zu tun haben, wenn ich schlecht gespielt hatte. Doch der Spaß sorgt oft dafür, dass aus einem schlechten Einstieg noch ein guter Tag werden kann. Ich hin- gegen war so mies gelaunt, dass ich viele gute Anfänge in schlechte Scores verwandelte und Cuts verpasste. Dabei spielte ich gut genug, um keine Cuts verpassen zu müssen.“ 2009 gewann der 16-jährige Justin Thomas eine Einladung zur Wyndham Championship. Dort überstand er als drittjüngster Spieler in der Geschichte der PGA Tour den Cut«

2017 gelang es Justin Thomas, aus dem Schat- ten seines Freundes Jordan Spieth zu treten

In dieser Phase bat er Jack Nicklaus um Hilfe. Die Golflegende erklärte Justin im Verlauf eines dreistündigen Mittagessens, dass man jedes Ergebnis, egal ob gut oder schlecht, mit Gleichmut akzeptieren muss. Es sei falsch, etwas erzwingen zu wollen. Er riet ihm, die schlechten Tage zu erkennen und sie so schadlos wie möglich zu über- stehen, indem er sich darauf beschränken sollte, nur das Grün treffen zu wollen, um den Score zusammenzuhalten. Während Justin diese für ihn frustrieren- den Tage auf der Tour erlebte, gewann sein engster Freund Jordan Spieth zwei Major- Turniere und wurde Weltranglisten-Erster. „Ich war eifersüchtig. Ohne Wenn und Aber. Ich wollte diese Siege schaffen und

Weil Justin als Kind immer einer der kleins- ten Spieler war, konnte er damals nicht so viele Grüns in Regulation erreichen, deshalb gewöhnte er sich früh an, in puncto Schwung- aggressivität immer am Limit zu spielen. Dies führte dazu, dass der erwachsene Justin Thomas über ein hervorragendes kurzes Spiel verfügt, blitzsauberes Ballstriking beherrscht und vor allem einen Schwung kultiviert hat, dem er unter Druck vertrauen kann. Doch auch bei Justin Thomas gibt es schlechte Tage, an denen seine aggressive Spielweise hart bestraft wird. „Ich hatte zu dieser Zeit immer die gleiche Strategie, egal ob ich gut oder schlecht drauf war“, sagt Justin Thomas. „Immer so aggres- siv wie möglich die Fahne angreifen.“

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Gute Freunde kann niemand trennen – Rickie Fowler und Justin Thomas während der 3. Runde der PGA Championship

seinen Caddie machte. Seither passt kein Blatt Papier zwischen die beiden. Dank Spieths kometenhaftem Aufstieg auf der Tour wurde Justin Thomas gemeinsam mit Daniel Berger, Patrick Rodgers, Ollie Schniederjans und Emiliano Grillo als „Class of 11“ bekannt, da man gemeinsam den High School-Abschluss gemacht hatte und sich nun mehr oder weniger erfolgreich als Profigolfer versuchte. Zu diesem Freundeskreis aus Schulzeiten gehört auch der ein Jahr ältere Smylie Kaufman sowie Bud Cauley, Thomas’ Zimmergenosse auf der University of Alabama, der sich bis heute ein Haus in Jupiter, Florida, mit Justin teilt. Rickie Fowler wohnt übrigens nur drei Häuser weiter. 2016 und 2017 urlaubten Spieth, Thomas, Fowler und Kaufman gemeinsam auf den Bahamas und ließen die Welt via Twitter und Instagram an dem Buddy-Trip teilhaben. Die PGA Tour ist ein Haifischbecken und man darf gespannt sein, ob diese Freundschaften auch die sportlichen Höhenflüge und Durststrecken überdauern werden, die einen daran erinnern, dass Golfer Einzelkämpfer sind. Dass es möglich ist, haben bspw. Arnold Palmer und Jack Nicklaus vorgemacht.

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konnte es nicht.“ Umso intensiver arbeitete Thomas in der zweiten Saisonhälfte am mentalen Aspekt seines Spiels und beherzte Nicklaus’ Rat. Die Saison 2016/17 begann vielverspre- chend, denn Justin Thomas konnte seinen Titel bei der CIMB Classic verteidigen. Im Januar gelang ihm dann in Hawaii ein sensa- tioneller Doppelschlag, als er nacheinander erst das SBS Tournament of Champions und dann die Sony Open gewann. Bei seinem dritten Saisonsieg spielte er zum Auftakt eine 59 und stellte mit 27 Schlägen unter Par einen neuen Tour-Rekord auf. „Ich gehe mit viel mehr Selbstvertrauen in dieses Jahr“, sagte er nach der Sony Open. Es sind noch ein paar Monate bis zu den

Wenn man nicht selbst gewin- nen kann, will man wenigstens gemeinsam den Sieg des anderen feiern«

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TOP Mit dem zweiten Platz bei der TOUR Championship holte sich Thomas auch noch den FedExCup-Jackpot über 10 Mio. Dollar

im direkten Duell mit Jordan Spieth um einen Turniersieg. Und jetzt der Gewinn des FedExCup-Jackpots über 10 Millionen Dollar für Justin Thomas – besser kann eine Saison nicht enden. Als Einzelspieler wird Justin Thomas fortan bei jedemMajor-Turnier zum engen Kreis der Favoriten zählen. Und im Teamwettbewerb wird er mit seinen Freunden Jordan Spieth, Rickie Fowler oder Daniel Berger zum Herz- stück der zukünftigen Ryder Cup-Teams werden. Kein Zweifel, Justin Thomas gehört die Zukunft. GT

MUSTERSCHÜLER Bei der Open Championship 2017 zollte Justin Thomas mit seinem Outfit den Champions des 19. und frühen 20. Jahrhunderts seinen Respekt

17. Spielbahn (Par 3), als er aus 190 Metern die direkt am Wasser gesteckte Fahne erfolgreich angriff – mit einem Eisen 7 – und an einem Loch Birdie spielte, an dem die Konkurrenz mehrheitlich einen Schlag eingebüßt hatte. Seinen fünften Saison-Sieg feierte Justin Thomas bei der Dell Technologies Champion- ship, dem zweiten Play-off-Event des Fed ExCups. Erstmals erlebten die Zuschauer ihn

großen Turnieren und wer weiß, auf welchem Level sich mein Spiel dann erst befindet.“ Abschließend orakelte er: „In diesem Jahr könnte ich ziemlich gefährlich werden.“ Wie gefährlich, sollte er bei der PGACham- pionship unter Beweis stellen, als er das vierte Major des Jahres im Stile eines Champions gewann. Bezeichnend für seinen hohen spiele- rischen Reifegrad war sein Schlag ins Grün der

JUSTINS ERFOLGE 2017

Viermal gewann Justin Thomas im Jahr 2017 und stieg im Saisonverlauf von Rang 35 auf Position 4 der Weltrangliste auf. Bei der Wahl zum „Spieler des Jahres“ führt wohl kein Weg an ihm vorbei.

DELL TECHNOLOGIES CHAM- PIONSHIP Bei Justins Sieg Nr. 5 in der Saison 2016/17 entschied er das Duell Thomas vs. Spieth am Finaltag eindeutig für sich. „Nie- mand ist einfach nur der Beste in der Welt. Es geht wirklich darum, wer im Augenblick am besten spielt“, sagte Thomas über diesen Sieg.

PGA CHAMPIONSHIP Vor dem Turnier standen wieder Jordan Spieth und sein möglicher Karriere- Grand Slam im Fokus. Doch der Sonntag gehörte Justin Thomas, dessen aggressives Spiel reich belohnt wurde. Mit seinem ersten Major-Sieg stieg Thomas endgültig in den Golfolymp auf.

SONY OPEN 59, 64, 65, 65 – mit 27 Schlägen unter Par stellte Justin Thomas einen neuen PGA Tour- Rekord auf und krönte sich zum König von Hawaii. Erneut wurde Jordan Spieth Dritter, was der Freund- schaft jedoch keinen Abbruch tat. Vielmehr feierte Spieth gemeinsam mit seinem Kumpel den Sieg.

SBS TOURNAMENT OF CHAM- PIONS Wer bei einem Turnier, bei dem nur die Sieger der Vorsaison startberechtigt sind, gewinnen kann, krönt sich gleich zu Beginn als Champion der Champions. Mit 22 Schlägen unter Par feierte er seinen nie gefährdeten ersten Tour- Sieg auf amerikanischem Boden.

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TURNIERE | NATIONAL

KAYMER VS. PLAYER initiierte Deutschlands älteste Privatbank das Aufeinander- treffen zweier Golf-Stars im Team-Modus. Z wei Golfgrößen trafen Mitte Sep- tember im Frankfurter Golf Club aufeinander: Gary Player, „The Black Knight“, auf der einen Seite, der zwei- fache Major-Sieger Martin Kaymer auf der anderen. Es war allerdings nicht ein Duell der Profis, nein. Die Privatbank Berenberg hatte vielmehr zu einer Art „Ryder Cup“ einge- laden. Die Golfidole waren demnach Team- Captains und führten jeweils neun Vierer- Flights bei der „Berenberg Challenge“ an. Das Besondere für die Amateure: Player und Kaymer spielten mit jedem Flight zwei Löcher und ihre Ergebnisse flossen ebenfalls mit in die Gesamtwertung ein. Martin Kaymer vor dem Spiel über sein Team und Golflegende Gary Player: „Ich mag es nicht, zu verlieren, und ich möchte heute den Sieg davontragen.“ Auch Gary Player sprach vor dem ersten Abschlag zu seiner Mannschaft und motivierte die 36 Spieler – BERENBERG CHALLENGE Im Frankfurter Golf Club

Spielt auch mit 81 Jahren noch 70er-Runden: Gary Player

Die Berenberg Challenge war eine der wenigen Gelegenheiten, Martin Kaymer 2017 in Deutschland zu sehen

am Ende sollte es aber doch nicht ganz reichen und das Team von Martin Kaymer trug den erhofften Sieg davon – auch weil es Amateur Carsten Gröhn (GC Fränkische Schweiz) gelang, ein Hole-in-One zur Teamwertung beizusteuern. Gastgeber Dr. Hans-Walter Peters, Chef von Deutschlands ältester Privat- bank: „Mit der Berenberg Challenge haben

wir ein neues Format ausprobiert, das allen Spielern viel Spaß gemacht hat.“ Berenberg hat mittlerweile sieben Marken- botschafter, darunter auch Bernhard Langer, Tom Watson und Fred Couples. Man darf also gespannt sein, ob es 2018 eine Weiter- führung geben wird und wer dann in Deutschland zu sehen sein wird. GT

NEUES FORMAT Gary Player im Gespräch mit Berenberg-Chef Hans-Walter Peters (linkes Foto). Am Tag zuvor (rechtes Foto) ver- riet der Altmeister Jugendlichen Tipps und Tricks

Fotos: Matthias Gruber

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TURNIERE | SOLHEIM CUP

S eit meiner letzten Kolumne sind gerade einmal einpaarWochen vergangen, aber in der kurzen Zeit hat sich meine Saison um 180 Grad gedreht. Nach den eher durch- wachsenen Leistungen in diesem Jahr, vor allem bei den Majors, wurde es richtig eng für meine Saisonziele. Zum einen hatte ich die Teilnahme am Asian Swing der LPGA Tour noch nicht gesichert und dann sah es lange Zeit danach aus, dass ich mich nicht in das europäische Team für den Solheim Cup spielen würde. Plötzlich blieben mir nur noch die Scottish und Women’s British Open als letzte Turniere, um mich für einen Captain’s Pick von unserer Kapitänin Annika Sørenstam zu empfehlen. Dieser Druck tat mir aber ganz gut. Bei der Scottish Open konnte ich nach harten vier Tagen bei sehr schwierigen Bedingungen einen geteilten 9. Platz erspielen. Das gab mir viel Auftrieb und eine Menge Selbstvertrauen für die British Open. Die haben wir in diesem Jahr in Kingsbarns gespielt. Ich war zwar schon einige Male in St. Andrews und habe auch in Carnoustie gespielt, aber Kingsbarns war mir bisher unbekannt. Nach der Woche kann ich sagen, dass es nun einer meiner absoluten Lieblingsplätze ist, vor allem aufgrund der tollen Aussicht. Mein Spiel war die ganze Woche über sehr gut und solide, doch meine beiden Runden am Wochenende waren wahrscheinlich die besten des gesamten Jahres. Mit zwei 67er-Runden von 5 unter Par konnte ich mich auf den 3. Platz vor- schieben und damit sowohl meine Teilnahme in CAROLINE MASSON Ein exklusiver Rückblick auf ereignisreiche Wochen und das Erlebnis Solheim Cup. SAISON GEDREHT

ANN-KATHRIN LINDNER Ladies European Tour-Proette DIE BESTEWOCHE MEINES LEBENS GASTKOMMENTAR Ann-Kathrin Lindner über ihre Caddie-Rolle. Heute berichte ich euch von einer der besten Wochen in meinem Leben. Ich durfte im August mit zum Solheim Cup nach Iowa. Unglaublich, was die Amerikaner dort im Des Moines Country Club auf die Beine gestellt haben und wie viele Fans angereist sind. Beeindruckend, wie stark beide Teams gespielt haben und was für eine ausgelassene Stimmung auf dem Platz herrschte. Da rückte das Ergebnis von 16,5:11,5 für die USA gefühlt in den Hintergrund. Es war große Werbung für das Damengolf an sich. Und das ist es, was wichtig für uns und unseren Beruf ist. Ich hoffe sehr, dass es Begeisterung geweckt hat. Die Rolle als Caddie hat mir total gut gefallen. Natürlich war das Bag ultraschwer, aber das merkt man in dem Moment gar nicht, wenn entlang der Fairways Tausende Menschen stehen und die Teams anfeuern. So hautnah an allem dran zu sein, war wirklich ein Traum, und ich habe wieder gemerkt, wie besonders dieser Sport ist und wie viel Bedeutung hinter so einem Event steckt. Der nächste Solheim Cup 2019 in Schottland wird nicht ohne mich stattfinden. :)

Asien garantieren, als auch Kapitänin Annika davon überzeugen, mich als Captain’s Pick ins Solheim-Cup-Team zu holen. Für mich war das wirklich das beste Gefühl überhaupt, mit dem Rücken zur Wand so eine Leistung abliefern zu können und meine Saison komplett rumzureißen. DIE BESTE WOCHE DES JAHRES Zwischen British Open und Solheim Cup lag nur eine Woche, sodass ich nach einem kurzen Stop in Deutschland auch nur ein paar Tage in Orlando weilte, bevor die beste Woche des Jahres begann. Der Solheim Cup ist einfach immer wieder ein tolles Erlebnis, und auch wenn es nun bereits meine dritte Teilnahme war, es bleibt etwas ganz Besonderes. Das merkt man direkt, wenn man als Spielerin das erste Mal sein Hotelzimmer betritt. Alles ist in den europäischen Farben dekoriert, wir bekommen unsere Teamkleidung und es gibt Geschenke und kleine Erinnerungen. Auch wenn der erste Turniertag erst am Frei- tag beginnt, ist es an den ersten vier Tagen alles andere als langweilig. Vormittags spielen wir Proberunden, bei denen wir den Platz kennen- lernen, aber auch viele Vierer-Varianten auspro- bieren und schauen, welche Spielerinnen am besten zueinander passen. Neben dem golferischen Teil müssen wir Spielerinnen auch vielen anderen Verpflichtungen nachkommen: Pressekonferenz, Einspieler fürs Fernsehen und TV-Interviews, Teamfotos (Dauerlächeln für 30 Minuten am Stück ist kein Zuckerschlecken), abends dann Welcome Reception und Galadinner. Alles coole Veranstaltungen, aber jeder war- tet einfach nur auf die Opening Ceremony am Donnerstagnachmittag, womit es dann so richtig losgeht! Die Eröffnung ist ein absolutes High- light. Wir sind unter dem Jubel der Zuschauer zu- sammen mit unseren Caddies in die Arena einge- laufenundwurdenauf derBühne vorgestellt, bevor der Solheim Cup mit der europäischen und ame- rikanischen Hymne offiziell eröffnet wurde.

#teameurope

Viele Grüße

Eure Anka

GUTE STIMMUNG Caro Masson und ihr Caddie

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